Dienstag, 25. Januar 2022
Offene Geheimnisse und die Geheimdienste
Dass Geheimdienste - hier speziell der niedersächsische Verfassungsschutz - ineffizient sind, wissen wir schon länger. Investigative Journalisten sind z.B. über den Rechtsextremismus früher und umfangreicher informiert als die Schlapphüte.

Jetzt haben sie bei einer sechsjährigen Überwachung u.a. herausbekommen, dass zwei Linken-PolitikerInnen ihre Arbeit gemacht haben: Mitgliederversammlungen, Landtagskandidatur, Pressemitteilungen, usw. Glückwunsch zu diesem schönen Erfolg!

Dass derlei zumindest partiell auch bei der Stasi der Fall war, beweist die "Information - Aktion - Banner" über mich. Ein Major Bock hält 1973 fest, ich stamme aus einer Beamtenfamilie, sei nach dem Abitur bei der Bundeswehr gewesen und als Leutnant entlassen worden, habe studiert (nun gut die Angaben über die Fächer sind unvollkommen oder falsch), habe bei zwei verschiedenen Organisation als Bildungsreferent gearbeitet. Aus Andeutungen geht hervor, ich sei ein "fortschrittlicher Mensch". Ich sei kinderlos verheiratet. Eine Halbzeile ist in der "Information" geschwärzt. Welch Geheimnis sich dahinter wohl verbirgt? Vielleicht die einzige Information, die ich nicht habe?

Wieviel Schlauheit, Schweiß und Mobilität muss einer aufbringen, um das herauszubringen?! Einen Major Bock habe ich nie kennengelernt, er muss also einen Informanten in meiner Nähe gehabt haben.

Nicht herausbekommen bzw. notiert haben sie mein Engagement in der Studentenbewegung, meine diversen Reisen in "sozialistische" Länder, meine Kontakte zum Berliner Ensemble, mein Engagement in der antimilitaristischen Bewegung und, und, und

Die Ostkontakte - und noch mehr - dagegen sind dem Militärischen Abschirmdienst bekannt, weil ich sie ihm pflichtschuldig bei einer Sicherheitsüberprüfung anlässlich einer Wehrpflichtübung mitgeteilt habe.

Es ist erhebend, wie viele Leute sich um mich gekümmert haben! Und was haben sie jetzt davon?

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Sonntag, 9. Januar 2022
Triage
Triage ist eine Methode, bei moribunden Patienten die "Spreu vom Weizen zu trennen", d.h. diejenigen mit der besten Überlebenschance bevorzugt zu behandeln. Die Methode wird aktuell in der Pandemie diskutiert, wenn es darum geht, dass nicht genügend Intensivbetten bzw. PflegerInnen zur Verfügung stehen.

Tatsächlich wird tagtäglich ein ähnliches Verfahren in Kliniken praktiziert, allerdings ohne Moribunde.

Z.B.: Ich rutsche nachts auf der Treppe aus, versuche mich mit den Armen aufzufangen, reiße mir dabei ein Dreieck in den Arm. Ich verbinde die Wunde mit "Bordmitteln". Es ist Sonntagvormittag, am Montag ist Feiertag. Während des Frühstücks beschließe ich, zur Notaufnahme zu fahren. Es ist ca. 11 Uhr.

Zunächst werde ich in der Anmeldung gefragt, ob die Wunde genäht werden muss. "Keine Ahnung, ich dachte, das würde hier entschieden."

Also muss ich erst mal an die 30 Minuten warten, werde dann aufgerufen. Nach kurzem Blick entscheidet der Arzt : "Das muss genäht werden." - "Ja bitte," entgegne ich und denke, das Nähen geht jetzt los. Mitnichten. "Da müssen Sie `rüber in die Chirurgie." Dort muss ich mich wieder anmelden, werde aufgefordert zu warten, im Wartezimmer.

Wieder nach geraumer Zeit werde ich aufgerufen, ich solle ins Zimmer xyz gehen. Dort passiert - nix! Ich gucke gelegentlich aus der Tür den Gang rauf und runter, um zu erfahren, was läuft. Nix. Gelegentlich huschen Weißkittel vorbei. Irgendwann nerve ich sie, und sie fordern mich auf, im Zimmer zu bleiben.

Nach Stunden kommt eine Ärztin, besieht sich die Wunde. "Wann ist das passiert"? - "Nachts um drei." - "Und warum kommen sie jetzt erst?" - "Ich bin seit fünf Stunden hier," mit Vorwurf im Ton. "Wir hatten bisher mehrere ernste Fälle. Die haben Vorrang."

Also Triage bei minder schwerem Fall. Immerhin desinfiziert und näht sie die Wunde. Ein straffer Verband hätte es vielleicht auch getan. Das hat schon mal genützt, als ich mir mit einem Teppich-Messer den Finger geschlitzt habe. Selbst ist der Mann.

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Donnerstag, 4. November 2021
Eine nicht ernst gemeinte Frage
Neulich traf ich unvermutet eine entfernte Verwandte. "Hallo, wie geht's?" fragte sie spontan. Ich zögerte einen Augenblick mit einer Antwort, es ging mir gerade nicht so besonders gut. Meiner Antwort kam sie zuvor: "In Ecuador," da hatte sie einige Jahre gelebt, "sagt man zu der Frage immer: Buon, also gut. In Deutschland ist das anders."

