Dienstag, 26. August 2025
Sarkasmus angemessen?
jf.bremen, 21:38h
Angesichts des Gasa-Kriegs bedarf der Begriff „Kollateralschaden“ einer neuen Definition. Die Treffsicherheit der israelischen Armee (IDF) lässt offensichtlich sehr zu wünschen übrig. Laut der Armeeführung sollte an dem Nasser-Krankenhaus eine Kamera ausgeschaltet werden, mit der Hamas Truppenbewegungen der IDF beobachtet habe.
Die „Begründungen“ werden immer unglaubwürdiger – wenn das überhaupt noch geht, In dem Fall wurden zwanzig Menschen, darunter fünf Presseleute, getötete. Das ist kein Kollateralschaden mehr. Das sind gezielte Tötungen und Kriegsverbrechen. Die ReporterInnen waren nach dem Schuss zum Krankenhaus geeilt, was ihre Aufgabe war, und wurden von einem zweiten aus derselben Panzerkanone vermutlich vom selben Schützen geschossenen Projektil getroffen.
Die Presseleute waren z.T. für westliche Medien (ap und Reuters) in Gasa. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb westliche Regierungen, sogar der US-Präsident, aus ihrer Duldungsstarre erwachten und wirklich in unerwarteter Härte gegen die Netanyahu-Regierung protestierten, Härte, die sie bisher bei hunderttausenden von Zivilisten nicht für nötig hielten.
Oder ist das Fass jetzt für sie voll?
Dabei ist das schon lange der Fall!
Die „Begründungen“ werden immer unglaubwürdiger – wenn das überhaupt noch geht, In dem Fall wurden zwanzig Menschen, darunter fünf Presseleute, getötete. Das ist kein Kollateralschaden mehr. Das sind gezielte Tötungen und Kriegsverbrechen. Die ReporterInnen waren nach dem Schuss zum Krankenhaus geeilt, was ihre Aufgabe war, und wurden von einem zweiten aus derselben Panzerkanone vermutlich vom selben Schützen geschossenen Projektil getroffen.
Die Presseleute waren z.T. für westliche Medien (ap und Reuters) in Gasa. Das dürfte auch der Grund sein, weshalb westliche Regierungen, sogar der US-Präsident, aus ihrer Duldungsstarre erwachten und wirklich in unerwarteter Härte gegen die Netanyahu-Regierung protestierten, Härte, die sie bisher bei hunderttausenden von Zivilisten nicht für nötig hielten.
Oder ist das Fass jetzt für sie voll?
Dabei ist das schon lange der Fall!
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Mittwoch, 23. Juli 2025
Unsinnige Überschrift
jf.bremen, 17:38h
„Synthetische Opioide verbreiten sich“, titelte der Weser-Kurier auf der ersten Seite der Ausgabe vom 16. Juli 2025. Das ist die wohl unsinnigste Überschrift im laufenden Kalenderjahr. Sie suggeriert, die Opioiden hätten quasi einen eigenen Willen, ein Eigenleben. Sie verschleiert die Tatsache, dass interessierte Menschen, nämlich Produzenten und Verkäufer von Drogen, und zwar der schlimmsten, das Gift bewusst und mit der klaren Absicht, exorbitante Gewinne mit ihm zu erzielen!
Diesen Text schicke ich als Leserbrief an den Weser-Kurier. Er wurde bisher nicht veröffentlicht.
Diesen Text schicke ich als Leserbrief an den Weser-Kurier. Er wurde bisher nicht veröffentlicht.
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Mittwoch, 7. Mai 2025
Die Dauer des Augenblicks - Ein fotopädagogisches Handbuch -
jf.bremen, 17:28h
Beim Kopäd-Verlag vergriffen, verfügbar sind eventuell nur noch Mängelexemplare. Bei Amazon wird ein einziges gebrauchtes Exemplar für 49 € angeboten. Bei Ebay gibt es das Buch für 26,41€
Nun ist das Buch als CD in VÖLLIG NEUER BEARBEITUNG und aktualisiert verfügbar. Preis 10 € inklusive Porto und Verpackung.
