Dienstag, 25. September 2018
Was ist ein Pfund?
Beim Fischverkäufer bestelle ich ein Viertel Pfund von dem leckeren Salat. Sein junger Helfer guckt fragend, der Fischverkäufer klärt auf: Das sind einhundertfünfundzwanzig Gramm. – Das ist mir zu lang, auch wenn ein Pfund eine alte Maßeinheit (500 Gramm) ist, mit dem man auch wuchern konnte. Es entsteht ein Gespräch. Der Junge weiß nicht, was ein Groschen ist. Kennt das Duodezimalsystem nicht.

Ich erkläre: neben dem Dezimalsystems (10, 100, 1000 usw.) gab es das Duodezimalsystem: ein Dutzend (12), 2 Dutzend (24) … (60 usw.). Warum werden Eier im 6er-Karton (1/2 Dutzend) oder in 60er-Paletten (1 Schock = 5 Dutzend) verkauft? Duodezimalsystem.

Ein Groschen waren 12 Pfennig (huch, was ist ein Pfennig?). Das immerhin kannte der Junge: Groschen ist das, was langsam fällt.

Der Groschen war die Währung, die die ersten Warenautomaten erkannten. Der halbe Groschen war ein Sechser: in Berlin gibt es eine Sechserbrücke, bei der früher eine Brückenmaut von 6 Pfennigen bezahlt werden musste.

Diese Volksethymologie toppte der Fischverkäufer: „Was ist eine Heiamann?“ – „Ein Fünf-Mark-Stück.“ „Woher kommt’s? Das war der Betrag, für den der Seemann auf der Reeperbahn mit einer Hure `Heia machen` konnte.“ Das war MIR nun neu.

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Dienstag, 14. August 2018
Kindermund tut Wahrheit kund.
Vor Beginn des Konzerts – klassische Musik – sitzt vor uns eine Familie mit zwei Töchtern, ca. acht und zehn Jahre alt. Die „Große“ ist schon ganz erwachsen: „Man drängelt sich nicht vor, das gehört sich nicht!“ Die „Kleine“, sehr lebhaft, ist wegen des ungewohnten Ereignisses ganz aufgeregt, rutscht auf ihrem Stuhl hin und her, redet ununterbrochen nach beiden Seiten mit Vater und Mutter. Die Mutter mahnt sie, ruhig zu sein. Darauf die „Kleine“: „Wenn ihr schon mit Kindern ins Konzert geht, dann müsst ihr damit rechnen, dass die auch mal den Mund aufmachen.“

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Freitag, 3. August 2018
Die Kerbe in der Kaffeebohne
Bei einer Faschingsfeier fragt zu vorgerückter Stunde eine Frau ihre Freundin: „Wo aabeit eintlich dein Mann?“ - Die andere: „Bei Ogo, das is `ne Kaffeefirma.“ – „Un was mach er da?“ – „Der macht die Kerben in die Kaffeebohnen.“ – Die Freundin: „Ach ich dache, dat wird heute schon mitte Maschine gemach.“

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Dienstag, 6. Juni 2017
Statistik lügt
Statistik ist schon eine merkwürdige Wissenschaft. „Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“ So drückt der Volksmund seine Skepsis aus. Die Problematik wird scherzhaft auch in der Wissenschaft formuliert: Wenn ich mit einem Bein in Eiswasser, mit dem anderen in kochendem Wasser stehe, dann habe ich durchschnittlich ein angenehmes Bad.

Jetzt hat die Auseinandersetzung zwischen Naturschützern und Befürwortern der Windenergie eine seltsame Blüte getrieben.

Statistiker haben festgestellt, dass durchschnittlich pro Windrad im Jahr ½ Raubvogel getötet wird. Das ist offensichtlich Unsinn: Halbe Raubvögel sind bereits tot. Die Ursache muss wo anders liegen.

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Mittwoch, 14. September 2016
Verpatztes Date
Neulich sagt die Freundin zur besten Freundin - und nur der sagt frau sowas: "Heute Abend habe ich ein Date mit einem total süßen Typ."

Am nächsten Morgen fragt die beste Freundin die Freundin: "Na, und, wie war's?" - Darauf die Freundin: "War nichts. Der Typ trug das T-Shirt IN der Hose!"

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Freitag, 17. Juni 2016
Ein melancholischer Eulenspiegel
Till Eulenspiegel, die zwischen Mölln, Braunschweig und anderen Orten vagabundierende Sagenfigur, foppte seine Zeitgenossen durch mehr oder minder harmlose Streiche und indem er die Menschen beim Wort nahm. Er schwankte zwischen Euphorie und Melancholie.

So lachte er beim Wandern, wenn es bergauf ging, weil er sich schon auf den Abstieg freute. Bergab weinte er, weil er den Aufstieg schon vor Augen hatte.

Neulich fiel ein zutiefst melancholischer Eulenspiegel in einer Kindertagesstätte auf. Auf einem Ausflug der Kita trottete er missmutig vor sich hin und murmelte resigniert: „Das muss ich alles wieder zurücklaufen.“ Am Ziel sollte jedes Kind ein Eis spendiert bekommen. Unser Till lehnte ab: „Ich möchte kein Eis, das fällt mir nur wieder runter.“

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