Sonntag, 25. November 2018
Island: Sprache
Hval heißt Wal und Fjördur ist eine Förde, also Bucht. Vik ist ein Ort oder eine Bucht wie im Plattdeutschen.

Die isländische Sprache ist dem Altnordischen am ähnlichsten, der Sprache, in der die „Edda“ geschrieben ist und aus der sich die anderen skandinavischen Sprachen entwickelt haben. Sie hat sich seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr wesentlich verändert, wohl wegen der Abgeschiedenheit der Insel.

Die Aussprache des Isländischen ist für Deutsche nicht einfach. Insbesondere die linguadentalen Reibelaute machen uns Schwierigkeiten. Ähnlich wie im Englischen das „th“ gibt es einen stimmlosen Laut Ð meist am Silbenanfang wie im englischen „thing“ und einen stimmhaften Laut ð. Viele Vokabeln sind ähnlich wie im Englischen oder im Plattdeutschen. Z.B. ist „Nes“ die Nase oder die Spitze einer Halbinsel (ähnlich im Plattdeutschen). Goða heißt ähnlich dem englischen god Gott. Im Übrigen sprechen viele Isländer Englisch.

Holm heißt Insel wie im Plattdeutschen.

Snae heißt Schnee, Fjell ist ein Berg und Fell ein kleiner Berg. Mit Jöküll bezeichnen die Isländer einen Gletscher.

Ðing entspricht dem deutschen Thing und bezeichnet eine Versammlung oder ein Gericht.

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Freitag, 23. November 2018
Unterwegs im Land der Vulkane und Geysire: Eine Reise durch Island (2. Tag)
Frühstück wieder im „Haupthaus“, ganz gut und reichlich. Wir ent-scheiden, die Umrundung der Halbinsel Snaefellsnes zu machen. Zunächst an die Nordküste, dann nach Stykkisholmur, Gundarfjördur, Olafsvik und Rif. Atemberaubende Landschaft. Oft angehalten und fotografiert.

Die Orte eher wildwestmäßig, die wenigen traditionellen Holzhäuser sind im Reiseführer erwähnt, sonst Beton, Alu, quadratisch, praktisch, gut. Die „Wasserbibliothek“ in Stykkisholmur ist geschlossen, schade, aber ein schöner Ausblick entschädigt uns. Eine Asiatin bittet, fotografiert zu werden. Ich erkläre ihr kurz, was es mit der Wasserbibliothek auf sich hat: Die Bücher dieser Bibliothek sind aus dem hoch oben abgelegenen Bau in die Stadt verlegt worden. Stattdessen befindet sich dort jetzt eine Sammlung von vierund-zwanzig Glassäulen mit Wasser isländischer Gletscher. Spiegelungen, Verzerrungen, Lichtbrechungen und Farbspiele zaubern eine eigenartige Atmosphäre und ungewöhnliche Blicke auf Stadt und Hafen.

Einmal will ich den Snaefellsjökull fotografieren, steige kurz aus, muss mich aber sofort vor den Hitchcock-mäßigen Attacken von Seeschwalben retten, die nebenan brüten. Schon strange!

Weiter geht’s durch die atemberaubende Landschaft über Grundarfjö-dur, Olafsvik nach Rif, wo man laut Reiseführer den besten Ausblick auf den Snaefellsjökull hat, der uns tatsächlich ständig begleitet, majestätisch und scheinbar unbezwinglich, 1.446 m fast direkt aus dem Atlantik aufragt. Wir beschließen wegen der vorgerückten Tageszeit nicht mehr die ganze Runde um das westliche Kap, sondern auf der 570 - das ist die Nummer der Straße; alle Straßen sind kategorisiert und nummeriert - am Fuß des Gletscherbergs direkt zur Südküste zu fahren. Leider unmöglich: die Straße ist als unpassierbar gekennzeichnet. Später erfahren wir, dass wir mit unserem Auto auch gar nicht dort hätten fahren dürfen. Der Autoverleiher hat uns eine Karte mitgegeben, auf der alle Straßen rot markiert sind, auf denen wir mit unserem kleinen, übrigens viel zu niedrigen Japaner nicht fahren dürfen.

Also Ausweichstraße 54, sehr steil hoch über einen Pass und dann noch steiler wieder `runter nach Buðir. Dort ein winziges schön eingerichtetes Holzkirchlein und eine Wanderung durch bizarre Basaltformationen mit Rissen und Höhlen sowie Dünen vom Wasser geformt. Sehr schöner Spaziergang.

