Donnerstag, 10. September 2020
Christen ohne Mitleid oder Solidarität
jf.bremen, 16:08h
„Wir werden (Griechenland) selbstverständlich auch jetzt helfen.“ So reagierte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit der gewohnten bajuwarischen Gelassenheit auf den verheerenden Brand im Lager Moria/Lesbos. Wohlgemerkt: Griechenland – nicht den Flüchtlingen wird geholfen! Und weiter: Das BMI wird einer Einreise von Flüchtlingen nach Deutschland nicht zustimmen, es müsse „eine europäische Lösung“ erreicht werden. Heißt: Rettung ist nicht in Sicht, solange Länder wie Ungarn, Polen, Österreich, die Niederlande sowie die europäische Kommission dem nicht zustimmen. Also bis auf weiteres nicht. Und Hilfe für Griechenland ist wohl Scheckheft-Diplomatie. Fazit: Das BMI will nichts machen, genauso wenig wie die Schurkenstaaten in Ost-Mittel- und Südost-Europa.

Protest kommt national wie europäisch nur aus den Oppositionsparteien und den Parlamenten. Mitleid, Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Menschenwürde und Solidarität, stehen offensichtlich nicht im Wörterbuch der christlichen Parteien. Nur aus den Gemeinden und Ländern – auch mit CDU-Regierungen – kommt die Bereitschaft, den Flüchtlingen konkret zu helfen, und – erstaunlich und äußerst lobenswert – vom Bundesentwicklungsminister Müller (CSU).
Kommentare aus den deutschen Oppositionsparteien: „Wir haben Platz und dürfen den Menschenrechtsverletzungen nicht länger zusehen.“ (Göring-Eckardt –Grüne) „Es ist eine Schande, dass Europa Zustände wie in Moria jahrelang duldete.“ (Bartsch – Linke)
Das alles wird zulasten der geflüchteten Menschen ausgetragen.

Protest kommt national wie europäisch nur aus den Oppositionsparteien und den Parlamenten. Mitleid, Barmherzigkeit, Nächstenliebe, Menschenwürde und Solidarität, stehen offensichtlich nicht im Wörterbuch der christlichen Parteien. Nur aus den Gemeinden und Ländern – auch mit CDU-Regierungen – kommt die Bereitschaft, den Flüchtlingen konkret zu helfen, und – erstaunlich und äußerst lobenswert – vom Bundesentwicklungsminister Müller (CSU).
Kommentare aus den deutschen Oppositionsparteien: „Wir haben Platz und dürfen den Menschenrechtsverletzungen nicht länger zusehen.“ (Göring-Eckardt –Grüne) „Es ist eine Schande, dass Europa Zustände wie in Moria jahrelang duldete.“ (Bartsch – Linke)
Das alles wird zulasten der geflüchteten Menschen ausgetragen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 1. Juli 2020
Rechtsextreme in der Armee: Versetzen statt entlassen
jf.bremen, 12:43h
Jetzt weiß es endlich auch die Bundesverteidigungsministerin: Es gibt Rechtsextreme diverser Couleur in der Bundeswehr. Für journalistische Rechercheure war das keine Überraschung. Auch der MAD wusste es, immerhin wurden von einem Oberstleutnant von dort Informationen und Warnungen an die rechtsextremen „Kameraden“ durchgestochen. (Siehe Beitrag vom 19.11.2018)
Der MAD spricht von aktuell 600 Personen. Das dürften allerdings deutlich mehr sein, denn eine Dunkelziffer wurde vorsichtshalber nicht erwähnt. Bisher waren das immer „Einzelfälle“. Aber 600 Einzelfälle? Da verschieben sich die Sichtweisen. Ein Schwerpunkt liegt offenbar beim Kommando Spezialkräfte (KSK), auch das ist seit längerem bekannt. Das verwundert auch nicht: schon immer waren „Elite“-Truppen – ob Fallschirmspringer, Gebirgsjäger oder Fernaufklärer – ein Hort von Chorgeist und Rechtsextremismus. Jetzt will Frau Kamp-Karrenbauer „hart durchgreifen“. Das sieht erst mal so aus, dass das KSK ein halbes Jahr Zeit bekommt, sich zu läutern. Also Zeit, ggf. belastendes Material beiseite zu schaffen.
