Samstag, 2. Oktober 2021
Usbekistan - wie aus 1001 Nacht (17)
Am SIEBZEHNTEN TAG waren wir wieder in Samarkand. Erneut gab es Bauten und andere Eindrücke zu besichtigen und zu verarbeiten. Heute war das Neue, dass wir Ruinen von Moscheen und Medressen zu sehen bekamen. Tatsächlich verfielen viele der alten Bauten nach der Invasion des zaristisch-orthodoxen Russland seit 1865. Wir haben Bilder aus den 30er Jahren gesehen, die einen äußerst traurigen Anblick der Bauten boten. In Samarkand gibt es das realiter heute noch zu sehen.

Ansonsten standen für den Tag auf dem Programm: Museum Afriosiobs, der Grabkomplex von Sankt Michael, der zwar christlicher Prophet bzw. Heiliger ist, aber auch von den Moslems verehrt wird. Er soll in Samarkand begraben sein, was höchst unwahrscheinlich ist, zumal einige Dutzend anderer Städte im nahen und mittleren Osten dasselbe behaupten. Den Moslems ist der Grabkomplex aber eine Pilgerreise wert. Ein Tatbestand, der dazu führt, dass hier im Unterschied zu anderen Sehenswürdigkeiten die Touristen in der Minderzahl, die Moslems in der Überzahl sind. Auch dass Ali, der Schwiegersohn Mohammeds in Usbekistan gewesen und gestorben sein soll, ist nahezu unmöglich. Nach dem Koran hat er Arabien nie verlassen.

Der Höhepunkt des Nachmittags war der Besuch einer Fabrik für Seidenpapier. Hier wird mit mittelalterlichen Techniken - nur auf Bestellung - in einem sehr aufwändigen Prozess Seidenpapier hergestellt, das heute fast ausschließlich für museale Zwecke, d.h. zum Erhalt und zur Restaurierung alter Bücher und sonstiger Quellen produziert wird.

Abends verabschieden wir uns von unserem Reiseführer Shukhrat und fahren dann mit dem Schnellzug in zwei Stunden ohne Stopp die 380 km nach Taschkent, essen dort zu Abend, werden zum Flughafen begleitet, warten noch stundenlang, bis unser Flug nach Istanbul um 02.50 h startet.

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