Der Rückweg nach Borgarnes auf der südlichen Küstenstraße ca. 100 km geht in gut einer Stunde. Wir sind satt vom Sehen, es gibt aber auch keine Besonderheiten mehr. Fast genau richtig zum Abendessen, genau wie gestern.

Die hellen Nächte hier knapp südlich des Polarkreises: wieder sehr ungewohnt: um 23 Uhr ist es noch, um 3 Uhr schon im Zimmer hell genug zum Lesen. Ich schlafe die 2. Nacht auch schlechter, das Fenster ist nur mit einer Gardine zu verdunkeln. In späteren Häusern gibt es Rollos, extra für die „ausländischen Gäste“.

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Unterwegs im Land der Vulkane und Geysire: Eine Reise durch Island (1. Tag)
Im Juli 2011 fuhren wir zu dritt nach Island: Meine Frau Gerhild, unse-re Freundin Elke und ich.

Merkwürdig, ich kann vor Reisefieber kaum schlafen, überlege dau-ernd, ob ich an alles gedacht habe. Bin also völlig unausgeschlafen, als ich um 4 Uhr aufstehen muss. Mit Taxi Elke abgeholt und viel zu früh am Bahnhof. Umsteigen in Hamburg am Hauptbahnhof, erwischen erstmal den falschen Bahnsteig, am Flughafen den falschen Terminal (stand in den Reiseinformationen falsch), kommen spät am richtigen Schalter an, sind die letzten 3. Endlich im Flieger! Kevlavik, den internationalen Flughafen von Island nahe der Hauptstadt Reykjavik im Südwesten der Insel, erreichen wir nach ca. 3 Std. Dort holen wir das vorher bestellte Auto ab.

Elke kennt in Reykjavik einen Industriebau mit Heißwassertank, der zugleich architektonisch interessant, Shopping-Center, Kunstgalerie, Café und Restaurant ist. Von der obersten Plattform toller Blick über Reykjavik, Wasser und Berge genossen.

Da noch früh am Morgen, entscheiden wir uns für die Hvalfjördur-Umrundung, lohnt sich, erster Eindruck von Fjorden, Bergen, Landschaft, Wasserfall, Tempe-ratur. Es ist kalt (~ 10°), aber die Sonne ist wunderbar warm!

Mit Elkes Hilfe finden wir gleich unser Gästehaus, einsam mitten in der Heide, Stromschnelle nebenan, im Hintergrund Berge mit Schnee. Wir werden im 2. Haus auf der anderen Seite von Straße und Tal untergebracht, sind zunächst ganz allein. Spät abends kommt ein 2. Auto, von dessen Insassen wir nichts merken. – Erstmal etwas Schlaf nachholen. Ach so: vor lauter Aufregung habe ich meinen Schlüssel für das Schloss meiner Reisetasche vergessen. Ich frage die Wirtin, kurzes Telefongespräch, sie verspricht, ihr Mann würde mit „10 Zangen“ kommen und helfen. Tatsächlich knackt er den Bügel just like that. Und erzählt uns die Geschichte des Hauses.

Es sollte von der Feuerwehr abgefackelt werden. Sein Vater und er haben es gerettet, auf’n Truck verladen, hierher transportiert, renoviert und eingerichtet. Ein Ereignis, das der Lokal-Zeitung wert war, darüber zu berichten. Kurzer Spaziergang. Abends leckeres Essen in gemütlicher Umgebung, dann todmüde früh ins Bett.

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Donnerstag, 22. November 2018
Ara Güler ist tot.
Im Oktober 2018 starb neunzigjährig der berühmte türkische Fotograf Ara Güler in seiner Heimatstadt Istanbul. Zur Erinnerung an ihn fand ich einige Kernaussagen Gülers, die sein Verständnis von Fotografie ausdrücken:
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Ein Fotograf muss sich auf vielen Gebieten auskennen - in der Malerei, der Musik, im Theater. Er muss viel lesen, muss wissen, was in der Welt vor sich geht, muss am Weltgeschehen interessiert sein. Den Moment einzufangen, ist nicht so leicht, wie man sich das vorstellt. Das hat zu tun mit dem hohen Grad an Wissen und Kultur und dem politischen Einfühlungsvermögen. Fotojournalisten, die bewiesen haben, wie bedeutend sie sind, sind sich vieler Sachen bewusst.

Fotografie ist im Grund genommen keine Unterhaltung, es ist eine Form der Dokumentation. Es hat auch nichts mit Kunst zu tun. Das ist meine Meinung.