Völlig unklar ist für Zivilisten die Funktion der KSK. In den Medien wird von „Geiselbefreiungen“ geraunt. Wie bitte? Dafür wäre doch wohl die Polizei zuständig, jedenfalls im Inland. Und im Ausland? Wie viele Geiselbefreiungen gab es dort seit Aufstellung der KSK vor vierzehn Jahren? Und braucht man dafür eine Truppe in Brigadestärke? Schlagzeilen produzierte die KSK bisher nur negativ, von Erfolgen ist öffentlich weniger bis nichts bekannt.
Nun wird eine Kompanie aufgelöst, davon sollen 20 Leute woandershin versetzt werden. Der Rest wird auf die anderen Kompanien verteilt. Ja, das ist die beste Methode, den Nazi-Ungeist gleichmäßig zu streuen. Wieso „verteilen“, warum nicht einfach entlassen? Es ist damit zu rechnen, dass Armee und Gesellschaft damit noch länger zu tun haben werden.
Der MAD spricht von aktuell 600 Personen. Das dürften allerdings deutlich mehr sein, denn eine Dunkelziffer wurde vorsichtshalber nicht erwähnt. Bisher waren das immer „Einzelfälle“. Aber 600 Einzelfälle? Da verschieben sich die Sichtweisen. Ein Schwerpunkt liegt offenbar beim Kommando Spezialkräfte (KSK), auch das ist seit längerem bekannt. Das verwundert auch nicht: schon immer waren „Elite“-Truppen – ob Fallschirmspringer, Gebirgsjäger oder Fernaufklärer – ein Hort von Chorgeist und Rechtsextremismus. Jetzt will Frau Kamp-Karrenbauer „hart durchgreifen“. Das sieht erst mal so aus, dass das KSK ein halbes Jahr Zeit bekommt, sich zu läutern. Also Zeit, ggf. belastendes Material beiseite zu schaffen.
Völlig unklar ist für Zivilisten die Funktion der KSK. In den Medien wird von „Geiselbefreiungen“ geraunt. Wie bitte? Dafür wäre doch wohl die Polizei zuständig, jedenfalls im Inland. Und im Ausland? Wie viele Geiselbefreiungen gab es dort seit Aufstellung der KSK vor vierzehn Jahren? Und braucht man dafür eine Truppe in Brigadestärke? Schlagzeilen produzierte die KSK bisher nur negativ, von Erfolgen ist öffentlich weniger bis nichts bekannt.
Nun wird eine Kompanie aufgelöst, davon sollen 20 Leute woandershin versetzt werden. Der Rest wird auf die anderen Kompanien verteilt. Ja, das ist die beste Methode, den Nazi-Ungeist gleichmäßig zu streuen. Wieso „verteilen“, warum nicht einfach entlassen? Es ist damit zu rechnen, dass Armee und Gesellschaft damit noch länger zu tun haben werden.
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 14. Juni 2020
Staatsanwälte und Fachidioten
jf.bremen, 15:02h
Wie ungebildet oder dumm muss man sein, um Staatsanwältin (oder –anwalt) zu werden? Eine niedersächsische Staatsanwältin war mit dem Fall eines syrischen Migranten befasst, der in einer Polizeizelle in Kleve (NRW) verbrannte. Dabei durfte er gar nicht inhaftiert werden.
Er war mit einem malischen Migranten gleichen Namens „verwechselt“ worden. Der Malier wurde wegen eines Bagatelldelikts gesucht, der Syrer aus Aleppo wurde gefangen. Ein Schriftwechsel und Telefongespräche zwischen Braunschweig und Kleve klärten den Irrtum nicht auf.
Die Staatsanwältin hatte Wochen vor dem Tod des Syrers aktenkundig gemacht, die beiden Personen seien NICHT IDENTISCH (unterstrichen). Das hatte in Kleve keine Wirkung. Jetzt vor dem Untersuchungsausschuss kann die Dame sich an fast nichts mehr erinnern. Sie habe auch geglaubt, Aleppo läge in Mali. Eine „geografisch interessierte Mitarbeiterin“ habe sie erst später auf den Irrtum hingewiesen. Wie ungebildet darf eine Staatsanwältin sein? Kann es sein, dass man als Staatsanwältin keine Zeitung liest, oder bestenfalls die BILD? Und wie dumm darf sie sein, derart hanebüchenen Unsinn vor einem Untersuchungsausschuss zu äußern.
