Freitag, 23. April 2021
Was hat Spinat mit Windkraft zu tun?
In den 1930er Jahren wurde von Wissenschaftlern gemessen, dass Spinat viel Eisen enthält, das wiederum gesund für das juvenile Körperwachstum sei. Jahrzehnte lang wurden Kinder mit Spinat gequält: Iss deinen Spinat, dann wirst du groß und stark.

Etwa fünfzig Jahre später maß und rechnete ein Wissenschaftler nach und stellte fest, den früheren Messergebnissen lag ein Kommafehler zugrunde, der Eisengehalt im Spinat war tatsächlich 10 mal geringer, als bisher angenommen.

2005 wurde eine Studie zu den Infraschall-Werten herausgegeben, die angeblich durch Windkraftanlagen entstehen. Infraschall sind Frequenzen, die unterhalb des menschlichen Hörvermögens liegen, aber u.U. dennoch wahrgenommen werden und angeblich das Gehirn schädigen. Flugs stürzten sich Windkraft-Gegner auf die Studie und argumentierten mit den unhörbaren Schallwellen.

2020 veröffentlichte ein wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Bayreuth, dass die o.a. Studie ebenfalls auf einem Rechenfehler beruhte: die 2005 veröffentlichten Werte lagen 36 Dezibel zu hoch. 10 Dezibel bedeutet, dass das Geräusch 10 x lauter ist. 36 Dezibel wären mehrere tausendfache Verstärkung. Also sind 36 gemessene Dezibel zu viel mehrere tausend weniger Krach. Damit platzte die Argumentation, der Infraschall könne das Gehirn schädigen, denn eine so geringe Emission kann nicht nur nicht wahrgenommen werden, sondern muss auch als restlos unerheblich eingeschätzt werden.

Nun wissen wir, was Spinat mit Windkraft zu tun hat: der Vorteil des Eisens im Spinat und der Nachteil des Infraschalls beruhen auf banalen Rechenfehlern. Und was ist 10x weniger Eisen gegen einige tausend weniger Dezibel?

Lasst 1000 Windkraftanlagen blühen!

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