Dienstag, 31. Dezember 2024
Wir sind alle blind
jf.bremen, 15:34h
Der Jahreswechsel zwingt uns zu Rückblicken. Die Bilanz 2024 ist alles andere als rosig: Kriege an allen Weltecken, Diktatoren und ihre Gefolgschaft erobern eins ums andere Land. Klimakrise weltweit. Terror im eigenen Land. Politiker, die sich von Gesetzesverschärfungen mehr Sicherheit versprechen, nicht schnallen, dass das nur neue Terroristen produziert. Die alten Gewissheiten sind ins Wanken geraten.
Die Bürger suchen nach Ankern, die mehr Sicherheit versprechen. Zu beobachten jeden Tag auf den Straßen der Stadt. Erstklässler werden mit Frontlicht, rückstrahlendem Tornisten, funkensprühenden Schuhen, Warnwesten und reflektierenden Armbinden ausgestattet. Nicht einzeln, sondern das ganze Programm wird präsentiert. Hunden laufen an reflektierenden Leinen, haben blinkende Halsbänder und Reflex-Westen.
Radfahrer, traditionell bei Dunkelheit völlig unbeleuchtet, haben außer den vorgeschriebenen Lampen vorn und dem Rückstrahler eine Stirnlampe, zusätzliche Blinklampen hinten, Warnwesten, reflektierende Helme, Handschuhe, Hosenbäder und Armbinden. Radwege säumen im 50-Meter-Abstand eigene Laternen.
Auch Autos werden inzwischen über das Vorgeschriebene hinaus mit Lichtquellen und Blinkern aufgerüstet. Jogger verfügen außer über alle möglichen Reflektoren über Stirnlampen.
Es gibt einen Roman, der in einem Dorf in Westafrika zwischen Mali und Senegal spielt. Dort kennt man keine künstliche Beleuchtung, man findet sich auch bei Nacht ohne zurecht. Nur Kaka hat vorübergehend das Dorf verlassen und in einer Stadt gelebt. Zurück im Dorf besitzt er eine Taschenlampe, die er bei nächtlichen Gängen benutzt. Die Dorfbewohner lästern: „Kaka ist blind geworden.“
Man tut also ALLES MÖGLICHE für die eigene Sicherheit. Eine trügerische Sicherheit, denn die eigentlichen Bedrohungen – siehe oben – lassen sich dadurch nicht abwehren. Nur - diese Bemühungen geben uns das trügerische Gefühl, alles getan zu haben.
Die Bürger suchen nach Ankern, die mehr Sicherheit versprechen. Zu beobachten jeden Tag auf den Straßen der Stadt. Erstklässler werden mit Frontlicht, rückstrahlendem Tornisten, funkensprühenden Schuhen, Warnwesten und reflektierenden Armbinden ausgestattet. Nicht einzeln, sondern das ganze Programm wird präsentiert. Hunden laufen an reflektierenden Leinen, haben blinkende Halsbänder und Reflex-Westen.
Radfahrer, traditionell bei Dunkelheit völlig unbeleuchtet, haben außer den vorgeschriebenen Lampen vorn und dem Rückstrahler eine Stirnlampe, zusätzliche Blinklampen hinten, Warnwesten, reflektierende Helme, Handschuhe, Hosenbäder und Armbinden. Radwege säumen im 50-Meter-Abstand eigene Laternen.
Auch Autos werden inzwischen über das Vorgeschriebene hinaus mit Lichtquellen und Blinkern aufgerüstet. Jogger verfügen außer über alle möglichen Reflektoren über Stirnlampen.
Es gibt einen Roman, der in einem Dorf in Westafrika zwischen Mali und Senegal spielt. Dort kennt man keine künstliche Beleuchtung, man findet sich auch bei Nacht ohne zurecht. Nur Kaka hat vorübergehend das Dorf verlassen und in einer Stadt gelebt. Zurück im Dorf besitzt er eine Taschenlampe, die er bei nächtlichen Gängen benutzt. Die Dorfbewohner lästern: „Kaka ist blind geworden.“
Man tut also ALLES MÖGLICHE für die eigene Sicherheit. Eine trügerische Sicherheit, denn die eigentlichen Bedrohungen – siehe oben – lassen sich dadurch nicht abwehren. Nur - diese Bemühungen geben uns das trügerische Gefühl, alles getan zu haben.
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