Wohlgemerkt: Um Staatsanwalt werden zu können, muss man ein „Prädikatsexamen“ (Note 1 oder 2) vorweisen. Unterstellt, sie hat das: Wir hätten solche Personen früher „Fachidioten“ genannt. Leider ist der Begriff aus der Mode gekommen, oder gibt es gar keine Fachidioten mehr? Die Dame aus Niedersachsen beweist das Gegenteil!
Er war mit einem malischen Migranten gleichen Namens „verwechselt“ worden. Der Malier wurde wegen eines Bagatelldelikts gesucht, der Syrer aus Aleppo wurde gefangen. Ein Schriftwechsel und Telefongespräche zwischen Braunschweig und Kleve klärten den Irrtum nicht auf.
Die Staatsanwältin hatte Wochen vor dem Tod des Syrers aktenkundig gemacht, die beiden Personen seien NICHT IDENTISCH (unterstrichen). Das hatte in Kleve keine Wirkung. Jetzt vor dem Untersuchungsausschuss kann die Dame sich an fast nichts mehr erinnern. Sie habe auch geglaubt, Aleppo läge in Mali. Eine „geografisch interessierte Mitarbeiterin“ habe sie erst später auf den Irrtum hingewiesen. Wie ungebildet darf eine Staatsanwältin sein? Kann es sein, dass man als Staatsanwältin keine Zeitung liest, oder bestenfalls die BILD? Und wie dumm darf sie sein, derart hanebüchenen Unsinn vor einem Untersuchungsausschuss zu äußern.
Wohlgemerkt: Um Staatsanwalt werden zu können, muss man ein „Prädikatsexamen“ (Note 1 oder 2) vorweisen. Unterstellt, sie hat das: Wir hätten solche Personen früher „Fachidioten“ genannt. Leider ist der Begriff aus der Mode gekommen, oder gibt es gar keine Fachidioten mehr? Die Dame aus Niedersachsen beweist das Gegenteil!
... link (1 Kommentar) ... comment
Montag, 25. Mai 2020
Lügde: Skandal gebiert Skandal
jf.bremen, 12:44h
Der massenhafte sexuelle Missbrauch von Kindern auf und um den Campingplatz in Lügde ist hinsichtlich der Täter juristisch „aufgearbeitet“: langjährige Haftstrafen mit anschließender Sicherungsverwahrung.
ABER: Das große ABER harrt noch der Aufklärung. Nicht nur die NRW-Polizei spielte in dem Skandal eine unrühmliche Rolle (Verschwinden bzw. Nichtendecken von Beweismaterial, persönliche Inkompetenz, Führungsmängel), auch die zuständigen Jugendbehörden haben dreckige Finger bis über die Ellenbogen. Untätigkeit, Verschleierung, Verschleppung sind die Vorwürfe, die ihnen in einem Anschlussprozess gemacht werden.
Und nun mauern die angeklagten BehördenmitarbeiterInnen vor Gericht: sie verweigern die Zeugenaussage. Das ist ihr Recht, lässt aber vermuten, dass an den Vorwürfen etwas dran ist. Und sie verhindern damit die Aufklärung des GESAMTEN Skandals. Die wäre nötig und sinnvoll, um ggf. Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen.
Als in Bremen vor Jahren der Skandal um Kevin hochpoppte, in dem das Jugendamt ebenfalls massiv versagt hatte, wurde unter Leitung eines Wissenschaftlers eine Untersuchung angestrengt, deren Ergebnis die Neuorganisation des Jugendamtes und personelle Aufstockung waren. Dieser Prozess war transparent und öffentliche nachvollziehbar. So arbeitet man Konflikte auf und vermeidet zukünftigen Schaden. Leider bisher nicht in Lügde und Umgebung.
ABER: Das große ABER harrt noch der Aufklärung. Nicht nur die NRW-Polizei spielte in dem Skandal eine unrühmliche Rolle (Verschwinden bzw. Nichtendecken von Beweismaterial, persönliche Inkompetenz, Führungsmängel), auch die zuständigen Jugendbehörden haben dreckige Finger bis über die Ellenbogen. Untätigkeit, Verschleierung, Verschleppung sind die Vorwürfe, die ihnen in einem Anschlussprozess gemacht werden.
