Montag, 4. Februar 2019
Broder bei der AfD – Kein Scherz
Vor Jahren stellte ich die Frage: War Henryk M. Broder je ein Linker? Damals (08.10.17) kam ich zu einem negativen Ergebnis. Vielmehr konstatierte ich, dass Broder sich möglichst immer dort aufhielt, wo er die gegenwärtig stärksten Bataillone vermutete.

Jetzt ist er mehrere Schritte weitergangen: Er ging dorthin, wo er zukünftig die Mächtigen vermutet; zu den Rechtsextremen, zur AfD. Er hielt eine Rede vor deren Bundestagsfraktion. Vor Begeisterung fiel ihm deren Vorsitzende Weidel um den Hals. Eine Vorstellung, die mir Schauder über den Rücken jagt.

Broder verbrämt seine Sympathie mit ironisch gemeinten Distanzierungen, die ihm Demokraten nicht mehr abnehmen. Und – wie gesagt – er verblüfft niemanden mehr, der seinen Werdegang verfolgte. In „Welt“ und seinem Blog „Die Achse des Guten“ hat er die Zuhörer- und Leserschaft lange vorbereitet mit: Leugnung des Klimawandels, Verharmlosung von sexuellem (Kindes-) Missbrauch u.a.

War Broder je ein Linker? Die Frage stellt sich nicht (mehr).

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Mittwoch, 3. Oktober 2018
Freibrief für Nazis in Sachsen?
Die Generation 50+ in der alten Bundesrepublik erinnert sich: in den 70er Jahren trieb eine „Wehrsportgruppe Hoffmann“ in Süddeutschland ihr Unwesen: militärische Ausbildung an Waffen und Gerät, provokative KFZ-Märsche, Tarn-Uniformen, kasernierte Unterbringung.


1980 gab es den bisher und bis heute schwersten Terrorangriff in der Geschichte der Bundesrepublik, der gegen das Münchner Oktoberfest: Bilanz 13 Tote und 211 verletzt, 68 davon schwer, „Einzeltäter“, mutmaßlich aus dem Umfeld der Wehrsportgruppe“.

Die Polizei war nicht willens oder in der Lage, das Treiben zu beenden oder die Untat zu verfolgen.

Später schien es, als ob neofaschistische Gewalttäter keine Chance mehr hatten. Auch die rechtsextremen Parteien kümmerten eine nach der anderen.

Und nun Sachsen. Was ist dort los?

Der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz war der sächsischen Polizei als Drogendealer und gewaltbereiter Islamist bekannt und lief frei umher.

Ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter kann sich im Leipziger Gefängnis erhängen.

Eine bekennende Pegida-Anhängerin arbeitet als Referentin in der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.

Die Neonazi-Gruppe „Freital“ kann tagelang eine Flüchtlingsunterkunft belagern, Sprengstoffanschläge verüben. Monatelang, ohne dass die „Sicherheitsbehörden“ eingreifen. Erst als die BUNDES-Anwaltschaft übernimmt, werden die Täter dingfest gemacht und angeklagt.

In Bautzen stiften Neonazis Brände in Asylunterkünften.

In Clausnitz belagert ein Mob ein Flüchtlingsheim – passender Weise von einem Pegida-Anhänger geleitet. Die Polizei greift ein und erhebt Anklage gegen einzelne FLÜCHTLINGE wegen Widerstand. Sie hatten sich gewehrt in das belagerte Haus einzuziehen.

In Chemnitz demonstrieren „Bürger“ unter Führung von militanten Neonazis und AfD-Führern gegen Migranten und Flüchtlinge. Hitlergrüße und Nazi-Symbole werden gezeigt.

Ebendort attackieren rechtsextreme Hooligans Deutsche und Migranten mit Waffen.

Als Krönung wird die Gruppe, zu der u.a. die genannten Hooligans gehören, jetzt endlich ausgehoben, nicht etwa von der sächsischen Polizei, sondern vom BUNDES-Kriminalamt auf Anweisung der BUNDES-Anwaltschaft.

Muss sich Geschichte unbedingt wiederholen, können wir aus Geschichte nicht lernen? Wohl nicht in Sachsen. Und wir – die Generation 50+ - muss alles noch einmal durchmachen.

Wie deprimierend!