BEZUG per E-Mail jürgen.fiege@nord-com.net.
...............................
Im Internet wird das Buch von Praktikern sehr gelobt: Kommentare auf https://www.oly-forum.com:
"Echt Klasse" - "Super" - "Sehr interessante Literatur" -"Mal wieder ein Lesestoff fürs Wochenende" - "Nach dem Lesen auch von mir ein Dankeschön" -"Interessante Lektüre"
... und auf https://digitalfotograf.com: "habe einen interessanten Lesestoff zum Thema Bildgestaltung, Bildsprache, Komposition gefunden."
"...ich fand das Thema sehr gut zusammengefasst, so dass doch das eine oder andere wieder aus dem Hinterstübchen hervorgekramt wurde. Insofern lohnt sich, immer wieder einmal nachzuschlagen."
Nun ist das Buch als CD in VÖLLIG NEUER BEARBEITUNG und aktualisiert verfügbar. Preis 10 € inklusive Porto und Verpackung.
BEZUG per E-Mail jürgen.fiege@nord-com.net.
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Im Internet wird das Buch von Praktikern sehr gelobt: Kommentare auf https://www.oly-forum.com:
"Echt Klasse" - "Super" - "Sehr interessante Literatur" -"Mal wieder ein Lesestoff fürs Wochenende" - "Nach dem Lesen auch von mir ein Dankeschön" -"Interessante Lektüre"
... und auf https://digitalfotograf.com: "habe einen interessanten Lesestoff zum Thema Bildgestaltung, Bildsprache, Komposition gefunden."
"...ich fand das Thema sehr gut zusammengefasst, so dass doch das eine oder andere wieder aus dem Hinterstübchen hervorgekramt wurde. Insofern lohnt sich, immer wieder einmal nachzuschlagen."
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Dienstag, 8. April 2025
Trumps Begriff von Meinungsfreiheit
jf.bremen, 11:19h
Immer mal wieder posaunen die Lautsprecher von Donald Trump, u.a. vom Form seines Außenministers, Fake-News in die Welt. Ein Beispiel: In Europa, in Deutschland gäbe es keine Meinungsfreiheit. Welche Quellen dafür sprechen, wird dabei nicht verraten. Vielleicht dieselbe Quelle, die behauptet, die Ukraine sei faschistisch?
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Dazu steht in seltsamem Kontrast die Tatsache, dass das Weiße Haus, also da wo Trump residiert, der US-amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP) der Zutritt verweigert wird. AP ist in USA und der übrigen Welt eine der größten in der Branche. Mehr noch: eine Klage von AP gegen das Verbot wurde von einem Gericht abgeschmettert. Wer also unterdrückt die Meinungsfreiheit?
Als Begründung für den Maulkorb muss die Weigerung der Agentur dienen, den Golf von Mexiko weiterhin so zu nennen. Das widerspricht dem Dekret von Trump, der Golf heiße ab sofort Golf von Amerika, zumal Trump territorialen Anspruch auf Mexiko erhebt. Er will das mittelamerikanische Land nebst Kanada und Grönland seinem Reich einverleiben.
Apropos Fake-News: Grönland will Trump von der dänischen Unterdrückung befreien. Die Einwohner der weltgrößten Insel wollen das, so die Begründung. Das mag früher so gewesen sein, die jüngsten Wahlen beweisen aktuell das Gegenteil. Man könnte die Retour-Kutsche bemühen, dass Trump solle sich ja auch mal um die eigenen Ureinwohner kümmern. Das kommt ihm als Nachfahre europäischer Einwanderer nicht in den Sinn.