Ich verstand: Sie wollte es eigentlich gar nicht wissen, wie's mir ging.

Nun ist es höchst leichtsinnig, einen älteren Menschen, schon gar einen älteren Mann nach seinem Befinden zu befragen. Da gibt es immer einige Baustellen, die zu erörtern Älteren ein Bedürfnis ist. Denn ein wesentlicher Teil des Alters wird damit verbracht, diese diversen Baustellen zu reparieren. Und darüber zu reden.

Man muss sich nur die Unterhaltungen z.B. alter Freunde anhören. Da geht es fast immer und fast ausschließlich um die Gesundheit bzw. das Gegenteil davon.

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Donnerstag, 8. Juli 2021
Strandgut weitab vom Meer
Im Badischen ist mir ein delikates Fündlein geglückt. Auf einem Groß-Container fand ich einen amtlichen Aufkleber: "Gemischter Siedlungsabfall (Restmüll)". "GEMISCHTER SIEDLUNGSABFALL" ist schon sehr speziell, und damit es jeder, auch der norddeutsche Reisende, versteht - in Klammern "Restmüll". Behördlicher Fantasie sind eben keine Grenzen gesetzt.

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Donnerstag, 17. September 2020
Amtssprache = Fremdsprache
Gibt es ein Land, in dem die Amts- und Umgangssprache eine Fremdsprache ist? Unmöglich? Nein!
Doch!
Das musst du erklären.
Ganz einfach: Europa. Eine der im EU-Parlament zugelassenen Sprache ist Englisch. Solange das Vereinigte Königreich Mitgliedsland der EU war, war das plausibel. Aber jetzt, nachdem das UK aus der EU ausgetreten ist und der Gemeinschaft nur noch Probleme verursacht, wäre es ja wohl angemessen und höchste Zeit, Englisch aus dem Parlament zu verbannen.

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Samstag, 7. März 2020
Frauen wären Kriegstreiberinnen?
Die Bundestugendministerin, Steuerbetrügerin und „Frauenrechtlerin“ Alice Schwarzer äußerte sich im „Stern“ zur Frauenrolle: „Frauen sind nicht von Natur aus friedlicher, sie haben einfach nicht die Macht, Kriege anzuzetteln.“ Schon zu Zeiten der Diskussion über Frauen in der Bundeswehr forderte Schwarzer, dass Frauen dann auch Generäle werden müssten. Vielleicht hatte sie da die eigene Karriere im Blick.

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Dann müssen friedliebende Menschen alles dafür tun, dass Frauen nicht mehr Macht bekommen, sonst werden noch mehr Kriege in der Welt angezettelt. Oh nein, bitte nicht!

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Montag, 20. Januar 2020
Schwere Last
Eine Professorin für Mathematik-Didaktik sorgt sich um die Qualität des Mathe-Unterrichts in der Grundstufe. Da können Lücken entstehen, die den Schülern „später auf die Füße fallen“. – Autsch!

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Samstag, 18. Januar 2020
Künstlername: Alice Schwarzer
Im Deutschlandfunk lief eine Sendung über Prostitution, darin ein Interview mit einer Hure, die unter dem „Künstlernamen“ Alice Schwarzer firmiert. Ausgerechnet die, die seit Jahrzehnten erfolglos Pornografie und Prostitution zu skandalisieren versucht ("Bundestugendministerin"). Das hat sie nun davon!

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Freitag, 21. Dezember 2018
Mit Anstand älter werden
Eine Gruppe älterer Männer kommt alle zehn Jahre zu einem Freundschaftstreffen zusammen. Als sie vierzig sind, beschließen sie ins „Astra“ zu gehen: „Da gibt es tolle Musik, Tanz und gute Stimmung.

Als sie fünfzig sind gehen sie ins „Astra“ wegen des guten Essens.

Mit sechzig treffen sie sich im „Astra“ wegen der guten und reichlichen Weinauswahl.

Dann mit siebzig ist ausschlaggebend: das „Astra“ ist behindertenfreundlich.

Schließlich mit achtzig schlägt ein Freund vor, ins „Astra“ zu gehen. „Au ja,“ stimmen alle anderen zu, „da waren wir noch nie!“

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Donnerstag, 18. Oktober 2018
Gutes tun!
Neulich an der Supermarkt-Kasse. Hinter mir steht eine Frau mit EINER Tüte Bonbons. Ich biete ihr an vorzugehen. Sie nimmt dankend an: „Draußen warten viele Kinder.“

Als ich den Laden verlassen, steht dort eine große Kindergruppe im Grundschulalter, die für mich eine Gasse bildet. Ich bedanke mich.

Da kommt ein Mädchen mit einer Papierfigur als Geschenk zu mir. Sie erklärt, das sei ein Kranich, der sogar mit den Flügeln schlagen kann, wenn man am Schwanz zieht, und macht es vor.

Weiter: Sie machen eine Projektwoche „Gutes tun“. Ich hätte gerade etwas Gutes getan, indem ich ihre Lehrerin (aha!) an der Kasse vorgelassen habe. Und jetzt tun sie mir etwas Gutes. Wie nett! Ich bedanke mich, wechsele noch ein paar Worte und gehe weiter.

Als ich meinen Einkaufswagen nicht problemlos über einen Kantstein schieben kann, kommt ein Junge angeschossen, mir zu helfen. Schon wieder eine gute Tat!

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