Natürlich sind wir damit beschäftigt, einen Ausschnitt des Lebens zu hinterlassen, wenn wir den Fotoapparat in die Hand nehmen. Wir Fotografen sind auf der Straße, um etwas im Bild einzufangen. Wenn ich etwas fotografieren will, dann überlege ich mir vorher, was ich fotografieren will. Nicht einfach so zufällig. Zufälle gibt es natürlich auch, aber die sind nicht wichtig. Die anderen sind es. Es muss natürlich auch etwas erzählen. Wenn es nichts erzählt, dann ist es keine Fotografie, sondern eine Postkarte.

„Er hat sehr wenige Fotos gemacht, auf denen keine Menschen zu sehen sind. Es sind gute Fotos, weil er sie danach ausgesucht hat. `Fotos auf denen keine Menschen zu sehen sind, sind keine Fotos`, sagt Ara. Ein gutes Meerpanorama gibt es ca. 850 Tausend Millionen mal.` Diese Zahl benutzte er oft. Ein gutes Foto von der Sonne, vom Meer, einem Baum oder einer Blume kann es Millionen mal geben, aber sie bedeuten mir nichts. Es müssen Menschen darauf sein, sagte er.“ (Ein Bekannter Ara Gülers)

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Freitag, 26. Oktober 2018
Bauhaus im Niemandsland
Hundert Jahre Bauhaus, die Geschichte einer Kunst- und Architekturschule, die – fast – alles veränderte. Das Bauhaus gab die wesentlichen Impulse, um Kunst und Wohnkultur aus der überkommenen und überholten Tradition des Kaiserreichs zu befreien. Seine Produkte in der Bau- wie der Wohnkultur überdauerten die Jahrzehnte, sogar den Faschismus.

Letzterer sah das Bauhaus als eine Gefahr für seine eigene Ideologie an, verbot das Institut und vertrieb seine Repräsentanten aus Deutschland, u.a. etliche aus politischen oder rassistischen Motiven.

Dieser Vertreibungsprozess hatte zu Folge, dass die Ideen und die Praxis des Bauhauses vor allem in der Architektur sich weltweit verbreiteten: in die beiden Amerikas, nach Skandinavien und Afrika, nach Australien und Ostasien.

Jüdische Emigranten gingen nach Palästina und bauten komplette Stadtviertel in Tel Aviv, Jerusalem und Haifa, aber auch in Kibbuzim und Kleinstädten. Die WIZO-Hochschule für Design und Bildung in Haifa lehrt noch immer im Geist des Bauhauses. Meine Gäste, StudentInnen der WIZO, waren überrascht über die vielen „Bauhäuser“ in Deutschland, als sie die so genannten Baumärkte sahen.

Den bemerkenswertesten Bau im Bauhaus-Stil sah ich im Niemandsland zwischen Israel und Jordanien.



Beide Länder unterzeichneten 1994 einen Friedenvertrag. Seitdem konnte das Kibbuz „En Gescher“ im Jordantal, seine Ländereien jenseits der Grenze wieder aufsuchen. Wir, eine deutsche Austausch-Gruppe, wurden 1995 dazu eingeladen. Mitten in dem schmalen Streifen zwischen israelisch-jordanischer Demarkationslinie („Vorsicht Minen“) und der eigentlichen Grenze, findet sich ein verlassenes Bahnhofs-Gebäude im Rohbau, das an einer geplanten, aber nie realisierten Eisenbahn-Linie zwischen Jordanien bzw. Syrien und Israel liegt.

Ein Betonbau im reinsten Bauhaus-Stil! Damit nicht genug. Wir trafen dort eine palästinensische Großfamilie, die genau da im Niemandsland ein Hochzeitsfest feierte. Der eine Teil der Familie lebte in Nazareth (Israel), der andere in Jordanien. Und dieser Bahnhof war DER ORT, an dem sie sich treffen konnten. Die Leute aus Nazareth durften nicht nach Jordanien reisen, die Jordanier nicht nach Israel!

Eine skurrile Kulisse für eine skurrile Situation.

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Donnerstag, 18. Oktober 2018
Gutes tun!
Neulich an der Supermarkt-Kasse. Hinter mir steht eine Frau mit EINER Tüte Bonbons. Ich biete ihr an vorzugehen. Sie nimmt dankend an: „Draußen warten viele Kinder.“

Als ich den Laden verlassen, steht dort eine große Kindergruppe im Grundschulalter, die für mich eine Gasse bildet. Ich bedanke mich.

