Donnerstag, 21. November 2019
Politisch korrekte Sprache II
Viele volkstümliche Begriffe oder Redewendungen sind Ergebnis genauer Beobachtung und sind nicht unbedingt diskriminierend gemeint. Z.B. „Nur keine jüdische Hast“ Wer einmal orthodoxe Juden in Wien, New York oder Jerusalem beobachtet hat, weiß, dass sie eine sehr hastige und nicht immer nachvollziehbare Eile zeigen, daher der Begriff, der keineswegs diskriminierend gemeint sein muss. Ähnlich der Ausdruck „Hier ist es laut wie in der Judenschule“ (=Synagoge, Gebetshaus/-stube). Juden beten (im Unterschied zu Christen) laut auch wenn sie allein beten, unterhalten sich während des Gottesdienst, verlassen den Raum und kommen wieder herein, früher wie heute. Da geht es schon mal etwas lauter zu.

Unbedacht wird Getto für ein Slum oder ein Lager benutzt. „Ghetto“ kommt aus dem Italienischen und bezeichnet Judenviertel oder –straße zuerst 1516 in Venedig und war keineswegs diskriminierend gemeint; die Juden wohnten einfach zusammen. Ähnlich in Deutschland, wo es früher Juden- oder Jüdenstraßen gab – z.B. noch heute in Göttingen.

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