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Dazu steht in seltsamem Kontrast die Tatsache, dass das Weiße Haus, also da wo Trump residiert, der US-amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP) der Zutritt verweigert wird. AP ist in USA und der übrigen Welt eine der größten in der Branche. Mehr noch: eine Klage von AP gegen das Verbot wurde von einem Gericht abgeschmettert. Wer also unterdrückt die Meinungsfreiheit?
Als Begründung für den Maulkorb muss die Weigerung der Agentur dienen, den Golf von Mexiko weiterhin so zu nennen. Das widerspricht dem Dekret von Trump, der Golf heiße ab sofort Golf von Amerika, zumal Trump territorialen Anspruch auf Mexiko erhebt. Er will das mittelamerikanische Land nebst Kanada und Grönland seinem Reich einverleiben.
Apropos Fake-News: Grönland will Trump von der dänischen Unterdrückung befreien. Die Einwohner der weltgrößten Insel wollen das, so die Begründung. Das mag früher so gewesen sein, die jüngsten Wahlen beweisen aktuell das Gegenteil. Man könnte die Retour-Kutsche bemühen, dass Trump solle sich ja auch mal um die eigenen Ureinwohner kümmern. Das kommt ihm als Nachfahre europäischer Einwanderer nicht in den Sinn.
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Mittwoch, 15. Januar 2025
Sprache und Dialekt
jf.bremen, 18:01h
Sprache ist nicht nur national bzw. kulturell, sondern regional, sozial und geschlechtsspezifisch vermittelt. Diedier Eribon entwickelt das an seiner Person und seiner alten Mutter.
Die ist ungelernte Arbeiterin, lebt in einem Arbeiterviertel, war gewerkschaftlich engagiert und politisch links orientiert. Sie spricht die Sprache ihrer Klasse bzw. Schicht, ihres Wohnumfelds und des spezifischen Betriebs. Ihr Sohn Didier wächst mit ihrem Vorbild und seiner Umgebung auf. Er hat in der Grundschule so gute Zensuren, dass ihm der Besuch des Gymnasiums geraten und ermöglichst wird, anschließend ein Studium und eine akademische Karriere.
Im Laufe dieses Prozesses verändert sich seine Sprache: Er nimmt das Idiom seiner Klassenkameraden und der akademischen Schicht an. Dabei entfernt er sich immer weiter sozial und emotional von seiner Mutter und wird seinen Geschwistern immer fremder. Er erlebt das als belastend und zugleich befreiend.
Bei mir es genau umgekehrt: Kind eines akademischen Elternhauses, Bruder eine Gymnasiastin und Studentin, entferne ich mich von meiner Umgebung. Als die Schwester feststellt, dass seine AltersgenossInnen ihn schneiden, befragt sie Diese. Die Antwort: Der spricht so komisch.
Um den Widerspruch aufzulösen, nahm ich das Kieler Idiom – teilweise übertrieben – an. Auch das Ostpreußisch vieler meiner Klassenkameraden in der Volksschule versuchte ich zu imitieren. Jetzt hieß es von den Eltern: Sprich nicht so ordinär. Meine erste Erfahrung mit der Arbeitswelt als Hafen- und Fabrikarbeiter führt dazu: Die Kollegen fühlten sehr wohl, dass ich mich betont sprachlich „anbiedern“ wollte, und amüsierten sich über mich.
Erst beim Militär löste der Widerspruch sich auch. Die Begegnung mit dem heimatlichen Idiom und zugleich mit dem des Ruhrpotts führte dazu, dass ich beide sprechen konnte. Im Studium musste ich eine Sprechausbildung absolvieren, so dass ich am Ende die deutsche Hochsprache, das Kielerische, das Ostpreußische und den Ruhr-Dialekt ziemlich gut beherrschte.
Meine zeitweilige südhessische Wohnumgebung und der Kontakt nach Schwaben zeigten mir, dass auch Dialekte sozial unterschiedlich sind. In Hessen galt im akademischen Kleinbürgertum eine gewisse Vertrautheit mit dem Dialekt nicht als standeswidrig. Es durfte nur nicht zu breit gesprochen werden. Im Schwäbischen gibt es das „Honoratioren-Schwäbisch“. Es wird von AkademikerInnen wie von PolitikerInnen gesprochen.
