Samstag, 24. September 2022
Deutsch-israelischer Jugendaustausch
Es hat lange gedauert, bis der deutsch-israelische Jugendaustausch im Deutsch-Israelischen Jugendwerk eine Struktur bekam. Die Meldungen über diesen Fakt versäumen zu berichten, dass es bereits seit Jahrzehnten Jugend-Austauschprogramme gibt.

Schon vor der Aufnahme diplomatischer Beziehungen (1965) wagte ein Pionier gegen den Widerstand im eigenen Land erste Austauschprogramme mit der BRD. Es war Israel Szabo, der im Pinchas-Rutenberg-Haus in Haifa bereits um 1960 erstmalig Jugendliche aus den beiden Ländern in Kontakt bracht. Auf deutscher Seite waren u.a. Gewerkschaften, Jugendverbände und der Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten seine Partner. Gefördert wurden diese Programme vom Bundesjugendplan.

2001 übernahm auf Anregung von Bundespräsident Rau ConAct die Organisation der Programme. Das ist zu erwähnen. Auch der Autor diese der miniaturen hat über zwanzig Jahre deutsch-israelische Austausch-Programme mit Jugendlichen organisiert.

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Donnerstag, 9. Juni 2022
Virtuelle Realität ist nicht gleich Realität
Das ist noch mal gut gegangen, hätte aber auch sehr bös enden können. Eine Wandergruppe von 99 SchülerInnen mit ihren LehrerInnen ist in den Alpen in Bergnot geraten. Der "Wanderweg" stellte sich als alpine Kletterroute heraus, die nur mit großer alpiner Erfahrung und Ausrüstung zu bewältigen gewesen wäre. Zudem war das Wetter widrig. Die Gruppe musste von Hubschraubern gerettet werden.

Die Lehrer hatten sich im Internet (!) beraten lassen, um die Route auszusuchen. Dort war sie als "Sonntagsspaziergang" gekennzeichnet worden. Kritischer Unterricht über das Internet scheint in der Schule nicht auf dem Lehrplan zu stehen. Wie konnten die Verantwortlichen sich auf DIESE Auskunft verlassen? Das mindeste wäre gewesen, sich spätestens vor Ort von einheimischen Bergführern beraten zu lassen. Merke: Nicht alles, was im Internet steht, stimmt! Umgekehrt ist grundsätzliches Misstrauen angebracht: das meiste stimmt eben nicht.

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Montag, 30. November 2020
Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus in Frage gestellt
Kurz vor und nach der Jahrtausendwende reduzierte die Niedersächsische Landesregierung die politische Bildung im Land: Bildungsstätten wurden geschlossen, gar die Landeszentrale für politische Bildung liquidiert, ein bislang einmaliger Fall in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Als Folge erstarkte mit zehnjähriger Verzögerung der Rechtsextremismus in allen seinen Schattierungen. Zufall?

Jetzt ist die Förderung für den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus in Frage gestellt. Wie passend in einer Zeit, in der fast täglich antisemitische und rassistische Taten zu melden sind. Wenn die Förderung wirklich eingestellt oder reduziert wird, ist mit einer Zunahme zu rechnen. Politische Bildung, insbesondere gegen Antisemitismus und Rassismus, ist ein konstituierendes Prinzip von Bildung und keiner Mode oder finanzieller Opportunität unterworfen.

Die unsägliche Praxis, dass Bildungsträger alle fünf Jahre ein neues, anders begründetes Konzept aus dem Hut zaubern müssen, bindet die Kräfte der hauptamtlichen MitarbeiterInnen. Verächtlich wird diese Praxis als Antragslyrik bezeichnet. Lasst die KollegInnen doch einfach in Ruhe ihre wichtige Arbeit machen, statt sie mit immer neuer unproduktiver Arbeit zu belasten! Sonst, s.o.

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