Montag, 21. Oktober 2024
Der Jugend gehört die Zukunft
Der Vorstand der „Grünen Jugend“ tritt zurück, einige regionale Vorstände folgen. Wie bekannt mir das aus der Geschichte vorkommt! Bei der SPD Ging das etwas rabiater vor sich. 1946 wurde der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) gegründet, der 1960 aus der SPD ausgeschlossen wurde. Die SPD gründete einen neuen Verband, Sozialistischer Hochschulbund (SHB). Der wurde 1972 aus der SPD ausgeschlossen und hieß ab dann Sozialistischer Hochschulbund. Der SDS löste sich 1970 aufgrund innerer Widersprüche selbst auf.

Ein ähnliches Schicksal ereilte die Deutschen Jungdemokraten (DJD). Bereits 1919 als Jugendorganisation der Deutschen Demokratischen Partei wurden sie nach dem Krieg Teil der Freien Demokratischen Partei. Als die 1982 die sozialliberale Koalition verließen und mit der CDU koalierten, trennten sich die DJD von der Partei.

Was den Beispielen gemeinsam war: Sie radikalisierten sich nach ihren Trennung von den Parteien. Der SHB näherte sich den Kommunisten an. Die DJD vereinigten sich 1990 mit der Marxistischen Jugendvereinigung Junge Linke.

Erwartet die Grüne Jugend eine ähnliche Entwicklung?

Grundsätzlich sind die Jugendorganisationen fortschrittlicher Parteien deren Motoren für die Entwicklung. (Die Junge Union macht da eine Ausnahme: Deren Mitglieder kommen meist als „Funktionäre auf die Welt“ und übertreffen oft die Älteren konservativ.) Trennen sie sich von ihren Parteien oder diese sich von den Jungen, scheint eine Radikalisierung vorprogrammiert zu sein. Die jungen Grünen haben z.T. schon angekündigt, dass sie eine neue linke Organisation anstreben.

Die Parteien sind eigentlich immer außerstande, die fortschrittlichen und radikalen Impulse der Jungen zu integrieren, zu ihrem eigenen Schaden. „Die Jugend ist unsere Zukunft“ lautete die Parole früher. Daran scheint sich niemand in den Parteien mehr zu erinnern. Sollte das auch für die Grünen gelten?

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