Und nun mauern die angeklagten BehördenmitarbeiterInnen vor Gericht: sie verweigern die Zeugenaussage. Das ist ihr Recht, lässt aber vermuten, dass an den Vorwürfen etwas dran ist. Und sie verhindern damit die Aufklärung des GESAMTEN Skandals. Die wäre nötig und sinnvoll, um ggf. Konsequenzen für die Zukunft zu ziehen.
Als in Bremen vor Jahren der Skandal um Kevin hochpoppte, in dem das Jugendamt ebenfalls massiv versagt hatte, wurde unter Leitung eines Wissenschaftlers eine Untersuchung angestrengt, deren Ergebnis die Neuorganisation des Jugendamtes und personelle Aufstockung waren. Dieser Prozess war transparent und öffentliche nachvollziehbar. So arbeitet man Konflikte auf und vermeidet zukünftigen Schaden. Leider bisher nicht in Lügde und Umgebung.
... link (0 Kommentare) ... comment
Sonntag, 1. März 2020
Amtsgericht Berlin-Tiergarten macht weiter
jf.bremen, 16:39h
Die Berliner Justiz in Form des Amtsgerichts Tiergarten bleibt sich treu. Lehnte sie im letzten Jahr die Klage von Renate Künast (Grüne) gegen unerhörte Beleidigungen ab (siehe meinen Beitrag vom 02.20.19 „Drecksfotze geht in Berlin o.k.“), so wurde jetzt eine Klage von Sawsan Chebli gegen eine lange Reihe von Beleidigungen im Internet zurückgewiesen. Frau Chebli (SPD) ist Staatssekretärin in der Berliner Senatskanzlei und u.a. für Internationales.
Der Beleidiger ist bekannt: Tim K., eine verkrachte Existenz. Nach immer wieder gescheiterten Anläufen – von Rockergruppe, Polizei, beim SEK abgelehnt, Pegida u.a., vorbestraft wegen Körperverletzung und angeklagt wegen Förderung der Prostitution – versucht er sich jetzt als Troll im Internet. Vor allem ist Frau (!) Chebli sein Angriffsziel. Das Label „islamische Sprechpuppe“ ist noch die geringste Beleidigung. Und das geht für den Amtsrichter wieder o.k., der auch ein Sarrazin-Buch als nicht rassistisch einstufte.
Kann man so einen stoppen? Immerhin wurde auf Frau Künasts Beschwerde ein Teil des ersten Urteils revidiert (Beitrag vom 26.01.20). Es ist damit zu rechnen, dass auch das Chebli- und das Sarrazin-Urteil revidiert werden müssen. Ist dem Herrn Richter eigentlich klar, dass allzu viele Beschwerden und Revisionen karriere-behindernd sind oder ist es ihm egal?
Der Beleidiger ist bekannt: Tim K., eine verkrachte Existenz. Nach immer wieder gescheiterten Anläufen – von Rockergruppe, Polizei, beim SEK abgelehnt, Pegida u.a., vorbestraft wegen Körperverletzung und angeklagt wegen Förderung der Prostitution – versucht er sich jetzt als Troll im Internet. Vor allem ist Frau (!) Chebli sein Angriffsziel. Das Label „islamische Sprechpuppe“ ist noch die geringste Beleidigung. Und das geht für den Amtsrichter wieder o.k., der auch ein Sarrazin-Buch als nicht rassistisch einstufte.
Kann man so einen stoppen? Immerhin wurde auf Frau Künasts Beschwerde ein Teil des ersten Urteils revidiert (Beitrag vom 26.01.20). Es ist damit zu rechnen, dass auch das Chebli- und das Sarrazin-Urteil revidiert werden müssen. Ist dem Herrn Richter eigentlich klar, dass allzu viele Beschwerden und Revisionen karriere-behindernd sind oder ist es ihm egal?
... link (0 Kommentare) ... comment
Samstag, 1. Februar 2020
Eheanbahnungsinstitut Erdogan
jf.bremen, 15:18h
Das neue Eherechtsgesetz der Türkei macht es möglich: Vergewaltige eine Minderjährige und schon hast du eine Braut!
