Montag, 20. September 2021
Usbekistan - wie in 1001 Nacht (8/9)
jf.bremen, 00:22h
ACHTER TAG: Heute fahren wir wieder 450 km durch die „bewachsene Wüste“ Kizilkum nach Buccara. Angesichts der überwiegend sehr schlechten Straße – wie überall in Usbekistan außerhalb der Großstädte - benötigen wir für die Strecke mit kurzen Unterbrechungen den ganzen Tag. Nur eine Teilstrecke ist - von einer deutschen Firma – gut ausgebaut.
Einmal nähert sich die Straße dicht dem Amurdayo, der hier noch ein breiter Strom ist und die Grenze zu Turkmenistan bildet. Früher führten Straße und Eisenbahn über turkmenisches Gebiet. Das ist jetzt nicht mehr möglich, weil die Grenze dicht ist und nur mit einem Visum passiert werden darf.
In der „bewachsenen Wüste“ mit ihren flachen Sanddünen finden wir einen „Gewürzbaum“, der dort systematisch gezüchtet und geerntet wird. Daraus wird das begehrte Kumin, d.i. Kreuzkümmel, gewonnen. Tamarisken werden als Windschutz ebenfalls systematisch angebaut, um den Wüstensand zu binden. Sie sind resistent gegen salzige Böden und wachsen in ariden Gegenden. Arid nennen Geografen und Biologen trockene Gebiete mit wenig Bewuchs.
Sowohl beim Mittag- wie beim Abendessen führen wir einen zähen Kampf mit unserem Reiseführer. Er besteht jeweils auf einem kompletten Menü aus diversen Salaten, einer Vorsuppe und einem Hauptgericht mit Fleisch, Gemüse und Beilage. Uns ist das zu viel, vor allem wegen der Hitze mittags. Heute erkläre ich deutlich mit erhobener Stimme, dass wir entscheiden wollen, was wir essen. Mittags beschränken wir uns meist auf einen Salat, allenfalls noch eine Suppe, weder Hauptgericht noch Nachtisch. Abends kann es dann etwas üppiger sein. Diese entschiedene Ansage wirkt, so dass diese Diskussionen beendet werden.
Abends bewundern wir den klaren Halb-Mond, der hier „auf dem Kopf“ zu stehen scheint: die Rundung fast nach unten, die glatte Seite nach oben
NEUNTER TAG: In Buchara müssen wir Geld wechseln. Ich steuere in der Nähe unseres Hotels einen Geldautomaten an. Er wird von zwei Frauen belagert, die ständig neue Beträge ziehen. Als ich endlich an der Reihe bin, ist der Automat leer.
Schräg gegenüber ist eine Bank. Ich stelle mich vor den Kassenschalter und werde - keineswegs beachtet. Schließlich signalisiere ich dem Sicherheitsbeamten meine Hilflosigkeit. Er spricht etwas Englisch und sorgt dafür, dass eine der beiden Kassiererinnen meinen 50-€-Schein annimmt. Dann widmet sie sich wieder ihrer Tätigkeit des Zählens großer Packen von Banknoten. Meinen Schein gibt sie an ihre Kollegin weiter, die ihn zur Seite legt. Als ich mich wieder durch Räuspern bemerkbar mache, reicht sie mir den Schein zurück und erklärt: „Problem“. – „Which problem?“ Sie zeigt mir den Schein: in einem Knick ist der Schein ca. ½ mm eingerissen – kein weiterer Kommentar. Ich verlasse den Laden.
Draußen fällt mir ein, dass ich auch mit der Visa-Karte abheben kann. Also zurück. Wieder das gleiche Spiel, bis der Sicherheitsmann erneut eingreift. Dann dauert es endlos, bis sie mir zunächst ein Formular `rüberschiebt, das ich unterschreibe. Dann kriege ich kein Geld. Es folgt ein weiteres Formular mit Kugelschreiber, alles wortlos. Ich vermutet, es ist die Quittung, die ich aber erst unterschreiben will, wenn ich das Geld habe. Nach geraumer Zeit wird mir ein Packen Sum-Scheine zugeschoben. Ich zähle nach. Dann passiert wieder nichts. Schließlich trolle ich mich, nicht ohne mich bei dem Sicherheitsmann zu bedanken und zu verabschieden.
