Dienstag, 2. Januar 2024
Zick-Zack-Söder
Söder warnt in der „Kanzlerfrage“ vor einer verfrühten Diskussion. Damit macht er genau das, wovor er unmittelbar vorher gewarnt hat. Das scheint sein hervorstechendes Charaktermerkmal zu sein: innerhalb von Sekunden zwei sich widersprechende Aussagen machen, je nach Großwetterlage und Tagesform.

Mit der Taktik - wenn man davon reden kann - hat er vor zwei Jahren seinen Kokurrenten um die Kanzlerkandidatur, Armin Laschet, aus dem Feld geschlagen und die Wahl vergeigt.

Vor der Landtagswahl in Bayern im Herbst tönte Söder vollmundig „mein Platz ist in Bayern“ und wies Spekulationen über seine Absicht zurück, die Kandidatur als Kanzler anzustreben. Kaum ist er als Ministerpräsident in Bayern gewählt, meldete er, die K-Frage müsse zwischen ihm und CDU-Chef Merz geklärt werden. Großzügig übersieht er die Tatsache, dass es weitere mögliche Kandidaten in der CDU gibt - Hendrik Wüst (NRW) und Daniel Günther (SH).

Angesichts des Wahlergebnisses (37%) kann man Söder Größenwahnsinn unterstellen. Auf den Bund hochgerechnet wären das ~ 5%, womit der Einzug der CSU in den Bundestag stark gefährdet wäre.

Da Söder das Wechselspiel immer neuer Ansagen nicht auf Dauer fortsetzen kann, plädiert er für „eine Neuwahl so schnell wie möglich“. Er darf den Bogen auch nicht überspannen.

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