Mittwoch, 8. September 2021
Usbekistan: Religion
Die Usbeken sind zu 90% sunnitische Moslems. Daneben gibt es eine christlich-orthodoxe und eine jüdische Minderheit. Der Islam wurde seit der russischen Eroberung 1865 ebenso unterdrückt wie nach 1918 durch die Sowjetunion. Seit der Unabhängigkeit Usbekistans 1991 gewinnt der Islam zunehmend an Bedeutung. Ursprüngliche Religion war der Zoroastrismus, der eine duale Weltanschauung, den Gegensatz von einem guten und einem bösen Gott, vertrat. Seit Beginn unserer Zeitrechnung begann sich der Buddismus auszubreiten. Seit ca. 700 n.u.Z. gewann der Islam zunehmend an Einfluss und bestimmte bald die gesamte Kultur.

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Usbekistan - Aralsee
Seit 1960 begann der Aralsee durch die Wasserentnahme aus den Flüssen Amurdarja und Syrdarja vor allem für die Baumwollgewinnung sowie durch die Verdunstung auszutrocknen. Die Stadt Muynak am Südufer war ein Zentrum der usbekischen Fischwirtschaft - Fang und Weiterverarbeitung sowie eine Konservenfabrik. Außerdem war es ein Erholungsgebiet mit Sanatorien und Hotels. Die ursprüngliche Wasserfläche von 66.000 km² verringerte sich auf ein Achtel von inzwischen 8.300 km². Von Moynak bis zum Südufer des Aralsees sind es heute 80 km. Das Austrocknen des Sees hat u.a. eine erhebliche Verschlechterung der Luft durch Staub, Salzpartikel und Trockenheit bewirkt. Dadurch wurden die Einwohner krank und mussten schon aus diesem Grund die Stadt verlassen. Der usbekische Staat plant wieder großzügige Bauten und Anlagen für Urlaubs- und Erholungsstätten, vornehmlich für ein sehr zahlungskräftiges Publikum.

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Usbekistan - wie aus 1001 Nacht (5)
Am FÜNFTEN TAG fliegen wir die ca. 1.200 km von Taschkent nach Nukus, ganz im Westen des Landes. Auch hier wieder eine sehr intensive Sicherheitskontrolle, die sogar nach der Ankunft in Nukus beim Verlassen des Flughafens wiederholt wird.
Von dort fahren wir mit dem Auto 250 km nördlich zum ehemaligen Fischerdorf Muynak am früheren Südufer des Aralsees und besichtigen den Schiffsfriedhof.

Der Ort selbst ist trostlos, es gibt wenig zu sehen. Acht Schiffe liegen aufgereiht im Sand an einer Steilküste und rosten vor sich hin. Weitere sollen verstreut auf der großen Fläche verteilt sein. Die Mehrzahl wurde verschrottet. Etwas hervorstechend in der Öde ist das Heimatmuseum, das mit Fotos die Stadtgeschichte und den Verfall dokumentiert. Außerdem gibt es eine Kunstausstellung mit Bildern von Stadt und See und der Tragödie.

Die usbekische Regierung kompensiert die Katastrophe in nachsowjetischer Zeit durch das Anlegen kleinerer Seen in der Nähe des ehemaligen Aralsees sowie weiter östlich die Stau-Seen Aydarkul-See und Tuskan-See. Hier sollen bzw. werden neue Fisch-Bestände gezüchtet. Zu den Renaturalisierungs-Bemühungen gehört auch die Anpflanzung von Gräsern, die resistent gegen Versalzung und Trockenheit sind.

Die Rückfahrt geht wie die Hinfahrt durch die "bewachsene Wüste Kisilkum", was "Roter Sand" bedeutet. "Bewachsen" und Wüste scheinen Widersprüche zu sein. Tatsächlich handelt es sich um eine Sandwüste mit flachen Dünen. Es gleicht aber nicht anderen Wüsten wie Sahara, Namib, Negev, Kalahari. Dort wächst jetzt nach der Regenzeit dürres Gras und kleines Gebüsch. Der Reiz anderer Geröll-, Fels- und Sand-Wüsten fehlt allerdings. Dafür sind die Temperaturen annähernd gleich: Das Auto-Thermometer zeigt 39° C Außentemperatur.

Kurz vor Nukus besuchen wir Mizdakhan, eine riesige Nekropole in einem archäologischen Komplex, mit einer Unzahl größerer und kleinerer Mausoleen. Die ältesten Gräber stammen noch aus zoroastrischer, d.h. vorislamischer Zeit. Auf dem westlichen Hügel befindet sich eine Burg (Gyaur-Kala) aus dem 4. Jh. v.u.Z. Unterirdische Mausoleen dienen teilweise als Meditationsstätten in angenehmer Kühle.
Von dort ist es nicht mehr weit bis Nukus, wo wir unser Hotel beziehen.

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