GELD: Ein Euro entspricht annähernd 10.000 Sum. Der kleinste Geldschein ist 500 Sum ~ 5 Euro-Cent. Die Maße dieser Note sind ca. 22 x 12 cm. Der Wechselkurs unterliegt starken Schwankungen. Die Inflation galoppiert und lag 2017 und 2018 bei je 14 % jährlich. Der Dollar und der Euro sind daher begehrte Devisen. Banküberweisungen haben extrem hohe Gebühren. Viele Geschäfte werden daher bar gemacht. Sogar einen Teil unserer Reisekosten haben wir bar mitgenommen und ausgezahlt. Der überwiegende Teil ging an eine Berliner Bank. Souvenirverkäufer geben die Preise gleich in Euro an. Die Preise in Usbekistan sind gemessen am west-europäischen Maßstab sehr niedrig.
Unser Reiseführer Shukhrat zeigt uns die Stadt Buchara mit ihren ca. 430.000 Einwohnern. Sie ist einheitlicher als Chiwa: riesige prächtige Bauten allenthalben. Wir folgen ausgehend vom klassischen Architektur-Komplex Labi Hauz der Touristen-Route, nur in der umgekehrter Reihenfolge der üblichen Runde. Shukhrat hat wieder schlau kalkuliert, dass wir den anderen Touristengruppen nur einmal begegnen, statt immer hinter, vor oder zwischen ihnen zu trotten.
Jetzt geht die Reihenfolge nach dem Labi Hauz Minarett und Moschee Kalon, Medresse Miri Arab, die Mausoleen Tschaschmai Ayub und Ismail Samani. Unterwegs besichtigen wir auch die Markt-Kuppelbauten Toqi Zargaron, Toqi Telpakfuruchon und Toqi Saraffon. Jeder dieser Märkte diente ursprünglich einer bestimmten Warengruppe. Jetzt werden überall fast ausschließlich Souvenirs und Getränke verkauft. In einem Stand bietet ein Gewürzhändler seine üppige Auswahl an. Alle Wohlgerüche des Ostens sind hier versammelt.
Vor dem Labi Houz befindet sich die überlebensgroße Statue des usbekischen Till Eulenspiegel, Hodscha Nasreddin. Statue wie Figur sind sympathisch: verkörpert der Hodscha doch den volksnahen Philosophen, der der Gesellschaft seinen kritischen Spiegel vorhält.
Eine MEDRESSE ist eine Universität, an der neben Theologie auch andere Wissenschaften gelehrt werden, wie Mathematik, Philosophie, Literatur, Sprachen, Recht. In diesen Medressen wird teilweise noch unterrichtet. Die Koran-Schule dagegen dient nur der Theologie.
In Buchara ist der Tourismus nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. Ebenso die auf Touristen spezialisierten Händler. Handwerker und Händler – Schmied, Gewürzhändler, Ziselierer, Messerschmied - zeigen freundlich ihre Tätigkeiten und Produkte, lassen sich bereitwillig fotografieren, sind überhaupt nicht aufdringlich.
Der Messerschmied erklärt uns mit Unterstützung von Shukhrat den gesamten Produktionsprozess unterschiedlicher, hochwertiger Produkte.
Es gibt wenige, ebenfalls unaufdringliche Bettler. Geben ist für mich schwierig wegen der riesigen Geldscheine, die eigentlich nichts wert sind. Münzen gibt es nicht. Sonst habe ich immer einige lose in der Tasche und verschenke sie. Aber aus den dicken Packen etwas Passendes herauszusuchen ist arg umständlich. Shukhrat gibt wohl regelmäßig einem Spastiker im Rollstuhl Almosen, anderen wohl nicht. Dieser erkennt unseren guide schon von weitem.