Und noch etwas las ich bei Eribon: In den häufigeren Begegnungen mit der alten Mutter – er musste sich um den Pflegefall kümmern – glich er sich wieder deren Idiom an. Bei mir führte das zu einer kleinen schriftstellerischen Arbeit im heimatlichen Milieu und Idiom: „Heino – Geschichten aus dem Kieler Vorstadtkosmos.“
Die ist ungelernte Arbeiterin, lebt in einem Arbeiterviertel, war gewerkschaftlich engagiert und politisch links orientiert. Sie spricht die Sprache ihrer Klasse bzw. Schicht, ihres Wohnumfelds und des spezifischen Betriebs. Ihr Sohn Didier wächst mit ihrem Vorbild und seiner Umgebung auf. Er hat in der Grundschule so gute Zensuren, dass ihm der Besuch des Gymnasiums geraten und ermöglichst wird, anschließend ein Studium und eine akademische Karriere.
Im Laufe dieses Prozesses verändert sich seine Sprache: Er nimmt das Idiom seiner Klassenkameraden und der akademischen Schicht an. Dabei entfernt er sich immer weiter sozial und emotional von seiner Mutter und wird seinen Geschwistern immer fremder. Er erlebt das als belastend und zugleich befreiend.
Bei mir es genau umgekehrt: Kind eines akademischen Elternhauses, Bruder eine Gymnasiastin und Studentin, entferne ich mich von meiner Umgebung. Als die Schwester feststellt, dass seine AltersgenossInnen ihn schneiden, befragt sie Diese. Die Antwort: Der spricht so komisch.
Um den Widerspruch aufzulösen, nahm ich das Kieler Idiom – teilweise übertrieben – an. Auch das Ostpreußisch vieler meiner Klassenkameraden in der Volksschule versuchte ich zu imitieren. Jetzt hieß es von den Eltern: Sprich nicht so ordinär. Meine erste Erfahrung mit der Arbeitswelt als Hafen- und Fabrikarbeiter führt dazu: Die Kollegen fühlten sehr wohl, dass ich mich betont sprachlich „anbiedern“ wollte, und amüsierten sich über mich.
Erst beim Militär löste der Widerspruch sich auch. Die Begegnung mit dem heimatlichen Idiom und zugleich mit dem des Ruhrpotts führte dazu, dass ich beide sprechen konnte. Im Studium musste ich eine Sprechausbildung absolvieren, so dass ich am Ende die deutsche Hochsprache, das Kielerische, das Ostpreußische und den Ruhr-Dialekt ziemlich gut beherrschte.
Meine zeitweilige südhessische Wohnumgebung und der Kontakt nach Schwaben zeigten mir, dass auch Dialekte sozial unterschiedlich sind. In Hessen galt im akademischen Kleinbürgertum eine gewisse Vertrautheit mit dem Dialekt nicht als standeswidrig. Es durfte nur nicht zu breit gesprochen werden. Im Schwäbischen gibt es das „Honoratioren-Schwäbisch“. Es wird von AkademikerInnen wie von PolitikerInnen gesprochen.
Und noch etwas las ich bei Eribon: In den häufigeren Begegnungen mit der alten Mutter – er musste sich um den Pflegefall kümmern – glich er sich wieder deren Idiom an. Bei mir führte das zu einer kleinen schriftstellerischen Arbeit im heimatlichen Milieu und Idiom: „Heino – Geschichten aus dem Kieler Vorstadtkosmos.“
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Sonntag, 5. Januar 2025
Fast eine Kritik: Die Saat des heiligen Feigenbaums
jf.bremen, 18:25h
Dem Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ wurde in Cannes ein Spezialpreis verliehen. Er wurde für den Oscar nominiert. Zu Recht, kann man sagen. Der Film ist hochpolitisch in der gegenwärtigen Situation im Iran und während der Frauenproteste. Wie viele Literatur-, Film- und Kunst-Preise reagiert auch Cannes auf Politik. In der ausverkauften Vorstellung, die der Autor besuchte, quittierte u.a. die iranische Community der Stadt den Film mit Applaus.