Da kommt ein Mädchen mit einer Papierfigur als Geschenk zu mir. Sie erklärt, das sei ein Kranich, der sogar mit den Flügeln schlagen kann, wenn man am Schwanz zieht, und macht es vor.

Weiter: Sie machen eine Projektwoche „Gutes tun“. Ich hätte gerade etwas Gutes getan, indem ich ihre Lehrerin (aha!) an der Kasse vorgelassen habe. Und jetzt tun sie mir etwas Gutes. Wie nett! Ich bedanke mich, wechsele noch ein paar Worte und gehe weiter.

Als ich meinen Einkaufswagen nicht problemlos über einen Kantstein schieben kann, kommt ein Junge angeschossen, mir zu helfen. Schon wieder eine gute Tat!

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Mittwoch, 3. Oktober 2018
Freibrief für Nazis in Sachsen?
Die Generation 50+ in der alten Bundesrepublik erinnert sich: in den 70er Jahren trieb eine „Wehrsportgruppe Hoffmann“ in Süddeutschland ihr Unwesen: militärische Ausbildung an Waffen und Gerät, provokative KFZ-Märsche, Tarn-Uniformen, kasernierte Unterbringung.


1980 gab es den bisher und bis heute schwersten Terrorangriff in der Geschichte der Bundesrepublik, der gegen das Münchner Oktoberfest: Bilanz 13 Tote und 211 verletzt, 68 davon schwer, „Einzeltäter“, mutmaßlich aus dem Umfeld der Wehrsportgruppe“.

Die Polizei war nicht willens oder in der Lage, das Treiben zu beenden oder die Untat zu verfolgen.

Später schien es, als ob neofaschistische Gewalttäter keine Chance mehr hatten. Auch die rechtsextremen Parteien kümmerten eine nach der anderen.

Und nun Sachsen. Was ist dort los?

Der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz war der sächsischen Polizei als Drogendealer und gewaltbereiter Islamist bekannt und lief frei umher.

Ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter kann sich im Leipziger Gefängnis erhängen.

Eine bekennende Pegida-Anhängerin arbeitet als Referentin in der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.

Die Neonazi-Gruppe „Freital“ kann tagelang eine Flüchtlingsunterkunft belagern, Sprengstoffanschläge verüben. Monatelang, ohne dass die „Sicherheitsbehörden“ eingreifen. Erst als die BUNDES-Anwaltschaft übernimmt, werden die Täter dingfest gemacht und angeklagt.

In Bautzen stiften Neonazis Brände in Asylunterkünften.

In Clausnitz belagert ein Mob ein Flüchtlingsheim – passender Weise von einem Pegida-Anhänger geleitet. Die Polizei greift ein und erhebt Anklage gegen einzelne FLÜCHTLINGE wegen Widerstand. Sie hatten sich gewehrt in das belagerte Haus einzuziehen.

In Chemnitz demonstrieren „Bürger“ unter Führung von militanten Neonazis und AfD-Führern gegen Migranten und Flüchtlinge. Hitlergrüße und Nazi-Symbole werden gezeigt.

Ebendort attackieren rechtsextreme Hooligans Deutsche und Migranten mit Waffen.

Als Krönung wird die Gruppe, zu der u.a. die genannten Hooligans gehören, jetzt endlich ausgehoben, nicht etwa von der sächsischen Polizei, sondern vom BUNDES-Kriminalamt auf Anweisung der BUNDES-Anwaltschaft.

Muss sich Geschichte unbedingt wiederholen, können wir aus Geschichte nicht lernen? Wohl nicht in Sachsen. Und wir – die Generation 50+ - muss alles noch einmal durchmachen.

Wie deprimierend!

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Dienstag, 25. September 2018
Atomkraft eine Seuche?
Der Gebrauch des Wortes „verseucht“, meist im Zusammenhang mit Atom- und Chemie-Unfällen, ist nahezu inflationär. Und zudem völlig sinnlos. Weder Chemikalien noch Atommüll sind Seuchen. Unter Seuchen versteht man Krankheiten wie Pest, Cholera, AIDS oder Pocken. Diese Seuchen entstehen durch natürliche Erreger, breiten sich meist rasend schnell aus und sind schwer zu bekämpfen.

Ganz anders Atomkraft und Chemie. Sie sind von Menschen gemacht, lassen sich verhindern, leider nicht immer bekämpfen, wenn sie dann einmal aufgetaucht sind. Tschernobyl und Fukushima beweisen es.

