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Dienstag, 3. März 2020
Eine Reise durch das Land der Gegensätze: Marocco 2012 (11)
jf.bremen, 19:00h
Dafür bin ich sehr kurzatmig. Gerhild und ich frühstücken in einer nahen Sandwitcherie, gehen dann zum See-Boulevard. Der Automat an der ersten Bank verweigert den Dienst. Also pilgern wir weiter zum Platz vor der Medina. Zwei weitere Bank-Automaten: nicht besser. Erst am vierten Automaten habe ich Erfolg. Der Wachtposten in der ersten Bank scheint stumm zu sein. Meinen Gruß erwidert er gar nicht, so dass ich ihn zunächst auch für taub halte. Meine Frage nach dem Automaten erwidert er mit einer müden Gebärdensprache. Grußlos wende ich mich ab.
Wir essen ein Eis bzw. trinken einen Tee in der Cafeteria. Ausschließlich Touristen. Einheimische tauchen als Servicepersonal, Straßenhändler und Bettler auf. Die Serviererin reagiert auf mein Französisch mit Englisch, das ich erst nicht als solches erkenne und dann nicht verstehe. Bettler werden von einem, der wohl keine andere Funktion hat, vertrieben. Zwei junge Artisten vollführen Kunststücke, die Gage der Touristen bleibt mäßig. Fette Europäer krönen ihren Bauch mit einer Canon EOS, mit der sie ihre wabbeligen Frauen vor irgendwelchen Sehenswürdigkeiten knipsen.
Wir gehen an der Strandpromenade zurück. Die Stadt gefällt mir nicht. Ganze Stadtviertel – u.a. da wo wir wohnen – sind komplette Baustellen, ohne dass man irgendjemanden arbeiten sieht (allerdings ist heute Freitag, der moslemische Feiertag). Die Nebenstraßen ungepflastert, staubig, vermüllt. Überall wimmeln Touristen. Urbanes Leben: Fehlanzeige. In der Medina waren wir nicht.
Die jungen Männer auf der Strandpromenade mustern trotz meiner Gegenwart ziemlich unverhohlen Gerhild und andere Frauen. Ich vermute, dass es auch „Gigolos“ gibt.
Das Haus von Nadine (unsere Vermieterin) ist vollgestopft mit Schnickschnack, irgendein Mischmasch aus marokkanisch, impressionistischer Filmausstattung und Basteleien der 50er Jahre (Regale an Schnüren). Nur Praktisches fehlt: nicht genügend Haken für Handtücher und keine Ablage am wackeligen Miniwaschbecken, einer ehemaligen Obstschale oder so. Stühle „originell“ aus Ästen gebastelt, völlig unbequem usw. Dafür ist der Pensions-Preis niedrig, immerhin etwas.
Nach außen ist das Studio auf der Dachterrasse komplett abgeschottet. Nur Straßengeräusche dringen nach oben: Kindergeschrei, Motorenlärm, Stimmen, Baulärm. Wenn man über eine Leiter auf die oberste Ebene klettert, öffnet sich der Blick auf Flachdächer mit unzähligen Satelliten-Schüsseln und Schornsteinen. Irgendwo im Dunst ahnt man die Purpur-Schnecken-Insel.
Während Gerhild zum Henna-Fest ist, der Frauenveranstaltung am Vorabend des eigentlichen Hochzeitsfestes, verbringe ich den größten Teil des Nachmittags schlafend und lesend im wirklich gemütlichen Bett unter einer echten Decke. Später helfe ich bei den Vorbereitungen für das morgige Festessen. Spät abends kommt Gerhild völlig geschafft zurück. Es war wohl seeehr anstrengend und überhaupt nicht lustig. Eine filigrane Henna-Bemalung ziert ihre linke Hand. Noch später hat Youness das Abendessen fertig, nachdem die vier Männer ihre Vorbereitungen abgeschlossen haben. Gerhild und ich schlafen schnell ein. Leider geht es mit meiner Luft sehr schlecht.
Wir essen ein Eis bzw. trinken einen Tee in der Cafeteria. Ausschließlich Touristen. Einheimische tauchen als Servicepersonal, Straßenhändler und Bettler auf. Die Serviererin reagiert auf mein Französisch mit Englisch, das ich erst nicht als solches erkenne und dann nicht verstehe. Bettler werden von einem, der wohl keine andere Funktion hat, vertrieben. Zwei junge Artisten vollführen Kunststücke, die Gage der Touristen bleibt mäßig. Fette Europäer krönen ihren Bauch mit einer Canon EOS, mit der sie ihre wabbeligen Frauen vor irgendwelchen Sehenswürdigkeiten knipsen.
Wir gehen an der Strandpromenade zurück. Die Stadt gefällt mir nicht. Ganze Stadtviertel – u.a. da wo wir wohnen – sind komplette Baustellen, ohne dass man irgendjemanden arbeiten sieht (allerdings ist heute Freitag, der moslemische Feiertag). Die Nebenstraßen ungepflastert, staubig, vermüllt. Überall wimmeln Touristen. Urbanes Leben: Fehlanzeige. In der Medina waren wir nicht.
Die jungen Männer auf der Strandpromenade mustern trotz meiner Gegenwart ziemlich unverhohlen Gerhild und andere Frauen. Ich vermute, dass es auch „Gigolos“ gibt.
Das Haus von Nadine (unsere Vermieterin) ist vollgestopft mit Schnickschnack, irgendein Mischmasch aus marokkanisch, impressionistischer Filmausstattung und Basteleien der 50er Jahre (Regale an Schnüren). Nur Praktisches fehlt: nicht genügend Haken für Handtücher und keine Ablage am wackeligen Miniwaschbecken, einer ehemaligen Obstschale oder so. Stühle „originell“ aus Ästen gebastelt, völlig unbequem usw. Dafür ist der Pensions-Preis niedrig, immerhin etwas.
Nach außen ist das Studio auf der Dachterrasse komplett abgeschottet. Nur Straßengeräusche dringen nach oben: Kindergeschrei, Motorenlärm, Stimmen, Baulärm. Wenn man über eine Leiter auf die oberste Ebene klettert, öffnet sich der Blick auf Flachdächer mit unzähligen Satelliten-Schüsseln und Schornsteinen. Irgendwo im Dunst ahnt man die Purpur-Schnecken-Insel.
Während Gerhild zum Henna-Fest ist, der Frauenveranstaltung am Vorabend des eigentlichen Hochzeitsfestes, verbringe ich den größten Teil des Nachmittags schlafend und lesend im wirklich gemütlichen Bett unter einer echten Decke. Später helfe ich bei den Vorbereitungen für das morgige Festessen. Spät abends kommt Gerhild völlig geschafft zurück. Es war wohl seeehr anstrengend und überhaupt nicht lustig. Eine filigrane Henna-Bemalung ziert ihre linke Hand. Noch später hat Youness das Abendessen fertig, nachdem die vier Männer ihre Vorbereitungen abgeschlossen haben. Gerhild und ich schlafen schnell ein. Leider geht es mit meiner Luft sehr schlecht.
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