Freitag, 9. Juni 2023
Grüner Immigrant
Omid Nouripur, Co-Chef der Grünen und gebürtiger Iraner, verteidigt den europäischen Kompromiss zur Flüchtlingspolitik entgegen den grundsätzlichen Beschlüssen seiner Partei und dem Koalitionsvertrag.
Mein lieber Mann, unter den Bedingungen wärest Du seinerzeit gar nicht nach Europa und Deutschland gekommen, sondern an der Außengrenze gescheitert und abgeschoben worden.

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Verfalldatum europäischer Werte
Seit den Anfängen der europäischen Einigung - von der Montanunion bis zur EU – wurden als gemeinsame Basis der beteiligten Länder die europäischen Werte beschworen. Dazu gehörte auch das Asylrecht. Es war die Konsequenz aus Nazi-Herrschaft, Holocaust und Vertreibung von Millionen Menschen aus dem europäischen Osten nach Westen.

Dieser Grundwert wurde seit gut dreißig Jahren immer weiter eingeschränkt. Das Innenministertreffen hat diese Tendenz erneut bestätigt. Die Details kann man der Tagespresse und den Medien entnehmen. Nicht einmal der Schutz geflüchteter Kindern und Familien vor Ausweisung konnte europaeinheitlich gerettet werden.

Auch aus anderen Regelungen klinkten sich bestimmte Länder aus, allen voran Polen und Ungarn. Sogar Kompensationszahlungen der Länder, die keine Geflüchteten aufnehmen wollen, wurden abgelehnt. „Solange es die PiS-Regierung geben wird, werden wir nicht zulassen, dass uns irgendwelche Migrationsquoten, Quoten für Flüchtlinge aus Afrika, aus dem Nahen Osten, für Araber, Muslime oder wem auch immer auferlegt werden.“ Mateusz Morawiecki, polnischer Ministerpräsident. Genauer kann Rassismus nicht beschrieben werden!

Wo sind sie jetzt, die europäischen Werte? Sie sind ins Belieben nationaler Interessen, vor allem autoritärer Staaten gestellt.

Auch diese Länder haben wie alle anderen beim Eintritt in die EU die Anerkennung der gemeinsamen Werte akzeptiert. Das war die Voraussetzung für ihre Aufnahme in die Union. Wenn diese Voraussetzungen von einzelnen Ländern nicht mehr gewährleistet sind – bitte schön: man kann auch wieder austreten! Lieber heute als morgen.

Leider sieht die europäische Charta nicht vor, Ländern, die sich nicht an sie halten, auszuschließen. Das war ein Webfehler von Anfang an. Man konnte sich nicht vorstellen, dass einmal eine derartige Situation, wie wir sie jetzt haben, entstehen könnte.

Länder wie Ungarn, Polen u.a. wurden geködert mit den Zuschüssen aus europäischen Fördertöpfen. Die nun kann man allerdings stoppen. Also dann mal los!

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