Donnerstag, 14. April 2016
Entweihung von Holocaust-Mahnmal?
Henryk M. Broder ist immer gut für eine Provokation ebenso dafür, dass er Antisemitismus aufspürt, selbst bei Juden. Vor einiger Zeit posierte er mit einer Bockwurst im Holocaust-Mahnmal in Berlin. Er wollte damit gegen die – seiner Meinung nach – Entweihung des Mahnmals durch Touristen protestieren, die dort ihren Reiseproviant verzehrten.

In der Foto-Ausstellung „Grenzen“ im Kito in Bremen-Nord fand ich ein entsprechendes Foto. Skandal? Ich bin nicht sicher. Zum Totenkult in Mexiko gehört das jährliche Treffen der Familie am Grab eines verstorbenen Verwandten mit Musik und Essen.

Überlebende Roma und Sinti des KZs Auschwitz musizierten vor Jahren nach einem Besuch der Gedenkstätte vor dessen Eingang.

Vor Jahren besuchten wir das KZ-Mahnmal Salaspils in Lettland. Irritiert waren wir davon, dass inmitten der Anlage sich eine Hochzeitsgesellschaft zum Fototermin versammelt hatte. Zunächst schockiert überlegten wir dann, ob nicht gerade dort ein Neuanfang in Form einer Hochzeit angemessen sein könnte.

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