Sonntag, 27. November 2022
Solidarität ist keine Einbahnstraße.
Neulich schlug eine Rakete russischer Bauart in Polen nahe der Grenze zur Ukraine ein, tötete zwei Landarbeiter und verwüstete eine Verladestation. Sofort wurde gefragt: Wer war das? Definitiv geklärt wurde das bisher nicht, es ist jedoch wahrscheinlich, dass das Geschoss aus Russland kam.

Die deutsche Verteidigungsministerin erwies sich als solidarisch und bot den Polen eine Raketenabwehranlage an, die ihr polnischer Amtskollege dankend annahm. Es dauerte nicht lange, als das von der polnischen Regierung zurückgenommen wurde - auf Druck des Parteivorsitzenden der Regierungspartei (PIS). Damit ist endgültig klar, wer in Polen die Richtlinien der Politik bestimmt: Nicht die Regierung sondern ein Parteivorsitzender, der nicht einmal Mitglied der Regierung ist: Jaroslaw Kaczynski.

Dieser hat zwei Motive: Erstens ist er als Deutschen-Hasser international bekannt. Hilfe von Deutschland - das geht für ihn gar nicht. Zweitens ist Wahlkampf, und die überwiegend ländliche Wählerschaft der PIS stimmt mit dem Parteivorsitzenden in seinem Deutschen-Hass überein.

So kocht Kaczynski sein trübes Süppchen zulasten der europäischen Solidarität und Sicherheit und großer Teile der polnischen Bevölkerung. Die EU sollte sich bei nächster Gelegenheit, wenn Polen - mal wieder - irgendwelche EU-Gelder beansprucht, daran erinnern. Solidarität ist keine Einbahnstraße.

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