Nicht nur politisch, sondern auch filmisch war der Film bedeutsam. Er verband Fiktion mit dokumentarischen Handy-Einspielungen, hatte nachdenkliche sowie Aktion-Passagen. Kritisch sei angemerkt, dass bestimmte Wandlungen der Personen unmotiviert blieben. Warum gab der Vater der Familie seine skeptische Haltung zum Regime der Mullahs auf und stellte seine moralischen Bedenken zurück, wurde zum Erfüllungsgehilfen? Warum hielt die Mutter zunächst zu ihm, wechselte dann auf die Seite der systemkritischen Töchter? Warum hielt die jüngere Tochter die Pistole des Vaters versteckt? Wieso blieb das Auto der Familie trotz der provozierten Karambolagen mit dem verfolgenden Auto unbeschädigt? Dafür bietet der Film keine Antworten.
Gänzliche unwahrscheinlich und überflüssig war die irre Verfolgungsjagt in den Trümmern einer verlassenen Stadt. Sie wurde über Gebühr ausgedehnt, nachdem das Ende – die Erschießung des Vaters – längst absehbar war. Ganz übertrieben, dass der Vater vom Schuss getroffen im Fußboden der Ruine einbrach und das Schlussbild einen Trümmerhaufen zeigt, aus dem ein Arm hervorragte und die Waffe daneben lag. Das Publikum regiert mit kurzem Lacher.
Schade für den Film, der dennoch weitere Beachtung verdient!
Nicht nur politisch, sondern auch filmisch war der Film bedeutsam. Er verband Fiktion mit dokumentarischen Handy-Einspielungen, hatte nachdenkliche sowie Aktion-Passagen. Kritisch sei angemerkt, dass bestimmte Wandlungen der Personen unmotiviert blieben. Warum gab der Vater der Familie seine skeptische Haltung zum Regime der Mullahs auf und stellte seine moralischen Bedenken zurück, wurde zum Erfüllungsgehilfen? Warum hielt die Mutter zunächst zu ihm, wechselte dann auf die Seite der systemkritischen Töchter? Warum hielt die jüngere Tochter die Pistole des Vaters versteckt? Wieso blieb das Auto der Familie trotz der provozierten Karambolagen mit dem verfolgenden Auto unbeschädigt? Dafür bietet der Film keine Antworten.
Gänzliche unwahrscheinlich und überflüssig war die irre Verfolgungsjagt in den Trümmern einer verlassenen Stadt. Sie wurde über Gebühr ausgedehnt, nachdem das Ende – die Erschießung des Vaters – längst absehbar war. Ganz übertrieben, dass der Vater vom Schuss getroffen im Fußboden der Ruine einbrach und das Schlussbild einen Trümmerhaufen zeigt, aus dem ein Arm hervorragte und die Waffe daneben lag. Das Publikum regiert mit kurzem Lacher.
Schade für den Film, der dennoch weitere Beachtung verdient!
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Sonntag, 8. Dezember 2024
Nachrichten von gestern, heute überholt
jf.bremen, 18:36h
Gestern noch rätselten die Medien – so z.B. die taz ganzseitig -, wie es in Syrien weiter gehen könne. Buchstäblich über Nacht war die Frage nicht müßig, aber dennoch „ein alter Hut“. Mit rasender Geschwindigkeit drangen die rebellischen Kräfte von einer Großstadt zur anderen vor und eroberten zuletzt Damaskus.
Diktator Assad machte sich schleunigst aus dem Staub, wahrscheinlich mit Hilfe russischer Streitkräfte nach Moskau, wo er heute schon gesehen wurde.