Das Gesetz, das die Erdogan-Regierung auf den Weg gebracht hat, sieht vor, dass Vergewaltiger ihr Opfer heiraten können und damit straffrei bleiben. In der ganzen zivilisierten Welt wird Vergewaltigung von Frauen und besonders von Kindern und Jugendlichen bestraft, und zwar in der Regel mit mehrjährigen Gefängnisstrafen. Der Europa-Anwärter Türkei, der für seinen Aufnahmeantrag auch noch Geld bekommt, macht da ab sofort eine unrühmliche Ausnahme.
Der Täter wird dort nicht nur NICHT BESTRAFT, sondern das Opfer wird dazu verurteilt, den Vergewaltiger lebenslang an seiner Seite und in seinem Bett zu ertragen.
-----------------
Nicht nur internationale Frauenrechtsvereinigungen protestieren dagegen energisch. Es ist dringend erforderlich, dass die Regierungen der zivilen Staaten – nicht nur in Europa, sondern darüber hinaus – dagegen energisch protestieren und, falls möglich, Sanktionen gegen die Türkei beschließen.
Das Gesetz, das die Erdogan-Regierung auf den Weg gebracht hat, sieht vor, dass Vergewaltiger ihr Opfer heiraten können und damit straffrei bleiben. In der ganzen zivilisierten Welt wird Vergewaltigung von Frauen und besonders von Kindern und Jugendlichen bestraft, und zwar in der Regel mit mehrjährigen Gefängnisstrafen. Der Europa-Anwärter Türkei, der für seinen Aufnahmeantrag auch noch Geld bekommt, macht da ab sofort eine unrühmliche Ausnahme.
Der Täter wird dort nicht nur NICHT BESTRAFT, sondern das Opfer wird dazu verurteilt, den Vergewaltiger lebenslang an seiner Seite und in seinem Bett zu ertragen.
-----------------

Nicht nur internationale Frauenrechtsvereinigungen protestieren dagegen energisch. Es ist dringend erforderlich, dass die Regierungen der zivilen Staaten – nicht nur in Europa, sondern darüber hinaus – dagegen energisch protestieren und, falls möglich, Sanktionen gegen die Türkei beschließen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Freitag, 24. Januar 2020
Zynismus von Politik und Medien
jf.bremen, 00:12h
Manchmal ist das Fernsehen unerträglich! Heute z.B.: „Panorama“ zeigt grauenvolle Bilder von afrikanischen Geflüchteten, die von der libyschen Küstenwache im Mittelmeer aufgegriffen und nach Libyen zurückgebracht werden. Frauen und Kinder bitten verzweifelt darum, nicht wieder dorthin zurück gebracht zu werden. Daran schließen sich Bilder an, auf denen ein Afrikaner ausgepeitscht, ein andrer mit brennender Flüssigkeit gefoltert wird. Das anzusehen, ist schon schlimm genug. Nur zwei Beispiele von dem, was sich massenhaft und weltweit abspielt. 70 Mio. Menschen sind aktuell auf der Flucht.
Anschließend ein Tagesthemen-Bericht über den Holocaust-Gedenktag in Jerusalem. Politiker wie Kommentatoren beschwören, dass sich so etwas nie wieder ereignen dürfe. Und ähnliches passiert gleichzeitig, weltweit und mit Wissen und Unterstützung Europas und, ja, natürlich auch Deutschlands. Europa liefert die hochmodernen Marineschiffe und bezahlt den Einsatz der libyschen Menschenfänger, die die Flüchtlinge in ihr Elend zurückstoßen.
Beendet wird die Sendung mit einer Show eines afrikanischen Modedesigners, der als Haute-Couturier in Paris gefeiert wird.
Zynismus in Reinform!
Anschließend ein Tagesthemen-Bericht über den Holocaust-Gedenktag in Jerusalem. Politiker wie Kommentatoren beschwören, dass sich so etwas nie wieder ereignen dürfe. Und ähnliches passiert gleichzeitig, weltweit und mit Wissen und Unterstützung Europas und, ja, natürlich auch Deutschlands. Europa liefert die hochmodernen Marineschiffe und bezahlt den Einsatz der libyschen Menschenfänger, die die Flüchtlinge in ihr Elend zurückstoßen.
Beendet wird die Sendung mit einer Show eines afrikanischen Modedesigners, der als Haute-Couturier in Paris gefeiert wird.
Zynismus in Reinform!