KRIMINALITÄT scheint, jedenfalls im Alltag, keine Rolle zu spielen. Selbst große Beträge in Dollar, Euro oder Sum liegen sogar auf der Bank quasi offen herum. Verkaufsstände werden ohne Angst vor Dieben bedenkenlos verlassen. Wir lassen Wertgegenstände, z.B. Kameras offen im abgeschlossenen Auto liegen. Vertraute Vorsichtsmaßnahmen – Verstecken der Kamera im Kofferraum – werden vom Fahrer als unnötig abgelehnt. Korruption spielt, wie in anderen autokratischen Ländern – aber nicht nur dort – eine Rolle, über die jedoch nicht offen geredet wird. Dennoch ist sie sehr weit verbreitet in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Justiz. In internationalen Rankings rangiert das Land auf Platz 157 von 180 möglichen Plätzen, ist also sehr hoch. Ein Anti-Korruptionsgesetz bleibt wirkungslos, weil die Justiz solche Delikte praktisch nicht verfolgt.
Die großen Städte wie Buchara, Samarkand, Chiwas sind an Kreuzungspunkten der verschiedenen Stränge der Seidenstraße aus Karawansereien entstanden. Pioniere der Erschließung waren Mönche.
Im Islam sind figürliche Abbildung von Menschen, Tieren und Pflanzen verboten. Daher finden sich an den sakralen Gebäuden außer Schriftzeichen nur abstrakte Muster. U.a. an der Fassade Devon Begi in Buccara sind Abbildungen des phantastischen Vogels Phönix und einer Mischung aus Schwein und Hund. Da diese „Tiere“ nicht wirklich existieren, durften sie dargestellt werden.
Es fällt schwer angesichts der Ballung wichtiger, prächtiger, großer Bauten einen Gesamteindruck zu schildern. Die Häufung erschlägt einen schier. Hinzukommt in unserem Fall, dass wir – nicht nur hier – auf Gedeih und Verderb unserem guide, seiner Ortkenntnis und seinem Faktenwissen ausgeliefert waren. Oft wusste ich nicht mehr, wo ich eigentliche war und wie ich hier wieder wegkommen sollte. Unmöglich, in diesem kurzen Reisebericht alle Bauten zu beschreiben. Ich selber greife dafür auf Reiseführer und Internet zurück.
Unser Hotel lag in Zentrums-Nähe, so dass wir abends noch etwas bummeln konnten. In Sichtweite der diversen monumentalen Bauten befindet sich ein Park mit einem Bassin. Dort bekam Gerhild in einem Gartencafé tatsächlich einen reellen Espresso und ich ein leckeres Eis, und wir konnten „die Seele baumeln lassen“.
Einmal nähert sich die Straße dicht dem Amurdayo, der hier noch ein breiter Strom ist und die Grenze zu Turkmenistan bildet. Früher führten Straße und Eisenbahn über turkmenisches Gebiet. Das ist jetzt nicht mehr möglich, weil die Grenze dicht ist und nur mit einem Visum passiert werden darf.
In der „bewachsenen Wüste“ mit ihren flachen Sanddünen finden wir einen „Gewürzbaum“, der dort systematisch gezüchtet und geerntet wird. Daraus wird das begehrte Kumin, d.i. Kreuzkümmel, gewonnen. Tamarisken werden als Windschutz ebenfalls systematisch angebaut, um den Wüstensand zu binden. Sie sind resistent gegen salzige Böden und wachsen in ariden Gegenden. Arid nennen Geografen und Biologen trockene Gebiete mit wenig Bewuchs.
Sowohl beim Mittag- wie beim Abendessen führen wir einen zähen Kampf mit unserem Reiseführer. Er besteht jeweils auf einem kompletten Menü aus diversen Salaten, einer Vorsuppe und einem Hauptgericht mit Fleisch, Gemüse und Beilage. Uns ist das zu viel, vor allem wegen der Hitze mittags. Heute erkläre ich deutlich mit erhobener Stimme, dass wir entscheiden wollen, was wir essen. Mittags beschränken wir uns meist auf einen Salat, allenfalls noch eine Suppe, weder Hauptgericht noch Nachtisch. Abends kann es dann etwas üppiger sein. Diese entschiedene Ansage wirkt, so dass diese Diskussionen beendet werden.