Wie konnte das passieren? Einmal waren die Rebellen vorzüglich ausgerüstet, gut trainiert, strategisch geschult und vor allem hoch motiviert. Der Plan für den Angriff auf das Assad-Regime und dessen Truppen lag schon länger vor und war effektiv vorbereitet und durchgeführt.
Ganz anders die Regierungsarmee: Sie war mangelhaft ausgerüstet und hatte, das vor allem, eine miserable Motivation. Die Soldaten waren zum großen Teil zwangsrekrutiert, wurden brutal zum Militär und zum Kämpfen gezwungen. Sie wichen daher vor dem Rebellen-Angriff zurück, unter Zurücklassung von Waffen und Gerät. Ganze Einheiten desertierten in das nordöstliche Kurdengebiet oder in den Irak. Sie wie die syrischen Bürgerkriegs-Flüchtlinge im Libanon kehren jetzt zurück. Das sind nicht einzelne, sondern über eine .Million. Sie alle hoffen auf eine bessere und demokratische Zukunft.
Diktator Assad machte sich schleunigst aus dem Staub, wahrscheinlich mit Hilfe russischer Streitkräfte nach Moskau, wo er heute schon gesehen wurde.
Wie konnte das passieren? Einmal waren die Rebellen vorzüglich ausgerüstet, gut trainiert, strategisch geschult und vor allem hoch motiviert. Der Plan für den Angriff auf das Assad-Regime und dessen Truppen lag schon länger vor und war effektiv vorbereitet und durchgeführt.
Ganz anders die Regierungsarmee: Sie war mangelhaft ausgerüstet und hatte, das vor allem, eine miserable Motivation. Die Soldaten waren zum großen Teil zwangsrekrutiert, wurden brutal zum Militär und zum Kämpfen gezwungen. Sie wichen daher vor dem Rebellen-Angriff zurück, unter Zurücklassung von Waffen und Gerät. Ganze Einheiten desertierten in das nordöstliche Kurdengebiet oder in den Irak. Sie wie die syrischen Bürgerkriegs-Flüchtlinge im Libanon kehren jetzt zurück. Das sind nicht einzelne, sondern über eine .Million. Sie alle hoffen auf eine bessere und demokratische Zukunft.
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Warum erst jetzt?
jf.bremen, 18:34h
Es scheint zynisch zu sein, diese Frage zu stellen, aber gerade hat die israelische Regierung die linksliberale Tageszeitung Haaretz mit einer Informationsblockade zu belegen. Erst jetzt, weil andere Medien schon früher blockiert wurden. So z.B. der arabische Fernseh-Kanal Al Jazeera, der im arabischen Raum und darüber hinaus als zuverlässige Informationsquelle gilt, der vor geraumer Zeit für Israel abgeschaltet wurde und damit der palästinensischen Öffentlichkeit eine wichtige Informationsquelle versperrte. Im Land selbst versorgt die Regierung mit Informationen nur noch einen TV-Kanal, den staatseigenen.
Haaretz hatte den Zorn der Regierung durch kritische Leitartikel erregt, in denen der Gasa-Krieg aus einem alternativen Blickwinkel betrachtet wurde. Jetzt wurden die Information zwischen Regierung und Haaretz unterbrochen und Anzeigen verboten. Das betrifft u.a die Informationen über Luftschutzmaßnahmen.
Abgesehen davon, dass das ein radikaler Angriff auf die Meinungsfreiheit ist, erleidet die Zeitung durch den Verlust von Anzeigen erhebliche finanzielle Einbußen.
Haaretz hatte den Zorn der Regierung durch kritische Leitartikel erregt, in denen der Gasa-Krieg aus einem alternativen Blickwinkel betrachtet wurde. Jetzt wurden die Information zwischen Regierung und Haaretz unterbrochen und Anzeigen verboten. Das betrifft u.a die Informationen über Luftschutzmaßnahmen.
