Dienstag, 30. November 2021
Gewalt ist wesentlich faschistoid
1970 wurde Andreas Baader während einer "Ausführung" in ein Uni-Institut von Gesinnungsgenossen befreit. Er saß wegen einer Kaufhausbrandstiftung eine dreijährige
Zuchthausstrafe ab. Dabei wurde ganz nebenbei ein Institutsangehöriger erschossen. Es war der Beginn einer blutigen Spur, der nicht nur in Tod und Gefängnis der "Genossen" und dem radikalen Scheitern des -"bewaffneten Befreiungskampfs" endete, sondern der gesamten linken Bewegung erheblich schadete. Die "RAF" hatte nie eine Basis, weder in der linken Bewegung, noch in der Bevölkerung. Sie war fundamental undemokratisch und für den Fortschritt kontraproduktiv.

Vorangegangen war eine jahrelange Diskussion in der linken Szene über Gewalt im politischen Kampf, über Gewalt gegen Sachen und/oder gegen Personen. Schon diese Differenzierung war scheinheilig, denn - wie das Beispiel von Baaders Befreiung zeigt - lässt sich beides nicht trennen.

Und jetzt geht die Diskussion wieder los. In der Klimabewegung wird diskutiert, ob das Stagnieren der Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe zu materiellen Angriffen auf die Infrastruktur der Energieversorgung berechtigt. Nein! Tut sie nicht!

Die zentrale Energie der Demokratie und des gesellschaftlichen Fortschritts besteht aus Debatte, Transparenz, gesellschaftlicher Akzeptanz, Toleranz. Gewaltsame Aktionen - ob gegen Sachen oder Personen - müssen immer konspirativ durchgeführt werden, dem Gegenteil von demokratisch. Sie sind im Kern faschistoid. Es darf nicht wieder dazu kommen, dass Teile der Klimabewegung ihr gefährliches Süppchen kochen und erneut die gesamte Bewegung diskreditieren.

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Mittwoch, 25. August 2021
Wissenschaft und weltweite Katastrophen
Was wären wir ohne die Wissenschaftler? - Eine Bertelsmann-Studie hat jetzt herausgefunden, dass unsere Kitas personell unterversorgt sind. Sie belegen das mit beeindruckenden Zahlen.

Wie schön, dass die das jetzt auch schon gemerkt haben. Mütter und Väter von Kindern im Kita-Alter merken das jeden Morgen, wenn sie ihre Kinder zur Kita bringen, und schon wieder zwei ErzieherInnen krank und eine schwanger ist.

Da klettert der Betreuungsschlüssel rasch in fantastische Höhen. Die Kranken werden nicht vertreten, sondern die Kinder ihrer Gruppen werden auf die anderen verteilt. Das ist offensichtlich - im Wissenschafts-Jargon evident. Da braucht es keine Statistik, sondern nur ein Donnerwetter, damit die Verantwortlichen - meist Politiker - aufwachen und für ausreichendes und anständig bezahltes Personal sorgen. Die Lücken sind seit Jahren bekannt, und nichts geschieht.

Anderes Beispiel: Wiederum Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Flutkatastrophe im Südwesten "unter anderem" durch die Klimakatastrophe verursacht sei. Von was denn sonst, bitte sehr?
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Versiegelte Böden, kanalisierte Flüsse, höhere Durchschnittstemperaturen, extreme Wetter-Ereignisse, das wird von Klima-Aktivisten schon lange moniert. Und was machen die Verantwortlichen? Nichts, oder das falsche!

Unwetter weltweit, riesige Waldbrände auf allen Kontinenten, von der sibirischen Tundra bis zu den südamerikanischen Regenwäldern. Die Permafrost-Böden tauen auf und setzen CO2 frei. In der Schweiz nehmen seit Jahren Bergrutsche exponentiell zu. Warum? Weil extreme Regengüsse nicht nur die Berghänge erodieren, sondern ganzjährige Frostböden tauen, und Fels, Geröll und Erde ihren Halt verlieren. Da hat der sprichwörtliche Schmetterling in Peking leichtes Spiel, um Schaden in der Schweiz anzurichten.

Und immer noch gibt es Deppen, die die Klimakatastrophe leugnen. Selbst solche, die in Oregon/USA direkt neben einem brennenden Wald leben, glauben an Zufälle, bloß nicht an die evidente Fakten und ihre wechselseitigen Zusammenhänge.

