Samstag, 20. Januar 2024
Schlüsselqualifikation in außerschulischer Bildung und Betrieben (3)
jf.bremen, 12:04h
2.Nachindustrielle Arbeit: Kommunikation und Kooperation (2000)
In bestimmten anderen industriellen Arbeitsbereichen, vor allem aber im Dienstleistungssektor haben sich inzwischen ”nachindustrielle” Arbeitsverhältnisse herausgebildet. Diese sind durch komplexe Arbeitszusammenhänge gekennzeichnet und erfordern ein neues Maß an Kooperation und Kommunikation. Statt der weitgehenden Arbeitsteilung, der Zerlegung der unterschiedlichen Tätigkeiten in kleinste Arbeitseinheiten werden neue Formen der Kooperation entwickelt, die komplexe Arbeitsprozesse organisieren. Die industrielle Produktion hat durch Spezialisierung und Zerteilung der Arbeit dazu geführt, dass die Menschen nur noch eingeschränkt kooperations- und kommunikationsfähig sind. Dieser Prozess wird durch Wohnformen und Freizeitverhalten beschleunigt. Die Anonymität städtischer Wohnsiedlungen führt ebenso zu Kommunikationsunfähigkeit wie die Vereinzelung in der Familie. Die umfassende Versorgung einzelner Haushalte mit mehreren identischen Geräten der Unterhaltungselektronik führt dazu, dass eine Familie sich nicht mehr über das Fernseh- oder Radioprogramm auseinandersetzen und einigen muss, sondern jedeR in seinem Zimmer sein Programm sehen / hören kann. Wie können da Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft, Kompromiss- oder Kritikfähigkeit ausgebildet werde? Günther Anders hat bereits in den 50er Jahren konstatiert: ”Wir leben im Zeitalter der Solistik.”
Ähnliches gilt für die Schule. Die Individualisierung des/r einzelnen Schülers/in durch die Notengebung ist ein konstituierendes Element des Systems. Gute Noten bekommt der/die SchülerIn nur im Vergleich und in Abgrenzung zu seinen MitschülerInnen. Zwar mag es Ansätze kooperativen Lernens und Arbeitens in Schulen geben, sie sind aber immer im Verdacht, lediglich Spielwiesen zu sein, denn wenn das ”Eigentliche”, nämlich Notengebung und Selektion ansteht, ist jedeR auf sich selbst zurückgeworfen.
In bestimmten anderen industriellen Arbeitsbereichen, vor allem aber im Dienstleistungssektor haben sich inzwischen ”nachindustrielle” Arbeitsverhältnisse herausgebildet. Diese sind durch komplexe Arbeitszusammenhänge gekennzeichnet und erfordern ein neues Maß an Kooperation und Kommunikation. Statt der weitgehenden Arbeitsteilung, der Zerlegung der unterschiedlichen Tätigkeiten in kleinste Arbeitseinheiten werden neue Formen der Kooperation entwickelt, die komplexe Arbeitsprozesse organisieren. Die industrielle Produktion hat durch Spezialisierung und Zerteilung der Arbeit dazu geführt, dass die Menschen nur noch eingeschränkt kooperations- und kommunikationsfähig sind. Dieser Prozess wird durch Wohnformen und Freizeitverhalten beschleunigt. Die Anonymität städtischer Wohnsiedlungen führt ebenso zu Kommunikationsunfähigkeit wie die Vereinzelung in der Familie. Die umfassende Versorgung einzelner Haushalte mit mehreren identischen Geräten der Unterhaltungselektronik führt dazu, dass eine Familie sich nicht mehr über das Fernseh- oder Radioprogramm auseinandersetzen und einigen muss, sondern jedeR in seinem Zimmer sein Programm sehen / hören kann. Wie können da Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft, Kompromiss- oder Kritikfähigkeit ausgebildet werde? Günther Anders hat bereits in den 50er Jahren konstatiert: ”Wir leben im Zeitalter der Solistik.”
Ähnliches gilt für die Schule. Die Individualisierung des/r einzelnen Schülers/in durch die Notengebung ist ein konstituierendes Element des Systems. Gute Noten bekommt der/die SchülerIn nur im Vergleich und in Abgrenzung zu seinen MitschülerInnen. Zwar mag es Ansätze kooperativen Lernens und Arbeitens in Schulen geben, sie sind aber immer im Verdacht, lediglich Spielwiesen zu sein, denn wenn das ”Eigentliche”, nämlich Notengebung und Selektion ansteht, ist jedeR auf sich selbst zurückgeworfen.
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