Abgesehen davon, dass das ein radikaler Angriff auf die Meinungsfreiheit ist, erleidet die Zeitung durch den Verlust von Anzeigen erhebliche finanzielle Einbußen.
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Freitag, 13. September 2024
Peinlich, peinlich...
jf.bremen, 14:54h
im Beitrag über das Image Bremer Schulen in der Bevölkerung kann die Autorin nicht einmal einen richtigen Genetiv bilden! Es heißt nämlich nicht „von April bis Juni diesen Jahres“ sondern „dieses Jahres“. Man sagt ja auch nicht „der Ball diesen Kindes“, sondern „dieses Kindes.“ Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen schmeißen.
Antwort der buten-un-binnen-Redaktion: vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Sendung und für Ihre Rückmeldung zu dem Beitrag „ifo: Wie gut sind unsere Schulen?“ vom 10. September 2024. Gerne leite ich Ihre Mail an die Autorin weiter. Bleiben Sie uns gewogen und senden uns gerne wieder Ihre Anmerkungen und Hinweise.
Antwort der buten-un-binnen-Redaktion: vielen Dank für Ihr Interesse an unserer Sendung und für Ihre Rückmeldung zu dem Beitrag „ifo: Wie gut sind unsere Schulen?“ vom 10. September 2024. Gerne leite ich Ihre Mail an die Autorin weiter. Bleiben Sie uns gewogen und senden uns gerne wieder Ihre Anmerkungen und Hinweise.
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Donnerstag, 30. Mai 2024
Homophobie als unendliche Geschichte
jf.bremen, 12:52h
Zu den High-Lights der Radio-Bremen-Talkshow "Buten un binnen" gehörte in den 80er Jahren die Sendung, als die erzkonservative Pastorengattin Elisabeth Motschmann im bayrischen Trachtenlook neben Rosa von Praunheim auf dem roten Sofa saß. Praunheim löcherte sie, sie solle doch mal was über ihr Sexualleben ausplaudern. Bei dieser, oder anderer Gelegenheit verkündete sie ihre Kennnisse über Homosexuelle: Diese hätten 600 Sex-Partner und träfen sich in öffentlichen Toiletten. Woher sie wohl diese Kenntnis hatte? Lauerte sie damals am Rande des Bremer Bürgerparks vor der Klappe am Stern?
Später - als sie via CDU in den Bundestag einzog - überreichte sie den Staffelstab an ihren fundamentalistischen Gatten, Pastor in der Martini-Gemeinde, der ihn an seinen ebenfalls fundamentalistischen Nachfolger Olaf Glatzel weitergab. Der wetterte heftig gegen Homos und CSD und fing sich deswegen eine gerichtliche Verurteilung wegen Volksverhetzung ein. Flugs ging er in Revision und präsentierte dem nächst-höheren Gericht einen "Gutachter", Theologie-Professor an einer fundamentalistischen Privat-Fakultät.
Und darum geht jetzt der Streit: Die Staatsanwaltschaft lehnt den "Gutachter" wegen Befangenheit ab. Die Sache bleibt spannend. Seit Jahrzehnten.
Später - als sie via CDU in den Bundestag einzog - überreichte sie den Staffelstab an ihren fundamentalistischen Gatten, Pastor in der Martini-Gemeinde, der ihn an seinen ebenfalls fundamentalistischen Nachfolger Olaf Glatzel weitergab. Der wetterte heftig gegen Homos und CSD und fing sich deswegen eine gerichtliche Verurteilung wegen Volksverhetzung ein. Flugs ging er in Revision und präsentierte dem nächst-höheren Gericht einen "Gutachter", Theologie-Professor an einer fundamentalistischen Privat-Fakultät.
Und darum geht jetzt der Streit: Die Staatsanwaltschaft lehnt den "Gutachter" wegen Befangenheit ab. Die Sache bleibt spannend. Seit Jahrzehnten.
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