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Dienstag, 7. August 2018
Waldbrand in Portugal – man-made
Jetzt endlich hat sich bestätigt, was ich bereits lange vermutet habe: Der verheerende Waldbrand in Portugal, dem immer wieder Millionen Bäume, hunderte Häuser und nicht zuletzt Menschen zum Opfer fallen, ist wesentlich auf die unverantwortliche Forstpolitik zurückzuführen.

Seit den achtziger Jahren kaufen internationale Investoren Land auf – zunächst im Alentejo, später auch weiter im Norden. Sie pflanzen den dort eigentlich nicht vorkommenden Eukalyptus an.

Dieser Baum wächst sehr schnell, verbraucht Unmengen an Wasser, vernichtet alle Vegetation am Boden und laugt diesen in wenigen Jahren komplett aus. Zurück bleibt eine Steppe. Das Holz wird überwiegend exportiert und zu Papier verarbeitet oder als Bauholz verwendet.

Eukalyptus produziert das nach ihm benannte Öl, das sehr leicht brennbar ist. In einem Brand „explodiert“ der Baum quasi und entzündet die anderen Bäume. Der Brand breitet sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Durch die große Hitze entsteht stürmischer Wind, der das Feuer anfacht und verbreitet.

Solange die ruinöse Forstpolitik fortgesetzt wird, wird es auch in Zukunft derartige Katastrophen geben.

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Donnerstag, 2. August 2018
Ursachen der organisierten Kriminalität
Die organisierte Kriminalität beschäftigt die Polizeibehörden zunehmend. Der Präsident des Bundeskriminalamts sagt etwas zu den Ursachen, die in den 90er Jahren lägen. Heute rekrutierten sich kriminelle Clans aus Immigranten, die vor dreißig Jahren nach Deutschland kamen und große Probleme bei der Integration hatten: kein dauerhafter Status, keine Arbeit, schlechte Wohnverhältnisse, mangelnde Schul- und Berufs-Ausbildung. Diesen Menschen sei der Weg in die Kriminalität geradezu vorgezeichnet.

Was Herr Münch in seinem Interview bei ZDF-heute am 01.08.18 nicht ausdrücklich erwähnte: Heute stehen wir vor der gleichen Situation: Die Flüchtlinge, die keine Bleibeperspektive haben, die wir nicht integrieren, die in „Ankerzentren“ monate-, ja jahrelang verwahrt werden, werden geradezu zur kriminellen Laufbahn genötigt.

Das sollte Herr Münch den Politikern ins Stammbuch schreiben, vornehmlich den bayrischen.

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Dienstag, 5. Juni 2018
Die Angst des Flüchtlings
Yussuf aus Syrien erzählt von seiner Flucht nach Europa. In Damaskus wurden seine Wohnung und sein Arbeitsplatz durch Bomben zerstört.

Der Weg in die Türkei war problemlos. Aus der Türkei nach Griechenland fährt er mit einem Schlauchboot nach Griechenland.

Der Interviewer hat die neuesten Meldungen von Ertrunkene im Mittelmeer im Kopf. Befragt, ob Yussuf auf der Überfahrt Angst gehabt habe, antwortet dieser: „Angst? Nein Angst hatte ich in Syrien!“

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Donnerstag, 12. April 2018
Unsichtbare Opfer der Gasangriffe in Syrien
In den deutschen Medien kursieren erschütternde Bilder von den Opfern des Giftgasangriffs der Regierung Al-Assads gegen die eigene Zivilbevölkerung. Insbesondere Kinder sind betroffen.

Die Bilder, vom Syrischen Zivilschutz (Weißhelme, ad-difāʿ al-madanī s-sūrī) aufgenommen, zeigen jedoch nur die Opfer, die bereits medizinische und sonstige Hilfe erhalten: die Menschen werden vom Chlorgas auf der Haut gewaschen, mit Sauerstoffmasken beatmet und sonst wie medizinische versorgt.

Was die Bilder nicht zeigen, sind die Opfer, die keine Versorgung bekommen. Deren Aussehen, insbesondere der Leichen, dürfte weit schockierender sein.

Chlorgas wirkt „nur“ auf die Haut und neben den anderen äußeren Organen (vor allem die Augen) besonders auf die Lunge. Es bewirkt schreckliche Atemnot bis zum Tod. Es gibt geringe Möglichkeiten der Behandlung, wenn sie frühzeitig einsetzt.

Das zweite in Syrien eingesetzte Giftgas ist Sarin. Es gelangt über die Haut und die Lunge in den Körper und blockiert das zentrale Nervensystem. Es führt zu Lähmungen insbesondere der Atmung und führt unweigerlich zu einem qualvollen Tod.

