Donnerstag, 3. Oktober 2024
Unmöglichkeit korrekter Strategien
jf.bremen, 15:46h
Ein Fußball-Trainer wird nach seiner Trainingsmethode gefragt. Er erklärt seine Strategien für unterschiedliche gegnerische Mannschaften. Entscheidend sei aber, die Prinzipien seiner Strategien in die Köpfe der Spieler zu bekommen. Mit diesem Rüstzeug versehen müssten die Spieler alle möglichen unterschiedlichen Spielsituationen kritisch beurteilen und sich situationsbedingt verhalten können.
Eigentlich ist das das Prinzip der Inneren Führung bei der Bundeswehr. Das soldatische „Handwerk“ kann man vermitteln und trainieren, bis jeder Einzelne es beherrscht. Man kann auch diverse Taktiken bzw. Strategien vermitteln und üben. Dann müssen die Grundlagen der Taktik bzw. Strategien in die Köpfe der Soldaten vermittelt werden.
Der „Bund“ nannte das „Auftrags-Taktik“. Der Soldat bzw. die Führer bekommen einen Auftrag, in dessen Rahmen sie angeblich selbständig handeln können müssen.
Das jedoch ist der grundlegende Widerspruch. Die militärische Organisation beruht auf Befehl und Gehorsam. Befehle müssen widerspruchsfrei ausgeführt werden. Für Diskussionen ist keine Zeit. Wenn die konkrete Situation aber mit der gelernten Taktik nicht auszuführen ist, hat der Soldat ein Problem. Wenn er frei entscheidet, kann das einem Befehl wiedersprechen. Wenn er den Befehl exakt ausführt, kann das sich als Fehler herausstellen.
Dabei bedingen viele Imponderabilien die Situation. Der Feind kann woanders auftauchen als erwartet. Er kann selber eine andere als die erwartete Taktik anwende. Seine Stärke kann unerwartet ebenso wie seine Bewaffnung sein usw. Es kann aber auch das Wetter umschlagen, die Kampfhandlungen können sich dynamisch entwickeln, usw.
So verlief der Plan „Barbarossa“ (Überfall der Nazi-Armee auf die Sowjet-Union) unerwartet. Die Rote Armee leistete unerwartet nur hinhaltenden Widerstand, sie zwang die Wehrmacht bis tief ins eigene Territorium. Dadurch verlängerten sich die Nachschubwege unendlich. Der schnelle Vormarsch wurde durch die Witterung behindert – erst der Winter, dann die Sümpfe.
Das endete in der Katastrophe von Stalingrad. Dort wurde der Nachschub zum zentralen Problem. (Dass Göring garantiert hatte, den Nachschub aus der Luft über tausende von Kilometern zu garantieren, war von vornherein hochstaplerisch und unrealistisch.) Ebenso die geplante Entsetzung durch neue Truppe und der Ausbruch aus dem Kessel.
Hitler hatte befohlen, Stalingrad zu halten. Die Generäle hatten Bedenken, gehorchten aber nach der eigenen Logik.
Eigentlich ist das das Prinzip der Inneren Führung bei der Bundeswehr. Das soldatische „Handwerk“ kann man vermitteln und trainieren, bis jeder Einzelne es beherrscht. Man kann auch diverse Taktiken bzw. Strategien vermitteln und üben. Dann müssen die Grundlagen der Taktik bzw. Strategien in die Köpfe der Soldaten vermittelt werden.
Der „Bund“ nannte das „Auftrags-Taktik“. Der Soldat bzw. die Führer bekommen einen Auftrag, in dessen Rahmen sie angeblich selbständig handeln können müssen.
Das jedoch ist der grundlegende Widerspruch. Die militärische Organisation beruht auf Befehl und Gehorsam. Befehle müssen widerspruchsfrei ausgeführt werden. Für Diskussionen ist keine Zeit. Wenn die konkrete Situation aber mit der gelernten Taktik nicht auszuführen ist, hat der Soldat ein Problem. Wenn er frei entscheidet, kann das einem Befehl wiedersprechen. Wenn er den Befehl exakt ausführt, kann das sich als Fehler herausstellen.
Dabei bedingen viele Imponderabilien die Situation. Der Feind kann woanders auftauchen als erwartet. Er kann selber eine andere als die erwartete Taktik anwende. Seine Stärke kann unerwartet ebenso wie seine Bewaffnung sein usw. Es kann aber auch das Wetter umschlagen, die Kampfhandlungen können sich dynamisch entwickeln, usw.
So verlief der Plan „Barbarossa“ (Überfall der Nazi-Armee auf die Sowjet-Union) unerwartet. Die Rote Armee leistete unerwartet nur hinhaltenden Widerstand, sie zwang die Wehrmacht bis tief ins eigene Territorium. Dadurch verlängerten sich die Nachschubwege unendlich. Der schnelle Vormarsch wurde durch die Witterung behindert – erst der Winter, dann die Sümpfe.
Das endete in der Katastrophe von Stalingrad. Dort wurde der Nachschub zum zentralen Problem. (Dass Göring garantiert hatte, den Nachschub aus der Luft über tausende von Kilometern zu garantieren, war von vornherein hochstaplerisch und unrealistisch.) Ebenso die geplante Entsetzung durch neue Truppe und der Ausbruch aus dem Kessel.
Hitler hatte befohlen, Stalingrad zu halten. Die Generäle hatten Bedenken, gehorchten aber nach der eigenen Logik.
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