Montag, 6. Mai 2024
Drei Chinesen…pfui!
Wenn wir als Kinder klären wollten, wer etwas als ersten tun durfte, ballten wir die Fäuste, hoben und senkten sie mit dem Spruch „Tsching, tschang, tschong.“ Man hatte drei Möglichkeiten beim dritten Mal ein Zeichen zu machen: Schere, Papier . Okay fast jeder kennt das Spiel.

Seit heute weiß ich, dass wir alle Rassisten sind. Das jedenfalls findet Frau Anne Mai Chau, Lehrerin an einer Oberschule. So würde die chinesische Sprache lächerlich gemacht, meint sie. Dürfen wir dann auch das Lied von den drei Chinesen nicht mehr singen? Bisher hielt ich diese Schule für gut. Das muss ich nun wohl revidieren.

Wer Kindern einen solchen Unsinn erzählt, muss wohl noch über dies und das nachdenken. Es ist eine absolute Überinterpretation, das harmlose Kinderspiel als rassistisch zu diffamierend. Wir Kinder hatten allerhand wirres Zeug im Kopf, aber gewiss nicht, uns über die chinesische Sprache lustig zu machen, die wir gar nicht kannte.

Übrigens wird das Spiel in anderen Regionen anders gespielt. Im Umland heißt es z.B. „Hau, pi la pup.“ Ob sich da auch irgendjemand rassistisch veralbert fühlt? Man kann ja nie wissen…

Die Debatte über „kulturelle Aneignung“ stellt die gesamte abendländische Kultur in Frage. Sie ist ein Konglomerat kultureller „Aneignung“. Nur mal die Rock-Musik: Sie ist wesentlich durch afrikanische Einflüsse – vom Banjo bis zur Trommel – bestimmt. Oder die Malerei. Oder der Tanz. Oder die Literatur. Wenn wir alle fremden kulturellen Einflüsse aus unserer Kultur verbannen, was bleibt dann?

Und: Die Debatte über den Unsinn wird von den Leuten geführt, die garantiert Klamotten aus Bangladesch tragen. Das ist die wahre Aneignung, nämlich Enteignung. Die Fabrikarbeiterinnen in Asien verdienen einen Bruchteil der Löhne von denen, die die Klamotten tragen. Dafür können diese ein – gemessen an Asien, Afrika oder Südamerika – luxuriöses Leben führen.

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Nu aber fix: Bestrafung der Täter von Dresden
In Dresden wird der EU-Parlamentskandidat der SPD, Matthias Ecke (SPD), beim Kleben von Wahlplakate von einer maskierten Bande angegriffen und krankenhausreich geprügelt. Kurz darauf meldet sich einer der Täter freiwillig, dann werden drei weitere ermittelt. Es sind Jugendliche bzw. junge Männer zwischen 17 und 18 Jahre alt. Das sieht wie eine Mutprobe aus, wurde schon früher gern gemacht, um junge "Kameraden" zu testen und einzubinden.

Was hat die dazu bewogen? Wer hat sie angestiftet? Wo haben Staat, Bildungssystem, Eltern, Verwandte u.a. versagt? Wer sind womöglich die Drahtzieher? Das müssen Ermittler, Gerichte und die Gesellschaft untersuchen!

Eins dürfte fest stehen: Die rechte Hetze der AfD (SA-Parolen von Höcke) und anderer Gruppen und Individuen haben ein vergiftetes Klima geschaffen, in dem solche Taten reifen. Die AfD setzt noch eins drauf: Mitverantwortlich seien die anderen, die die jetzt Opfer sind, die gegen rechts „gehetzt“ haben. Natürlich wurde gegen rechts argumentiert, aber die Hetze kam immer von dort. Jetzt die Demokraten, die angegriffen wurden, zu attackieren, gegen sie nachzutreten, ist infam. Der Gesellschaft muss klar sein, wer die Feinde der Demokratie sind und wo sie sitzen. Sie verbergen sich in der AfD, bei den Reichsbürgern und anderen obskuren Zusammenrottungen.

Die Zivilgesellschaft hat in Medien, im Internet und auf der Straße schnell reagiert. Jetzt sind Polizei, Verfassungsschutz und Justiz gefragt. Sie müssen ebenso schnell ermitteln und bestrafen – und bitte nicht knapp. Auch als Abschreckung gegen mögliche Folgetäter.

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