... link (0 Kommentare) ... comment
Samstag, 21. Dezember 2019
Justiz noch demokratisch?
jf.bremen, 16:45h
Vor nicht einmal drei Monaten erlaubte ein Berliner Gericht, eine Politikerin als „Drecks-Fotze“ zu bezeichnen (siehe „Drecks-Fotze geht in Berlin o.k.“ vom 30.09.19). Da kann man es schon nicht verstehen, dass ein deutsches Gericht 2019 so ein Urteil fällt! Aber es kommt aktuell noch schlimmer. In der hessischen Gemeinde Ranstadt plakatierte die NPD im Wahlkampf mit der Parole „Migration tötet“. Die Gemeindeverwaltung handelte politisch korrekt und verbot die Plakate wegen Volksverhetzung. Die NPD klagte und bekam vom Verwaltungsgericht Gießen Recht. Der Skandal ist kaum zu toppen! Oder doch?
--------------------------------------------
Kurz vorher die gleiche Situation: Die Gemeinde verbot das Plakat und forderte die Nazi-Partei auf, sie abzuhängen, was diese nicht tat. Daraufhin wurde die Gemeinde aktiv und legte selbst Hand an. Auch diesmal klagte die NPD und bekam ebenfalls Recht. Neben der juristischen Begründung, die NPD hätte vorher befragt werden müssen, schob der Richter noch eine politische Begründung nach: Die Behauptung „Migration tötet“ sei „eine empirisch zu beweisende Tatsache“, siehe Salafismus, Kriminalstatistik (hä, welche denn? Anm. von jf.), Silvester in Köln…
---------------------
Da fragt man sich, ob man sich in dieser Republik noch sicher fühlen kann, wenn außer den „Sicherheitsbehörden“ (Polizei, BKA, Verfassungsschutz, Bundeswehr, selbst MAD) die Gerichte von Rechtsextremen unterwandert zu sein scheinen. In Fensterreden beteuern Politiker, dem Rechtsextremismus sei entschieden entgegenzutreten, und Gerichte konterkarieren das mit Skandal-Urteilen.
--------------------------------------------

Kurz vorher die gleiche Situation: Die Gemeinde verbot das Plakat und forderte die Nazi-Partei auf, sie abzuhängen, was diese nicht tat. Daraufhin wurde die Gemeinde aktiv und legte selbst Hand an. Auch diesmal klagte die NPD und bekam ebenfalls Recht. Neben der juristischen Begründung, die NPD hätte vorher befragt werden müssen, schob der Richter noch eine politische Begründung nach: Die Behauptung „Migration tötet“ sei „eine empirisch zu beweisende Tatsache“, siehe Salafismus, Kriminalstatistik (hä, welche denn? Anm. von jf.), Silvester in Köln…
---------------------
Da fragt man sich, ob man sich in dieser Republik noch sicher fühlen kann, wenn außer den „Sicherheitsbehörden“ (Polizei, BKA, Verfassungsschutz, Bundeswehr, selbst MAD) die Gerichte von Rechtsextremen unterwandert zu sein scheinen. In Fensterreden beteuern Politiker, dem Rechtsextremismus sei entschieden entgegenzutreten, und Gerichte konterkarieren das mit Skandal-Urteilen.
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 18. November 2019
Nicht Panne, sondern Vorsatz?
jf.bremen, 14:51h
Bisher waren wir – damit meine ich Politiker, Medien und Beobachter – davon ausgegangen, dass die mangelnde Beobachtung des Attentäters A.A. vom Berliner Breitscheidplatz auf Informations-Pannen der Behörden zurückzuführen sei. Das wäre schon schlimm genug und bewiese deren Inkompetenz.
Dass es wohl noch viel schlimmer ist, kam jetzt im Untersuchungsausschuss des Bundestages zum Attentat auf dem Weihnachtmarkt heraus. Ein Kriminalbeamter aus Nordrhein-Westfalen berichtete von einem Gespräch mit einem Kollegen vom Bundeskriminalamt, in dem dieser ihm mitgeteilt habe: Ein V-Mann des westfälischen Landeskriminalamt habe auf die Gefährlichkeit des späteren Attentäters hingewiesen. Er sei auf Betreiben „von ganz oben“ – dem Bundesinnenministerium und dem BKA – abgezogen worden, weil er „zu viel Arbeit gemacht habe“.