Angemessen ist bei Atommüll von VERSTRAHLT und bei Chemieabfällen von VERGIFTET zu reden bzw. zu schreiben. VERSEUCHT kommt einer Verharmlosung nahe, denn der Begriff tut so, als sei das Unglück quasi gottgewollt, nicht aber man-made.

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Was ist ein Pfund?
Beim Fischverkäufer bestelle ich ein Viertel Pfund von dem leckeren Salat. Sein junger Helfer guckt fragend, der Fischverkäufer klärt auf: Das sind einhundertfünfundzwanzig Gramm. – Das ist mir zu lang, auch wenn ein Pfund eine alte Maßeinheit (500 Gramm) ist, mit dem man auch wuchern konnte. Es entsteht ein Gespräch. Der Junge weiß nicht, was ein Groschen ist. Kennt das Duodezimalsystem nicht.

Ich erkläre: neben dem Dezimalsystems (10, 100, 1000 usw.) gab es das Duodezimalsystem: ein Dutzend (12), 2 Dutzend (24) … (60 usw.). Warum werden Eier im 6er-Karton (1/2 Dutzend) oder in 60er-Paletten (1 Schock = 5 Dutzend) verkauft? Duodezimalsystem.

Ein Groschen waren 12 Pfennig (huch, was ist ein Pfennig?). Das immerhin kannte der Junge: Groschen ist das, was langsam fällt.

Der Groschen war die Währung, die die ersten Warenautomaten erkannten. Der halbe Groschen war ein Sechser: in Berlin gibt es eine Sechserbrücke, bei der früher eine Brückenmaut von 6 Pfennigen bezahlt werden musste.

Diese Volksethymologie toppte der Fischverkäufer: „Was ist eine Heiamann?“ – „Ein Fünf-Mark-Stück.“ „Woher kommt’s? Das war der Betrag, für den der Seemann auf der Reeperbahn mit einer Hure `Heia machen` konnte.“ Das war MIR nun neu.

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Dienstag, 4. September 2018
Kinder oder Ausländer?
Die Bundesfamilienministerin besucht einen multi-kulturellen Kindergarten in Chemnitz. Die Ministerin fragt ein Mädchen : „Habt ihr hier auch Ausländer?“ – Darauf das Kind: „Nö, hier sind nur Kinder!“

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Dienstag, 14. August 2018
Kindermund tut Wahrheit kund.
Vor Beginn des Konzerts – klassische Musik – sitzt vor uns eine Familie mit zwei Töchtern, ca. acht und zehn Jahre alt. Die „Große“ ist schon ganz erwachsen: „Man drängelt sich nicht vor, das gehört sich nicht!“ Die „Kleine“, sehr lebhaft, ist wegen des ungewohnten Ereignisses ganz aufgeregt, rutscht auf ihrem Stuhl hin und her, redet ununterbrochen nach beiden Seiten mit Vater und Mutter. Die Mutter mahnt sie, ruhig zu sein. Darauf die „Kleine“: „Wenn ihr schon mit Kindern ins Konzert geht, dann müsst ihr damit rechnen, dass die auch mal den Mund aufmachen.“

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Dienstag, 7. August 2018
Waldbrand in Portugal – man-made
Jetzt endlich hat sich bestätigt, was ich bereits lange vermutet habe: Der verheerende Waldbrand in Portugal, dem immer wieder Millionen Bäume, hunderte Häuser und nicht zuletzt Menschen zum Opfer fallen, ist wesentlich auf die unverantwortliche Forstpolitik zurückzuführen.

Seit den achtziger Jahren kaufen internationale Investoren Land auf – zunächst im Alentejo, später auch weiter im Norden. Sie pflanzen den dort eigentlich nicht vorkommenden Eukalyptus an.

Dieser Baum wächst sehr schnell, verbraucht Unmengen an Wasser, vernichtet alle Vegetation am Boden und laugt diesen in wenigen Jahren komplett aus. Zurück bleibt eine Steppe. Das Holz wird überwiegend exportiert und zu Papier verarbeitet oder als Bauholz verwendet.

Eukalyptus produziert das nach ihm benannte Öl, das sehr leicht brennbar ist. In einem Brand „explodiert“ der Baum quasi und entzündet die anderen Bäume. Der Brand breitet sich mit rasender Geschwindigkeit aus. Durch die große Hitze entsteht stürmischer Wind, der das Feuer anfacht und verbreitet.

Solange die ruinöse Forstpolitik fortgesetzt wird, wird es auch in Zukunft derartige Katastrophen geben.

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