Donnerstag, 23. September 2021
Usbekistan: Klima
Das kontinentale Klima mit seinen Temperaturextremen ist sehr stark von der Geografie bestimmt und durch große jahreszeitliche Schwankungen geprägt. Im Westen mit den ariden Halbwüsten steigen die Temperaturen im Sommer auf über 40°. Im gebirgigen Osten dagegen herrscht gemäßigtes Klima, wobei die Temperaturen im Winter im Gebirge weit unter 0° liegen können. Die mittlere Temperatur in Usbekistan liegt im Januar bei -2°, im Juli bei 26°. Die besten Reisezeiten sind April und Mai sowie September und Oktober.

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Usbekistan - wie aus 1001 Nacht (12)
ZWÖLFTER TAG: Für diesen Tag ist eine "leichtere Ganztagswanderung ca. 6 Stunden mit Pausen" im Programm angekündigt. Von dieser Angabe stimmt nur "Ganztagswanderung". Zum Frühstück gehen wir bereits mit unseren Trecking-Schuhen und fragen, ob eine Jacke mitzunehmen sinnvoll ist. Wird vom Reiseführer verneint. Dann geht es forschen Schritts los. Am Anfang geht es mäßig bergan, wenn der Weg auch schotterig ist. Dann wird es merklich steiler, der Weg schmaler. Nach zwei oder drei Stunden fängt es an zu donnern und leicht zu regnen. Die Gruppe ist inzwischen so weit auseinandergezogen, dass eine Kommunikation nicht mehr möglich ist. Vorn wird ein sehr zügiges Tempo vorgelegt. Mit Beginn des Gewitters hätten wir umkehren oder einen sicheren Unterstand aufsuchen müssen.

Dann wurde es immer steiler und ging auf schmalem Pfad in Serpentinen einen Hang hoch. Vorne marschieren der Reiseführer und Gerhild zügig weiter. Mir bleibt nur übrig, hinterher zu hecheln.
Schließlich erreichen wir eine Hochebene, und nun zeigt das Wetter, was es kann: der Regen wird immer heftiger, geht schließlich in Hagel über. Ich bin im Nu bis auf die Haut nass, der kalte Hagel trommelt schmerzvoll auf die Glatze. Dann kommen wir zu einer Schäfer-Unterkunft. Wir alle bibbern inzwischen vor Kälte.

Ich mache unserem Reiseführer Vorwürfe: er hat alle Regeln des Bergwanderns missachtet, vor allem das Verhalten bei Gewitter. Dennoch drängt er weiterzugehen. Schließlich kommen wir an einer weiteren Schäfer-Unterkunft an. Dort wird reichlich Wodka ausgeschenkt - ganz falsch, wenn man friert. Wir sollen die nasse Kleidung ausziehen, wieder ganz falsch. Wir zittern um die Wette, die Durchblutung fehlt. Und es soll noch weiter gehen. Wir sind bereits sechs Stunden unterwegs, ohne Pausen. Und wir müssen den gleichen Weg zurück. Ich protestiere energisch und gehe allein los, zurück Richtung unserem Dorf.

Notgedrungen folgen die anderen. Wir marschieren wieder zügig ohne weitere Pause. Langsam trocknet die Kleidung, und uns wird etwas wärmer. Nach ungefähr ¾ des Wegs überholt uns ein Mann mit drei Eseln. Der Reiseführer verhandelt mit dem Eseltreiber und erreicht, dass wir reiten sollen. Ich bekomme den kleinsten Esel und fühle mich so unwohl auf dem wackeligen Sattel des Tiers, dass ich absteige und zu Fuß weitergehe. Die anderen reiten den Rest des Wegs. Als wir das Ende des Schotterwegs zum Dorf erreichen, steht dort unser Fahrer mit seinem Auto. Die letzte zwei bis drei km werden wir gefahren. Nach nunmehr zehn Stunden erreichen wir das Gästehaus.

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