Sonntag, 28. April 2024
Rüstung immer absurder
Es klingt wie aus einen SciFi-Film. Der deutsche und der französische Verteidigungsminister unterzeichneten einen Vertrag zur Entwicklung eines gemeinsamen Kampfpanzers. Der soll nicht nur in allen Teilen besser sein alle bisher, sondern – und das ist Zukunftsmusik – auch autonom fahren und kämpfen können. Man kann davon ausgehen, dass die Feinde der NATO u.a. Russland und China) bald nachziehen werden.

Da sitzen dann Fahrer, Richtschütze und Kommandant irgendwo auf der Welt in einem Bunker und agieren mit ihren ferngesteuerten Spielzeugen. Gut, aber was ist mit dem Ladeschützen? Der muss ja wohl selbst Hand anlegen!

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.......Leo 2, demnächst mega out

Die Maschine macht den gerade beschlossenen Veteranentag (s. miniaturen vom 28.04.24) überflüssig, denn Opfer und Überlebende auf dem Gefechtsfeld gibt es dann nicht mehr. Auch die Kriegsdienstverweigerung wird obsolet. Wo keine Menschen mehr gegeneinander kämpfen, braucht niemand mehr sich um sein Gewissen zu sorgen. Eins allerdings haben die Planer in der Verteidigungsministerien wohl nicht bedacht. Denn: Gegen wen soll gekämpft werden, wenn es keine Soldaten mehr gibt? Dann werden noch mehr Zivilisten Opfer als bisher schon. Brave new world.

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Veteranentag statt Heldengedenktag
Da haben sich die Politiker wieder was Merkwürdiges ausgedacht: den Veteranentag. Künftig soll jeweils am 15 Juni aller bisher 10 Millionen ehemaliger Soldaten der Bundeswehr gedacht werden. Im Fokus sollen die getöteten TeilnehmerInnen an Auslandseinsätzen stehen. Das sind zusammen 116, davon allein 57 im Afghanistan-Einsatz, 29 im Kosovo und 20 in Bosnien/Herzegowina.

Ohne zu übertreiben kann gesagt werden, dass die meisten Todesopfer völlig vergeblich waren, wenn man die Effektivität der Einsätze meint. Am schlimmsten war das 20-jährige militärische Engagement in Afghanistan, das auch unter der einheimischen Zivilbevölkerung schwere Verluste forderte. Allein bei einem völlig überflüssigen Angriff auf einen Tanklaster starben über 140 Menschen. Der Auftrag, die „Demokratie“ im Land zu stärken, die „Freiheit Deutschlands am Hindukusch zu verteidigen“, wurde nicht nur nicht erfüllt, sondern die Verhältnisse verschlimmerten sich nach Abzug der ausländischen Kräfte (u.a. USA und Deutschland) durch die wieder erstarkte
Ja Herrschaft der Taliban.

Ebenso wenig konnte nach den Kriegen auf dem Balkan 1991 bis 1999 die politische Lage stabilisiert werden. Die Intervention der NATO forderte Opfer unter den Soldaten, vor allem auch wieder unter der Zivilbevölkerung. Allein die Bundeswehr verlor 29 Soldaten.

Und für all diese Misserfolge will die Politik nun Veteranentage einführen, auf denen der Opfer an Soldaten gedacht wird. Man kann sicher sein, dass die „Kollateralschäden“ unter Zivilisten keine oder kaum eine Erwähnung finden werden. Bei dem Zapfenstreich für das erfolglose deutsche Kontingent in Afghanistan war jedenfalls von den Misserfolgen keine Rede (s. miniaturen „Ende eines Einsatzes“ vom 10.07.21 und vom 13.10.21 „Zapfenstreich für eine gescheiterte Mission“).

Übrigens soll ALLER Soldaten, also rund 10.000.000, der Bundeswehr gedacht werden. Abzüglich derer, die nachträglich den Kriegsdienst verweigerten, sie verloren sogar ihren Dienstgrad!

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