Sonntag, 12. Mai 2024
Beethoven für alle
jf.bremen, 14:00h
Ich liebe Musik. Ja, ich liebe wirklich Musik. Gestern kam eine Hass-Welle in mir auf. Die Bremer Innenstadt quoll über von Touristen, die das verlängerte Wochenende nach Himmelfahrt bei strahlendem Wetter genossen.
In Bremens guter Stube, dem Markt, versuchten zwei Ziehharmonikaspieler, die Stimmung zusätzlich zu heben. Sie lieferten sich eine Art Wettkampf, in dem sie beide gleichzeitig auf dem ganzen Platz zu hören waren, keineswegs unisono oder harmonisch.
Der eine spielte den Ohrwurm „Bell ciao“, das ging noch an, wenn ich es auch schon schmissiger gehört habe. Der andere spielte – für eine Ziehharmonika sowieso schon gänzlich unangemessen – den Schlusschor von Beethovens 9., die „Ode an die Freude“. Schon allein schlimm genug, das Schlimmste war: Er betonte den Takt so, dass ein Marschrhythmus dabei herauskam!
Ich schwankte zwischen Aggression und Kritik durch Zustimmung. Eine wie auch immer geartete Aggression widerspricht meinem Temperament und hätte den Touristen die Laune verdorben. Ich überlegt, dem „Musiker“ eine Münze in den Koffer zu werfen in der Hoffnung, dass er dann aufhören würde. Dann überlegte ich, dass er das als Aufmunterung missverstehen würde. Ich unterließ beides und machte mich möglichst schnell aus dem Getümmel.
In Bremens guter Stube, dem Markt, versuchten zwei Ziehharmonikaspieler, die Stimmung zusätzlich zu heben. Sie lieferten sich eine Art Wettkampf, in dem sie beide gleichzeitig auf dem ganzen Platz zu hören waren, keineswegs unisono oder harmonisch.
Der eine spielte den Ohrwurm „Bell ciao“, das ging noch an, wenn ich es auch schon schmissiger gehört habe. Der andere spielte – für eine Ziehharmonika sowieso schon gänzlich unangemessen – den Schlusschor von Beethovens 9., die „Ode an die Freude“. Schon allein schlimm genug, das Schlimmste war: Er betonte den Takt so, dass ein Marschrhythmus dabei herauskam!
Ich schwankte zwischen Aggression und Kritik durch Zustimmung. Eine wie auch immer geartete Aggression widerspricht meinem Temperament und hätte den Touristen die Laune verdorben. Ich überlegt, dem „Musiker“ eine Münze in den Koffer zu werfen in der Hoffnung, dass er dann aufhören würde. Dann überlegte ich, dass er das als Aufmunterung missverstehen würde. Ich unterließ beides und machte mich möglichst schnell aus dem Getümmel.
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