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Mittwoch, 3. April 2024
Bilder als Waffen
jf.bremen, 15:38h
Seit fast exakt zwei Jahren wissen wir, dass russischen Soldaten extrem grausam mit ihren gefangenen Feinden umgehen. Nach der Rückeroberung von Butscha durch die ukrainische Armee kursieren die Bilder von gefesselt erschossenen, totgeprügelten, vergewaltigten Menschen. Diese Bilder entstanden nach der Rückeroberung der Stadt.
Jetzt sehen wir, dass russische „Sicherheitskräfte“ coram publico – in aller Öffentlichkeit – Beweise ihrer Grausamkeit präsentieren. Die ersten vier wegen des Attentats auf die Konzerthalle bei Moskau Festgenommenen wurden öffentliche vorgeführt. Sie wiesen deutliche Spuren von Misshandlungen bzw. Folter auf: Schwere Blutergüsse, Platzwunden, zugequollene Augen. Die Bilder sollten vor allem der russischen Öffentlichkeit zeigen: Seht an, so geht es allen, die sich gegen Putin und seinen Apparat auflehnen. Ein anderes Zeichen war der Leichnam des Oppositionellen Navalny.
Der gleichen Logik folgt die Hamas im Gasakrieg. Die Bilder von Leichen, Verstümmelten, Vergewaltigten, Hungernden gehen um die Welt. Die Hamas zeigt, was es bedeutet, gegen sie vorzugehen. Sie sollen die Grausamkeit der israelischen Armee beweisen. Sie sollen vergessen machen, dass die Hamas mit ihrem Überfall vom 7. Oktober derlei provoziert hat.
Jetzt sehen wir, dass russische „Sicherheitskräfte“ coram publico – in aller Öffentlichkeit – Beweise ihrer Grausamkeit präsentieren. Die ersten vier wegen des Attentats auf die Konzerthalle bei Moskau Festgenommenen wurden öffentliche vorgeführt. Sie wiesen deutliche Spuren von Misshandlungen bzw. Folter auf: Schwere Blutergüsse, Platzwunden, zugequollene Augen. Die Bilder sollten vor allem der russischen Öffentlichkeit zeigen: Seht an, so geht es allen, die sich gegen Putin und seinen Apparat auflehnen. Ein anderes Zeichen war der Leichnam des Oppositionellen Navalny.
Der gleichen Logik folgt die Hamas im Gasakrieg. Die Bilder von Leichen, Verstümmelten, Vergewaltigten, Hungernden gehen um die Welt. Die Hamas zeigt, was es bedeutet, gegen sie vorzugehen. Sie sollen die Grausamkeit der israelischen Armee beweisen. Sie sollen vergessen machen, dass die Hamas mit ihrem Überfall vom 7. Oktober derlei provoziert hat.
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Medien-Zensur in Israel
jf.bremen, 15:09h
Vor ein paar Tagen berichtete ich darüber, dass Israel nicht mehr die Archive der Wissenschaft öffnet (23.03.24). Eine neue Form der Zensur wurde jüngst bekannt. Das israelischen Parlament, die Knesset, verabschiedete das von der Regierung vorgelegte Gesetz, durch das ausländischen Sendern ein Verbot droht, wenn die „nationale Sicherheit“ gefährdet ist. Das ist natürlich ein äußerst dehnbarer Begriff. Das Verbot droht insbesondere dem internationalen Sender Al Jazeera, der seinen Sitz in Katar hat. „Der terroristische Sender wird nicht länger aus Israel senden“, so Ministerpräsiden Netayahu.
Al Jazeera ist ein arabischer Sender, ist übrigens sowohl auf Arabisch wie auf Englisch bei uns zu empfangen. Er sendet u.a. aus Gaza und nimmt eine Arabische Perspektive ein, auch gelegentlich die der Hamas. Es ist aber andererseits der liberalste Sender im arabischen Raum. Netanyahu sollte froh sein, dass es eine liberale arabische Stimme gibt in der weitgehend rechtslastigen arabischen Medienlandschaft.
Kritik kommt u.a. aus den USA, aus dem Weißen Haus, das sich für die Freiheit der Medien einsetzt. Die Regierung arbeite mit dem Sender zusammen, obwohl sie nicht immer derselben Meinung ist. Höre Israel, höre Netanyahu (schma israel).
Al Jazeera ist ein arabischer Sender, ist übrigens sowohl auf Arabisch wie auf Englisch bei uns zu empfangen. Er sendet u.a. aus Gaza und nimmt eine Arabische Perspektive ein, auch gelegentlich die der Hamas. Es ist aber andererseits der liberalste Sender im arabischen Raum. Netanyahu sollte froh sein, dass es eine liberale arabische Stimme gibt in der weitgehend rechtslastigen arabischen Medienlandschaft.
Kritik kommt u.a. aus den USA, aus dem Weißen Haus, das sich für die Freiheit der Medien einsetzt. Die Regierung arbeite mit dem Sender zusammen, obwohl sie nicht immer derselben Meinung ist. Höre Israel, höre Netanyahu (schma israel).
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Zynischer Regierungssprecher
jf.bremen, 14:43h
Ich habe bei meinen langjährigen und vielfältigen Kontakten mit Israelis hier und in Israel den trockenen und oft sarkastischen Humor vieler Israelis kennen und schätzen gelernt. Die Art von Humor scheint jetzt in offenen Zynismus umzuschlagen. Zumindest bei dem israelischen Regierungssprecher. Zum Anschlag auf den iranischen Botschaftskomplex in Damaskus (Syrien), der allgemein Israel zugeschrieben wird, bemerkte er: „Das Gebäude, das getroffen wurde, war kein Konsulat, keine Botschaft, keine diplomatische Vertretung, und ich wage zu behaupten, das die iranischen Personen in diesem Gebäude wahrscheinlich nicht dort waren, um Ostereier zu verteilen.“. Das ist nicht nur zynisch, sondern angesichts der Todesopfer menschenfeindlich.
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