Man kann sich vor beiden Gasen nur mit Gasmasken und gasdichten Ganzkörper-Anzügen schützen. Über beides verfügt die syrische Zivilbevölkerung nicht! Auch gasdichte Bunker, die einen gewissen Schutz bieten, stehen nicht zur Verfügung.

Im zweiten Weltkrieg wurden Kampfgase nicht oder nur vereinzelt eingesetzt, weil ihre Wirkung auf die eigenen Truppen nicht kalkulierbar ist. Das waren die Erfahrungen des ersten Weltkriegs.

Derlei Skrupel brauchen Assads Truppen nicht zu plagen, weil sie das Gas aus der Luft und ausschließlich gegen Zivilisten weitab von den eigenen Truppen einsetzen.
Dieser Zynismus ist unglaublich!

Man könnte ausnahmsweise Trumps Drohungen, einen Raketenangriff auf Assads Militärbasen zu starten, billigen. Wie sonst will man den Grausamkeiten ein Ende setzen?

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Freitag, 12. Januar 2018
Skandal: Gewaltverbrecher darf ausreisen
Die Tatsachen sind bekannt, nur nicht die Verantwortlichkeit! Der frühere oberste Richter im Iran, wird in einer deutschen Klinik, in Hannover behandelt. Der Richter ist verantwortlich für skandalöse Urteile: So soll er Kinder zum Tode verurteilt haben, darunter vergewaltigte Mädchen unter der Anklage der Prostitution oder des Ehebruchs.

Der Chefarzt der Hannoveraner Klinik – gebürtiger Iraner – will nicht gewusst haben, wer der Patient war. Dabei begleitete er den deutschen Außenminister bei dessen letztem Iran-Besuch. Wie ignorant, dumm oder dreist darf so einer sein?

Der Richter durfte die Bundesrepublik verlassen, obwohl bereits Anzeige gegen ihn wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erstattet worden war.

Wer ließ den Mann rein? Wer führte das Skalpell? Wer pflegte ihn? Wer ließ ihn wieder raus? Wer schützte ihn?

Einer, der keine rechtsstaatlichen Prinzipien zu kennen scheint, konnte unter dem Schutz des Rechtsstaats wieder entweichen.

Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!

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Freitag, 15. September 2017
Inmitten des Reichtums: Kinderarmut
Die Statistiker haben erneut ausgerechnet, dass Kinderarmut in Deutschland ein Massenphänomen ist und im Vergleich zu den Vorjahren zunimmt: Jedes fünfte Kind ist von Armut bedroht. Die Definition von Armut bedeutet, dass jemand weniger als 60 % des Normaleinkommens zum Leben hat.

Gleichzeitig tönen konservative Politiker und Volkswirte, Deutschland sei ein reiches Land.

Wenn man das Privatvermögen aller Deutschen zusammenzählt, kommen 5 Billionen Euro zusammen (ohne Wertgegenstände wie Immobilien, Schmuck, Autos u.ä.). Na, bitte.

ABER: Dieser Reichtum konzentriert sich auf höchstens 10% der Gesamtbevölkerung. Jedes fünfte Kind gehört nicht dazu.

Fordern der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Linke, Teile der SPD einen Ausgleich dieses gewaltigen Ungleichgewichts, dann tönt es, das sei eine „Neiddebatte“. So z.B. die Bremer Bundestagskandidatin Steiner.

Dieser Vorwurf belegt nur profunde Unkenntnis. Es geht bei der geforderten Umverteilung – z.B. durch ein geändertes Erbschafts- oder Steuer-Recht – nicht um persönliche Bereicherung Einzelner, sondern um einen Ausgleich zwischen der öffentlichen Armut und dem privaten Reichtum.

Einzelne arme Kinder sollen sich nicht die Kittel-Taschen vollstopfen, sondern angemessene Bildungschancen durch Kitas und Schulen bekommen.

Stattdessen fordert die FDP eine Steuerentlastung um 30 000 000 €. Das macht nur die Reichen reicher, denn die Armen zahlen gar keine Steuern, die ihnen erlassen werden könnten. Stattdessen wird für Bildung und Infrastruktur noch weniger ausgegeben. Das droht uns, wenn die die Wirtschaftsliberalen in CDU, FDP und Grünen nach der Wahl die Oberhand gewinnen.

Deutschland, ein reiches Land? Nicht für 90% der Bevölkerung und die öffentlichen Kassen!

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