Samstag, 8. April 2017
Untaten der katholischen Kirche
jf.bremen, 14:44h
Mein Beitrag „Das angeblich friedfertige Christentum“ (Eintrag vom 23.4.16) hat Widerspruch hervorgerufen. Ein Vorwurf lautete, ich hätte mich auf längst vergessene und begrabene Untaten der Kirchen bezogen. Nun denn: wenn’s etwas aktueller sein soll, hier eine brandneue Information.
„…. Während der mehrmonatigen Massaker (…) 1994 (…) (boten) zahlreiche Kirchen im sehr katholisch geprägten Ruanda zunächst verfolgten Tutsi Zuflucht“, die „dann ihre Grabstätten wurden, weil sie (die Kirchen) ihre Tore den Mordmilizen öffneten.“
„Über 100 Priester und Kirchenverantwortliche Ruandas gelten als mitschuldig.“ Der katholische Priester Seromba – vom UN-Völkermordtribunal für Ruanda zu lebenslanger Haft verurteilt – hat „1.500 Tutsi in der Kirche der Gemeinde Nyange versammelt und dann den Befehl gegeben, das volle Gebäude mit einem Bulldozer einzuebnen.“ Der Priester Munyseshyaka soll sich nach Aussagen Überlebender an Massakern an Tutsi in einer Kirche in Kigali beteiligt haben. Zwei Nonnen, von der belgischen Justiz verurteilt, haben den Hutu-Milizionären Benzinkanister überlassen, mit denen diese Garage und Pflegestation ihres Klosters mit 2.000 Tutsi anzündeten. (Vgl. taz 7. April 2017)
Das sind drei Einzelfälle von vielen anderen. Wenn jetzt – nach Jahren des Leugnens und Verharmlosens durch Kirchenvertreter – mehr als zwei Jahrzehnte später Papst Franciscus von „Verfehlungen der Kirche und ihrer Mitglieder“ spricht, dann ist das gemessen an früheren Reaktionen der Kirche auf historisches Unrecht – Holocaust, Hexenverbrennungen, Massaker in Südamerika – früh. Den eine Million Opfern, den Überlebenden und der politischen und sozialen Situation in Ostafrika ist das höchstens eine kleine Genugtuung.
Die anderen Verfehlungen der Kirche in Afrika – u.a. Verbot von Verhütung und Geburtenkontrolle – bestehen unwidersprochen weiter, sind höchst aktuell.
„…. Während der mehrmonatigen Massaker (…) 1994 (…) (boten) zahlreiche Kirchen im sehr katholisch geprägten Ruanda zunächst verfolgten Tutsi Zuflucht“, die „dann ihre Grabstätten wurden, weil sie (die Kirchen) ihre Tore den Mordmilizen öffneten.“
„Über 100 Priester und Kirchenverantwortliche Ruandas gelten als mitschuldig.“ Der katholische Priester Seromba – vom UN-Völkermordtribunal für Ruanda zu lebenslanger Haft verurteilt – hat „1.500 Tutsi in der Kirche der Gemeinde Nyange versammelt und dann den Befehl gegeben, das volle Gebäude mit einem Bulldozer einzuebnen.“ Der Priester Munyseshyaka soll sich nach Aussagen Überlebender an Massakern an Tutsi in einer Kirche in Kigali beteiligt haben. Zwei Nonnen, von der belgischen Justiz verurteilt, haben den Hutu-Milizionären Benzinkanister überlassen, mit denen diese Garage und Pflegestation ihres Klosters mit 2.000 Tutsi anzündeten. (Vgl. taz 7. April 2017)
Das sind drei Einzelfälle von vielen anderen. Wenn jetzt – nach Jahren des Leugnens und Verharmlosens durch Kirchenvertreter – mehr als zwei Jahrzehnte später Papst Franciscus von „Verfehlungen der Kirche und ihrer Mitglieder“ spricht, dann ist das gemessen an früheren Reaktionen der Kirche auf historisches Unrecht – Holocaust, Hexenverbrennungen, Massaker in Südamerika – früh. Den eine Million Opfern, den Überlebenden und der politischen und sozialen Situation in Ostafrika ist das höchstens eine kleine Genugtuung.
Die anderen Verfehlungen der Kirche in Afrika – u.a. Verbot von Verhütung und Geburtenkontrolle – bestehen unwidersprochen weiter, sind höchst aktuell.
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