Mittwoch, 14. Juni 2023
Unausgeglichene Gerechtigkeit
Fürst Markus vom Stamme Söder schimpft gerne darüber, dass Bayern zu den "Geberländern" gehört und damit andere Länder - vor allem im Norden - alimentiert. Er lässt sich gerne darüber aus, dass Windräder nicht nach Bayern passen, Überlandkabel nicht in die bayrische Landschaft gehören, AKWs den Energiemangel beheben und Atom-Endlager auf keinen Fall in sein Fürstentum kommen.

Nun kommt heraus, dass die Norddeutschen erheblich höhere Strompreise zahlen als die Süddeutschen, etwa das Doppelte, weil die "Nutzentgelte" für die Leitungen einen großen Anteil am Strompreis ausmachen und die im Norden höher sind.

Söder will also keine Leitungen und wenn ja, dann bitte schön preiswert. Gerecht? Ne, wirklich nicht! Da wird sich seine Hoheit noch umgucken, wenn die "Nordlichter" sich mit einer Reform durchsetzen.

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Richtige Sprache schützt vor Verfolgung
Beim Arzt entnimmt mir eine migrantische Arzthelferin Blut. Bevor die Nadel aus der Vene gezogen wird, hält sie ein Stück Verbandstoff auf den Einstich. Um die Kanüle wegzulegen, braucht sie beide Hände und bittet mich, den Verbandstoff „festzunehmen.“ Als ich erkläre, dass Festnehmen etwas mit der Polizei zu tun hat, guckt sie mich fragend an. Nach einigem Nachdenken fragt sie: Ist das falsch? Ja, sage ich und erkläre den Unterschied zwischen Festnehmen und Festhalten. Ihr Gesicht klärt sich auf und wir lachen gemeinsam herzlich.

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Schräge Vergleiche
Von einem guten Argument sagt man, es sei „hieb und stichfest“. Wer denkt darüber nach, dass diese Metapher aus der mittelalterlichen Rittersprache stammt? Damals musste eine Rüstung so beschaffen sein, dass der Ritter beim Kampf weder durch Schwert noch Lanze verletzt wurde. Die Übernahme in die Rhetorik ist schon etwas schräg. Schräger aber noch ist die Verwendung bei einem Yoghurt, der laut Verpackung „stichfest“ sein soll.

Gemeint war, dass das Milchprodukt nicht flüssig, sondern fest ist und mit dem Löffel gegessen werden soll. Na denn, guten Appetit.

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