„Polizeibeamte aus NRW hatten nach Angaben des Zeugen in den Monaten vor dem Anschlag mehrfach Druck in Berlin gemacht, wo A. ihrer Ansicht nach damals nur "relativ nachlässig" überwacht wurde. Eine weitere Beamtin des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes, die ebenfalls als Zeugin vernommen wurde, sagte, dass sie A. durchaus als gefährlich eingeschätzt habe und als unberechenbar. Sie sei angesichts seiner radikalen Äußerungen und seines raschen Eintauchens in die deutsche Salafisten-Szene der Überzeugung gewesen, "man muss da ein Auge drauf haben". Als sie später erfahren habe, dass Amri in Berlin nicht mehr so engmaschig beobachtet wurde, sei bei ihr ein "ungutes Gefühl" entstanden.“ (ZEIT vom 14.11.19)
Es war also nicht Schludrigkeit, sondern man kann, wenn das alles so stimmt, von bedingtem Vorsatz sprechen. Man stelle sich jetzt mal die Gefühle der Angehörigen der zwölf Todesopfer vor!
Dass es wohl noch viel schlimmer ist, kam jetzt im Untersuchungsausschuss des Bundestages zum Attentat auf dem Weihnachtmarkt heraus. Ein Kriminalbeamter aus Nordrhein-Westfalen berichtete von einem Gespräch mit einem Kollegen vom Bundeskriminalamt, in dem dieser ihm mitgeteilt habe: Ein V-Mann des westfälischen Landeskriminalamt habe auf die Gefährlichkeit des späteren Attentäters hingewiesen. Er sei auf Betreiben „von ganz oben“ – dem Bundesinnenministerium und dem BKA – abgezogen worden, weil er „zu viel Arbeit gemacht habe“.
„Polizeibeamte aus NRW hatten nach Angaben des Zeugen in den Monaten vor dem Anschlag mehrfach Druck in Berlin gemacht, wo A. ihrer Ansicht nach damals nur "relativ nachlässig" überwacht wurde. Eine weitere Beamtin des nordrhein-westfälischen Landeskriminalamtes, die ebenfalls als Zeugin vernommen wurde, sagte, dass sie A. durchaus als gefährlich eingeschätzt habe und als unberechenbar. Sie sei angesichts seiner radikalen Äußerungen und seines raschen Eintauchens in die deutsche Salafisten-Szene der Überzeugung gewesen, "man muss da ein Auge drauf haben". Als sie später erfahren habe, dass Amri in Berlin nicht mehr so engmaschig beobachtet wurde, sei bei ihr ein "ungutes Gefühl" entstanden.“ (ZEIT vom 14.11.19)
Es war also nicht Schludrigkeit, sondern man kann, wenn das alles so stimmt, von bedingtem Vorsatz sprechen. Man stelle sich jetzt mal die Gefühle der Angehörigen der zwölf Todesopfer vor!
... link (0 Kommentare) ... comment
Montag, 30. September 2019
„Drecks-Fotze“ geht in Berlin o.k.
jf.bremen, 15:07h
Die Wehklagen über zunehmende Gewalt in unserer Gesellschaft sind allgemein: angefangen bei Hassbotschaften im Internet, über analoge Beschimpfungen bis zu handfesten Übergriffen. Dem Berliner Landgericht scheint das alles Wumpe zu sein. Die üblen Verbalinjurien gegen die Grünen-Politikerin Renate Künast in einem rechten Blog scheinen diesem Richtergremium eher akzeptabel zu sein. Eine Klage von Künast auf Herausgabe der Adresse des Bloggers wurde abgewiesen. Solange eine „Sachbezug“ bestehe, gehen derartige Beschimpfungen in Berlin in Ordnung.
Da müssen wir uns nicht mehr wundern über immer mehr verbale und wirkliche Gewalt auf Schulhöfen, auf Straßen, in U-Bahnen und im Internet. Jeder Junge kann sich jetzt auf einen „Sachbezug“ berufen, wenn er den Lehrer, der ihm eine schlechte Zensur verpasste, ein Arschloch nennt.
Da müssen wir uns nicht mehr wundern über immer mehr verbale und wirkliche Gewalt auf Schulhöfen, auf Straßen, in U-Bahnen und im Internet. Jeder Junge kann sich jetzt auf einen „Sachbezug“ berufen, wenn er den Lehrer, der ihm eine schlechte Zensur verpasste, ein Arschloch nennt.
... link (1 Kommentar) ... comment
... nächste Seite