Dienstag, 19. Januar 2021
Ecuador: Kapok-Baum
Der Kapokbaum stammt aus dem tropischen Regenwald Südamerikas und Westafrikas. Mittlerweile ist er in den gesamten Tropen anzutreffen. Er ist lichtbedürftig und benötigt während der Regenzeit eine Niederschlagsmenge von rund 1.000 bis 1.500 mm. Die Kapokfasern haben eine Länge von 10 bis 35 Millimeter. Aufgrund ihres Wachsüberzugs sind sie wasserabweisend und nicht verspinnbar. Ein einzelner Baum liefert pro Jahr ungefähr 20 kg reine Fasern. Sie werden als Füllmaterial für Rettungsringe und Schwimmwesten oder als Polster- und Isoliermaterial genutzt. Die Samen dienen wegen ihres hohen Anteils an fettem Öl zur Herstellung von Seife oder Speiseöl. Aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung wird Kapok auch bei der Wundversorgung verwendet. In der Mythologie der Maya stellt ein Kapokbaum den Weltenbaum dar, ähnlich der Weltenesche Yggdrasil in der nordischen Mythologie. In Erzählungen, die im peruanischen Amazonastiefland verbreitet sind, spielt der Kapokbaum, der dort Lupuna genannt wird, eine wichtige Rolle. Er steht in der amazonischen Mythologie in Verbindung mit Wichten, die nach verschiedenen Überlieferungen im riesigen, oft bauchförmigen Stamm des Baumes leben oder um diesen herumtanzen.

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