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Sonntag, 14. März 2021
Fukuschima, der Wahnsinn geht weiter
Am 28. März 1979, also vor fast exakt 42 Jahren, ereignete sich im Atomkraftwerk Harrisburg/USA ein schwerer Unfall, der fast zum Super-Gau geworden wäre. Bis heute leiden ehemalige Kraftwerks-ArbeiterInnen und Teile der Bevölkerung gesundheitlich unter den Strahlenschäden. Die erste Reaktion von Atomkraftgegnern, die seit Mitte der 70er Jahre genau vor DEM Gau bzw. dem Super-Gau gewarnt hatten, war Entsetzen: Nun hat sich bestätigt, was wir befürchtet haben und was die AKW-Betreiber als unmöglich eingeschätzt hatten.

Am 26. April 1986, also fast genau vor 35 Jahren explodierte das Atomkraftwerk von Tschernobyl und der Super-Gau war eingetreten. Es war das, was Atomkraftgegner erwartet und was die AKW-Betreiber für unmöglich gehalten hatten. "Die nukleare Explosion eines Kernkraftwerkes ist prinzipiell unmöglich." Und der Super-Gau könne statistisch nur einmal in 10.000 Jahren passieren. Das schrieben norddeutsche Elektrizitäts-Unternehmen in einer Propaganda-Broschüre. Und es war doch möglich! AKW-GegnerInnen waren nur noch wenig erstaunt. Sie hatten damit gerechnet, dass es irgendwann passieren würde. Sie wunderten sich nur, wie schnell 10.000 Jahre vorbei sind.

Derweil wurde weltweit, und allen voran von Deutschland und Frankreich, massenhaft Atomstrom produziert. In Deutschland (inkl. DDR) waren es maximal 19 Anlagen mit teilweise mehreren Blöcken, vier allein in Bayern, jeweils mit mehreren Blöcken.

Am 11.03.2011, als vor exakt 10 Jahren, trat wieder eine Katastrophe ein. Ein Seebeben mit einem gewaltigen Tsunami zerstörte die Elektrik im AKW von Fukuschima. Was "prinzipiell unmöglich" sein soll und nur alle 10.000 passieren kann, passierte: in vier der sechs Blöcke ereignete sich der Gau. Zwei Blöcke blieben heil, weil sie schon vorher abgeschaltet waren. Die Atom-Gegner waren wieder entsetzt, aber nun nicht mehr überrascht. Überrascht waren nur die Betreiber und die Befürworter der Atomenergie.

Jetzt war es sogar der Bundesregierung zu viel: Angela Merkel, die Bundeskanzlerin, ließ sofort sieben AKWs stilllegen und kündigte für Ende 2022 das Aus für die restlichen an. Nur leider geht der Wahnsinn rund um Deutschland weiter: In Frankreich, in der Schweiz, in Österreich, in Tschechien, in Polen, selbst in Japan und darüber hinaus. Braucht es noch weitere Katastrophen, bis der Irrsinn aufhört?

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Donnerstag, 22. Oktober 2020
Planen für die Zukunft
Neulich einigten sich die EU-LandwirtschaftsministerInnen auf Fangquoten für die Fischerei. Fachleute sehen den Bestand von Hering und Dorsch in der westlichen Ostsee durch Überfischung in den vergangenen Jahren gefährdet. Das macht insbesondere den mecklenburgischen Fischern Sorge. Sie sehen durch die reduzierten Fangquoten ihre Existenz bedroht.
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Neulich war einer dieser Fischer beim Entladen seines Bootes zu sehen. Er beschwerte sich: „Was sollen die Menschen in Zukunft noch essen, wenn wir keine Fiche mehr fangen und die Bauern kein Getreide mehr anbauen dürfen?“

Na, bisher ist in Deutschland in den letzten siebzig Jahren niemand – oder fast niemand – verhungert. Und das wird auch bei reduzierten Fangquoten und Umweltauflagen für die Bauern wohl so bleiben. Wenn die Überfischung in der Ostsee – und nicht nur da! – wie bisher weitergeht, DANN dürfte zukünftig kein Hering mehr gefangen werden. Denn dann droht das Aussterben dieser Spezies.

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