Samstag, 30. April 2022
Von Braunkohle bis Erdgas, alles eins?
In der aktuellen Diskussion über den richtigen Weg in der Klimakrise wird immer wieder beschworen, die "fossilen Brennstoffe" müssten verboten werden. Keine ganz falsche Forderung, wenn man gewisse Differenzierungen vornimmt. Die machen die ökologischen Hardliner aber nicht.

ALLE fossilen Brennstoffe abzuschaffen, wäre eine Katastrophe. Wirtschaft und Gesellschaft würden erfrieren, verkümmern, verhungern und verdursten. Es ist offensichtlich, dass die fossilen Brennstoffe ersetzt werden müssen, entweder durch erneuerbare oder durch Wasserstoff. Aber bis das so weit ist, müssen Zwischenschritte gemacht werden. Laut dem Fachmann für solche Fragen, Tobias Puklavec, muss der Übergang mit Erneuerbaren und Gas gemeistert werden.

Oha, sagen die Hardliner, ein fossiler Brennstoff? Ja, weil Gas der Brennstoff mit dem geringsten CO2-Ausstoß und mit Null-Emission an anderen schädlichen Stoffen ist. Wenn man Braunkohle, Steinkohle, Öl und Gas nach der Umweltschädlichkeit sortiert - und zwar in dieser Reihenfolge - ist das Gas der "umweltfreundlichste" Brennstoff. Wer das tut, wird einsehen, dass es völlig unsinnig ist, das Gas ebenso zu verteufeln wie die Braunkohle.

Es wird also darauf ankommen, die Erneuerbaren möglichst zügig auszubauen - auch in Bayern! - und die Wasserstofftechnik zu verfolgen. Da auf Gas einstweilen nicht verzichtet werden kann, müssen Alternativen zum russischen Gas gesucht werden, und zwar subito! Und Habeck ist schon dran.

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