Mittwoch, 17. Mai 2023
Was haben Ministerien und Kaninchenzüchter-Vereine gemeinsam?
Der Staatssekretär im Bundeswirtschafts- und Klima-Ministerium, Patrick Graichen, ist nun doch entlassen worden. Lange hatte Minister Habeck sich dagegen gesträubt. Jetzt wurde der Druck aus Politik und Medien zu stark. Was war passiert? Graichen gilt als ausgewiesener Fachmann für Ökologie und war der Autor des Gesetzentwurfs für den Wechsel von Öl- und Gas-Heizungen zu Wärmepumpen. Das entschied die Wahl von Michael Schäfer als Geschäftsführer der bundeseigenen Deutschen Energie-Agentur. Dann kam heraus, dass Schäfer ein enger Freund von Graichen ist und dessen Trauzeuge war. BILD machte daraus einen Skandal - eine Steilvorlage für FDP und Opposition, die Gegner des Systemwechsels.

Nun fragt man sich, wie ein Staatssekretär derart unprofessionell handeln kann. Das weiß der Vorsitzende eines x-beliebigen Karnickelzüchtervereins: Wenn sein Vetter als Schatzmeisterin des Vereins kandidiert, verlässt der Vorsitzende selbstverständlich die Sitzung. Was im Karnickelzüchterverein ständige Praxis ist, sollte auch in einem Bundesministerium bekannt sein. Jetzt wird darüber philosophiert, die „compliance“ im Ministerium zu überarbeiten. Im Kaninchenzüchterverein heißt das in Norddeutschland schlicht Anssstand!

Nicht nur das „Bauernopfer“ Graichen ist ein Opfer der Affäre. Auch Habeck trägt heftige Blessuren davon. Vor allem hat die Affäre unheilvolle Konsequenzen für den ökologischen Umbau.
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