Abends bewundern wir den klaren Halb-Mond, der hier „auf dem Kopf“ zu stehen scheint: die Rundung fast nach unten, die glatte Seite nach oben
NEUNTER TAG: In Buchara müssen wir Geld wechseln. Ich steuere in der Nähe unseres Hotels einen Geldautomaten an. Er wird von zwei Frauen belagert, die ständig neue Beträge ziehen. Als ich endlich an der Reihe bin, ist der Automat leer.
Schräg gegenüber ist eine Bank. Ich stelle mich vor den Kassenschalter und werde - keineswegs beachtet. Schließlich signalisiere ich dem Sicherheitsbeamten meine Hilflosigkeit. Er spricht etwas Englisch und sorgt dafür, dass eine der beiden Kassiererinnen meinen 50-€-Schein annimmt. Dann widmet sie sich wieder ihrer Tätigkeit des Zählens großer Packen von Banknoten. Meinen Schein gibt sie an ihre Kollegin weiter, die ihn zur Seite legt. Als ich mich wieder durch Räuspern bemerkbar mache, reicht sie mir den Schein zurück und erklärt: „Problem“. – „Which problem?“ Sie zeigt mir den Schein: in einem Knick ist der Schein ca. ½ mm eingerissen – kein weiterer Kommentar. Ich verlasse den Laden.
Draußen fällt mir ein, dass ich auch mit der Visa-Karte abheben kann. Also zurück. Wieder das gleiche Spiel, bis der Sicherheitsmann erneut eingreift. Dann dauert es endlos, bis sie mir zunächst ein Formular `rüberschiebt, das ich unterschreibe. Dann kriege ich kein Geld. Es folgt ein weiteres Formular mit Kugelschreiber, alles wortlos. Ich vermutet, es ist die Quittung, die ich aber erst unterschreiben will, wenn ich das Geld habe. Nach geraumer Zeit wird mir ein Packen Sum-Scheine zugeschoben. Ich zähle nach. Dann passiert wieder nichts. Schließlich trolle ich mich, nicht ohne mich bei dem Sicherheitsmann zu bedanken und zu verabschieden.
GELD: Ein Euro entspricht annähernd 10.000 Sum. Der kleinste Geldschein ist 500 Sum ~ 5 Euro-Cent. Die Maße dieser Note sind ca. 22 x 12 cm. Der Wechselkurs unterliegt starken Schwankungen. Die Inflation galoppiert und lag 2017 und 2018 bei je 14 % jährlich. Der Dollar und der Euro sind daher begehrte Devisen. Banküberweisungen haben extrem hohe Gebühren. Viele Geschäfte werden daher bar gemacht. Sogar einen Teil unserer Reisekosten haben wir bar mitgenommen und ausgezahlt. Der überwiegende Teil ging an eine Berliner Bank. Souvenirverkäufer geben die Preise gleich in Euro an. Die Preise in Usbekistan sind gemessen am west-europäischen Maßstab sehr niedrig.
Unser Reiseführer Shukhrat zeigt uns die Stadt Buchara mit ihren ca. 430.000 Einwohnern. Sie ist einheitlicher als Chiwa: riesige prächtige Bauten allenthalben. Wir folgen ausgehend vom klassischen Architektur-Komplex Labi Hauz der Touristen-Route, nur in der umgekehrter Reihenfolge der üblichen Runde. Shukhrat hat wieder schlau kalkuliert, dass wir den anderen Touristengruppen nur einmal begegnen, statt immer hinter, vor oder zwischen ihnen zu trotten.
Jetzt geht die Reihenfolge nach dem Labi Hauz Minarett und Moschee Kalon, Medresse Miri Arab, die Mausoleen Tschaschmai Ayub und Ismail Samani. Unterwegs besichtigen wir auch die Markt-Kuppelbauten Toqi Zargaron, Toqi Telpakfuruchon und Toqi Saraffon. Jeder dieser Märkte diente ursprünglich einer bestimmten Warengruppe. Jetzt werden überall fast ausschließlich Souvenirs und Getränke verkauft. In einem Stand bietet ein Gewürzhändler seine üppige Auswahl an. Alle Wohlgerüche des Ostens sind hier versammelt.
Vor dem Labi Houz befindet sich die überlebensgroße Statue des usbekischen Till Eulenspiegel, Hodscha Nasreddin. Statue wie Figur sind sympathisch: verkörpert der Hodscha doch den volksnahen Philosophen, der der Gesellschaft seinen kritischen Spiegel vorhält.
