Dienstag, 30. Juli 2024
Raus aufs Land
Klara Geywitz gibt die Parole aus: Städter, die wegen exorbitanter Mieten und Wohnungsknappheit keine Bleibe finden, sollen einfach aufs Land ziehen. Dort gebe es preiswerten Wohnraum, Infrastruktur, Geschäfte, Ärzte, Schulen und Lehrer im Übermaß. In Zeiten von Homeoffice seien Entfernungen kein Problem mehr. Und was nützt das dem Bandarbeiter, der Klinik-Mitarbeiterin?

Ach ja? Wo bitte lebt die Frau Ministerin? Wege von 50 km zu Arztbesuchen sind keine Seltenheit. Einkaufszentren liegen in den unmittelbaren Vororten der Städte, sind nur per PKW erreichbar. Schulen liegen nicht um die Ecke, sondern müssen per Schulbus oder Privat-PKW angesteuert werden.

Der Gedanke an den Umweltschutz kommt bei Geywitz gar nicht. Alle Vorschläge gehen darauf hinaus, mehr Individualverkehr nutzen zu müssen. So erreicht man die Klimaziele nicht. Hat die Ministerin auch nie gefordert, oder?

So sieht sozialdemokratische Politik aus: An den Symptomen mit untauglichen Mitteln rumkurieren, nur ja nicht die Ursachen bekämpfen. In diesem Fall das Privatkapital des Wohnungsmarkts.

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