Freitag, 15. September 2017
Inmitten des Reichtums: Kinderarmut
Die Statistiker haben erneut ausgerechnet, dass Kinderarmut in Deutschland ein Massenphänomen ist und im Vergleich zu den Vorjahren zunimmt: Jedes fünfte Kind ist von Armut bedroht. Die Definition von Armut bedeutet, dass jemand weniger als 60 % des Normaleinkommens zum Leben hat.

Gleichzeitig tönen konservative Politiker und Volkswirte, Deutschland sei ein reiches Land.

Wenn man das Privatvermögen aller Deutschen zusammenzählt, kommen 5 Billionen Euro zusammen (ohne Wertgegenstände wie Immobilien, Schmuck, Autos u.ä.). Na, bitte.

ABER: Dieser Reichtum konzentriert sich auf höchstens 10% der Gesamtbevölkerung. Jedes fünfte Kind gehört nicht dazu.

Fordern der Paritätische Wohlfahrtsverband, die Linke, Teile der SPD einen Ausgleich dieses gewaltigen Ungleichgewichts, dann tönt es, das sei eine „Neiddebatte“. So z.B. die Bremer Bundestagskandidatin Steiner.

Dieser Vorwurf belegt nur profunde Unkenntnis. Es geht bei der geforderten Umverteilung – z.B. durch ein geändertes Erbschafts- oder Steuer-Recht – nicht um persönliche Bereicherung Einzelner, sondern um einen Ausgleich zwischen der öffentlichen Armut und dem privaten Reichtum.

Einzelne arme Kinder sollen sich nicht die Kittel-Taschen vollstopfen, sondern angemessene Bildungschancen durch Kitas und Schulen bekommen.

Stattdessen fordert die FDP eine Steuerentlastung um 30 000 000 €. Das macht nur die Reichen reicher, denn die Armen zahlen gar keine Steuern, die ihnen erlassen werden könnten. Stattdessen wird für Bildung und Infrastruktur noch weniger ausgegeben. Das droht uns, wenn die die Wirtschaftsliberalen in CDU, FDP und Grünen nach der Wahl die Oberhand gewinnen.

Deutschland, ein reiches Land? Nicht für 90% der Bevölkerung und die öffentlichen Kassen!

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