Eine MEDRESSE ist eine Universität, an der neben Theologie auch andere Wissenschaften gelehrt werden, wie Mathematik, Philosophie, Literatur, Sprachen, Recht. In diesen Medressen wird teilweise noch unterrichtet. Die Koran-Schule dagegen dient nur der Theologie.
In Buchara ist der Tourismus nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken. Ebenso die auf Touristen spezialisierten Händler. Handwerker und Händler – Schmied, Gewürzhändler, Ziselierer, Messerschmied - zeigen freundlich ihre Tätigkeiten und Produkte, lassen sich bereitwillig fotografieren, sind überhaupt nicht aufdringlich.
Der Messerschmied erklärt uns mit Unterstützung von Shukhrat den gesamten Produktionsprozess unterschiedlicher, hochwertiger Produkte.
Es gibt wenige, ebenfalls unaufdringliche Bettler. Geben ist für mich schwierig wegen der riesigen Geldscheine, die eigentlich nichts wert sind. Münzen gibt es nicht. Sonst habe ich immer einige lose in der Tasche und verschenke sie. Aber aus den dicken Packen etwas Passendes herauszusuchen ist arg umständlich. Shukhrat gibt wohl regelmäßig einem Spastiker im Rollstuhl Almosen, anderen wohl nicht. Dieser erkennt unseren guide schon von weitem.
KRIMINALITÄT scheint, jedenfalls im Alltag, keine Rolle zu spielen. Selbst große Beträge in Dollar, Euro oder Sum liegen sogar auf der Bank quasi offen herum. Verkaufsstände werden ohne Angst vor Dieben bedenkenlos verlassen. Wir lassen Wertgegenstände, z.B. Kameras offen im abgeschlossenen Auto liegen. Vertraute Vorsichtsmaßnahmen – Verstecken der Kamera im Kofferraum – werden vom Fahrer als unnötig abgelehnt. Korruption spielt, wie in anderen autokratischen Ländern – aber nicht nur dort – eine Rolle, über die jedoch nicht offen geredet wird. Dennoch ist sie sehr weit verbreitet in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Justiz. In internationalen Rankings rangiert das Land auf Platz 157 von 180 möglichen Plätzen, ist also sehr hoch. Ein Anti-Korruptionsgesetz bleibt wirkungslos, weil die Justiz solche Delikte praktisch nicht verfolgt.
Die großen Städte wie Buchara, Samarkand, Chiwas sind an Kreuzungspunkten der verschiedenen Stränge der Seidenstraße aus Karawansereien entstanden. Pioniere der Erschließung waren Mönche.
Im Islam sind figürliche Abbildung von Menschen, Tieren und Pflanzen verboten. Daher finden sich an den sakralen Gebäuden außer Schriftzeichen nur abstrakte Muster. U.a. an der Fassade Devon Begi in Buccara sind Abbildungen des phantastischen Vogels Phönix und einer Mischung aus Schwein und Hund. Da diese „Tiere“ nicht wirklich existieren, durften sie dargestellt werden.
Es fällt schwer angesichts der Ballung wichtiger, prächtiger, großer Bauten einen Gesamteindruck zu schildern. Die Häufung erschlägt einen schier. Hinzukommt in unserem Fall, dass wir – nicht nur hier – auf Gedeih und Verderb unserem guide, seiner Ortkenntnis und seinem Faktenwissen ausgeliefert waren. Oft wusste ich nicht mehr, wo ich eigentliche war und wie ich hier wieder wegkommen sollte. Unmöglich, in diesem kurzen Reisebericht alle Bauten zu beschreiben. Ich selber greife dafür auf Reiseführer und Internet zurück.
Unser Hotel lag in Zentrums-Nähe, so dass wir abends noch etwas bummeln konnten. In Sichtweite der diversen monumentalen Bauten befindet sich ein Park mit einem Bassin. Dort bekam Gerhild in einem Gartencafé tatsächlich einen reellen Espresso und ich ein leckeres Eis, und wir konnten „die Seele baumeln lassen“.
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