Dienstag, 17. September 2024
Der Staat schafft seine Migrationsprobleme selbst
Die Hysterie um das politische Asyl, die Migration nimmt immer groteskere Züge an. Das betrifft nicht allen die globale Debatte, sondern Einzelfälle. Einer hat dramatische, auch tragische Züge.

Ein junger Mann lebt seit dreißig Jahren in Deutschland, wurde allerdings in den Niederlanden als Kind von Roma-Eltern geboren und kam mit ihnen als Säugling nach Deutschland. Sie stammten aus Serbien und waren als besonders gefährdet geflohen. Er wuchs in einer Geflüchtetenunterkunft ausgerechnet im Erzgebirge auf.

Später zog er nach Chemnitz, engagierte sich bei den Grünen und in diversen Vereinen. Allerdings hatte er als Staatenloser keinen Aufenthaltstitel, sondern war „geduldet“ und unterlag der Aufsicht der Ausländerbehörde. Er lernte Deutsch und bemühte sich um einen J.ob, bekam auch verschiedene konkrete Angebote. Damit scheiterte er immer wieder an der Bürokratie: Er bekam als „Geduldeter“ keine Arbeitserlaubnis und war auf Sozialleistungen angewiesen.

Bei einem Besuch der Behörde wurde er von der Polizei festgenommen und sollte abgeschoben werden. Das konnte dank der Hilfe eines Rechtsanwalts in buchstäblich letzter Minute verhindert werden. Da die Gefahr damit nicht beseitigt war, wurde der Fall der Härtefall-Kommission vorgelegt. Die lehnte schlicht ab. Was weiter wird, steht in den Sternen. Ein Teufelskreis wie von Schuster Vogt in Zuckmayers „Hauptmann von Köpenick“.

Dem könnte leicht geholfen werden: er bekommt eine Aufenthaltsgenehmigung, einen Job, und eine Integration wäre erfolgreich. Aber nicht in Sachsen. Dort schafft der Staat die Probleme selbst, über die er und die Bevölkerung sich nachher beschweren.

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