Donnerstag, 23. Februar 2017
Grammatik rettet Leben
jf.bremen, 19:19h
„Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod.“ war der Bestseller von Bastian Sick, in dem er sich u.a. mit der Verwilderung der deutschen Sprache auf unterhaltsame Weise kritisch auseinander setzt.
Nun nahmen bestimmte Zeitgenossen den Titel ernst und behaupteten, wenn der Genetiv zugunsten des Dativs sowieso verschwände, dann sei nunmehr alles erlaubt.
Diese Zeitgenossen haben viel Erfolg: sogar in seriösen Print- oder Audio-Medien werden die Fälle munter durcheinander gewürfelt. Hier die zufällige Auslese eines Tages:
a) „entsprechend des Angebots“
b) „wider besseren Wissens“
c) „unweit des Bahnhofs“
d) „am Anfang diesen Jahres“
e) „entlang des Flusses“.
Zur Erinnerung an den Grammatik-Unterricht in der Grundschule:
1. Der Nominativ (1. Fall) antwortet auf die Frage „wer“ oder „was“ etwas tut.
2. Der Genetiv (2. Fall) gibt ein Besitzverhältnis an: „wessen“.
3. Der Dativ (3. Fall) antwortet auf „wem“ oder „wo“, gibt also einen Adressaten oder einen Ort an.
4. Der Akkusativ antwortet auf „wen“ oder „wohin“, gibt also eine Richtung an.
Ich kann also leicht herausbekommen, welcher Fall angewandt werden muss, wenn ich die entsprechende Frage stelle.
Dabei würde
bei a) herauskommen „entsprechend wem“, also Dativ „entsprechend dem Angebot“;
bei b) „wider (=gegen) besseres Wissen“ (was), also Akkusativ;
bei c) „unweit dem Bahnhof“ (wo), also Dativ;
bei d) „am Anfang wessen“, also Genetiv;
bei e) „entlang dem Fluss“, also Dativ.
Der Dativ ist also keineswegs des Genitivs Tod - bei drei von den fünf Beispielen umgekehrt -, sondern mangelndes Sprachgefühl und Denkfaulheit sind der Tod der logischen Sprache. Grammatik ist kein willkürlich-formales Konstrukt, sondern dient dem richtigen Verständnis, der Kommunikation ohne Missverständnisse.
Schönes Beispiel: „Wir essen jetzt, Opa.“ – Oder: „Wir essen jetzt Opa.“ (na guten Appetit)
Zeichensetzung rettet Leben!
Nun nahmen bestimmte Zeitgenossen den Titel ernst und behaupteten, wenn der Genetiv zugunsten des Dativs sowieso verschwände, dann sei nunmehr alles erlaubt.
Diese Zeitgenossen haben viel Erfolg: sogar in seriösen Print- oder Audio-Medien werden die Fälle munter durcheinander gewürfelt. Hier die zufällige Auslese eines Tages:
a) „entsprechend des Angebots“
b) „wider besseren Wissens“
c) „unweit des Bahnhofs“
d) „am Anfang diesen Jahres“
e) „entlang des Flusses“.
Zur Erinnerung an den Grammatik-Unterricht in der Grundschule:
1. Der Nominativ (1. Fall) antwortet auf die Frage „wer“ oder „was“ etwas tut.
2. Der Genetiv (2. Fall) gibt ein Besitzverhältnis an: „wessen“.
3. Der Dativ (3. Fall) antwortet auf „wem“ oder „wo“, gibt also einen Adressaten oder einen Ort an.
4. Der Akkusativ antwortet auf „wen“ oder „wohin“, gibt also eine Richtung an.
Ich kann also leicht herausbekommen, welcher Fall angewandt werden muss, wenn ich die entsprechende Frage stelle.
Dabei würde
bei a) herauskommen „entsprechend wem“, also Dativ „entsprechend dem Angebot“;
bei b) „wider (=gegen) besseres Wissen“ (was), also Akkusativ;
bei c) „unweit dem Bahnhof“ (wo), also Dativ;
bei d) „am Anfang wessen“, also Genetiv;
bei e) „entlang dem Fluss“, also Dativ.
Der Dativ ist also keineswegs des Genitivs Tod - bei drei von den fünf Beispielen umgekehrt -, sondern mangelndes Sprachgefühl und Denkfaulheit sind der Tod der logischen Sprache. Grammatik ist kein willkürlich-formales Konstrukt, sondern dient dem richtigen Verständnis, der Kommunikation ohne Missverständnisse.
Schönes Beispiel: „Wir essen jetzt, Opa.“ – Oder: „Wir essen jetzt Opa.“ (na guten Appetit)
Zeichensetzung rettet Leben!
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