Dienstag, 22. April 2025
Wirkungsloser Einsatz
Der Kardinal-Sprech lautet u.a.: der Papst habe sich für Flüchtlinge eingesetzt. Dabei scheint er nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein. Die katholischsten der europäischen Länder - Italien, Spanien, Frankreich, Spanien behandeln Flüchtlinge besonders rigide und brutal.

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Montag, 21. April 2025
Der Papst ist tot.
Eine lateinische Maxime lautet: „De mortuis nil nisi bene!“ /Über Tote nichts als Gutes. Fällt bei Franziskus eher schwer.

Auf der Haben-Seite wird lobend erwähnt, er sei im Fiat 500 gefahren und habe keine roten Schuhe getragen. Er habe ein Herz für die Armen der Welt gehabt. Er habe sich für Flüchtlinge eingesetzt und sei für Frieden gewesen. Für jedes Thema gab es eine symbolische Handlung: Der Kleinwagen wurde schon erwähnt. Strafgefangenen wusch er als Demutsgeste die Füße. Für ertrunkene Flüchtlinge versenkte er einen Kranz im Mittelmeer. Für Umweltschutz predigte er, für Frieden betete er. An den Themen konnte er nichts Konkretes verändern. Allein der gute Wille musste ihm genügen.

Die andere, die Soll-Seite fällt leider ganz negativ aus. An der Rolle der Frauen in der Kirche – z.B. das Priesteramt – änderte er keinen Deut. Die Laien wurden in ihrer traditionellen Rolle festgenagelt. Der synodale Weg – mehr Beteiligung von Laien am Gemeindeamt – wurde verboten. (s. „Sackgasse ‚Synodaler Weg‘“ miniaturen 25.01.23) Der Missbrauch von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen durch kirchliche Mitarbeiter wurde nicht ernsthaft bekämpft. Dem Kölner Kardinal Woelki, der Missbrauchsfälle vertuschte, hielt er die Hand vor den Hintern. Die Homo-Ehe wurde weiter verboten, eine Segnung schwuler Paare sei möglich, aber nicht im Gottesdienst. Damit sei der „Status“ nicht wirklich anerkannt und die „Lehre der Kirche über die Ehe“ bleibe unverändert. Jeder „sexuelle Akt außerhalb der Ehe ist eine Sünde“.

Kurzum: Da wo er nichts wirklich verändern konnte, in Gesellschaft und Politik, gab er sich offen. Da, wo er etwas hätte bewirken können, in der Kirche, blieb er starr und stur.

Anmerkung: der Bischof von Limburg, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz, lobte, der Papst habe die Armen bis an das Ende des Erdenkreises besucht. Da steckt der Bischof noch im vorkopernikanischen Weltbild, die Erde sei eine Scheibe mit Rändern.

Fazit: Die katholische Kirch ist und bleibt unreformierbar. Die Kirchenaustritte sind auch ein Beweis.

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Samstag, 19. April 2025
Schwuler CDU-Mann will mit AfD paktieren
Der smarte Herr Spahn ist immer mal wieder eine Schlagzeile wert. 2020 verkündete er als Gesundheitsminister die Notwendigkeit der Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie. Weil ihm wohl schon damals Böses schwante, erklärte er, es sei gut möglich, dass er bei der Angelegenheit Fehler machen werden. In weiser Voraussicht exkulpierte er sich a priori. Der erste Fehler war das Ordern eines 90 Millionen Euro Postens von Beatmungsgeräten bei der Lübecker Fa. Dräger, die nicht gebraucht und nie geliefert, aber bezahlt wurden.

Heute fällt er mit seinen Aussagen zur Zusammenarbeit der CDU mit der AfD auf. Er wolle die AfD wie jede andere Partei behandeln, was insbesondere für die Besetzung von Ausschuss-Posten und -vorsitzenden gelten soll. Soweit okay, aber die AfD ist keine beliebige andere Partei, sondern rechtextrem und hat ein gespaltenes Verhältnis zum Grundgesetz und zur Demokratie. Perfider Weise versucht sich Spahn wieder selbst zu exkulpieren: Er sei unverdächtig, weil schwul. Nanu, ist die AfD bzw. die Mehrheit ihrer Mitglieder nicht mehr homophob?

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Skandalisierung eines Jungenstreichs
Skandal: Ein Lok-Führer hielt seinen Zug an, weil Jungs Steine auf die Schienen gelegt hatten. Die Jungs suchten das Weite, während die Bahnpolizei anrückte, die zerbröselten Steine fotografierte, potentielle Zeugen befragte und Anzeige wegen Störung des Bahnverkehrs erstattete. Viel Aufwand für ein paar Steine!

Haben wir das nicht (früher?) alle gemacht? Mein Schulweg führte an einer Straßenbahnwendeschleife vorbei, wo die Schienen auf einem offenen Kiesbett lagen. Wir haben die Kiesel immer mal wieder auf die Schienen gelegt, zunächst etwas bange, als wir das erste Ergebnis, nämlich Sand sahen, waren wir enttäuscht und erleichtert zugleich. Nichts passiert. Begüterte Jungs legten Pfennig-Münzen auf die Schienen und bewunderte das platte Ergebnis. Niemand wäre auf die Idee gekommen, dafür die Polizei zu bemühen.

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Montag, 14. April 2025
Weiter so!
Nein, kein Schreibfehler: Das Motto der letzten drei Wahlkämpfe „Kein Weiter-so“ wurde jetzt faktisch umformuliert.

Die letzte „Ampel“-Koalition aus SPD, Grünen und FDP scheiterte an der Blockadepolitik der FDP, den öffentlich ausgetragenen Streitereien und der Unvereinbarkeit der Grundpositionen. Die neue Koalition aus CDU und SPD scheint die Tradition fortsetzen zu sollen.

Die Unterschriften unter dem Koalitionsvertrag sind noch nicht trocken, da wird über die Interpretation einzelner Passagen gestritten, und zwar in der größtmöglichen Öffentlichkeit, die der „BILD“-Zeitung. Die Koalitionäre waren sich einig über die Anhebung des Mindestlohns auf 15 € und die Einkommensteuer, zwei der Lieblings-Themen der Sozialdemokraten.

Und nun, eine Woche später, krakelt Merz (CDU) das sei noch nicht ausgemacht, sondern nach Kassenlage zu entscheiden. Dabei ist die 15-€-Marke keine deutsche Erfindung, sondern folgt einer EU-Vorgabe. Und die Einkommensteuer liegt in Deutschland deutlich unter dem Niveau vergleichbarer europäischer Länder.

Merz und seine Lautsprecher Frey und Linnemann ist das egal. Sie müssen nicht die Mindestlohn-Malocher bedienen, sondern die Besserverdienenden.

Nun denn, machen wir uns über die Chancen der Regierungskoalition keine Illusionen!

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Dienstag, 8. April 2025
Nix Neues
Zum dritten Mal finden Koalitionsverhandlungen unter dem Motto „Ein Weiter-So darf es nicht geben“.statt. Allenthalben wird ein „Politikwandel“ gefordert. Zum DRITTEN mal, d.h. mindestens seit 2016 hat sich nichts geändert. Es werden immer nur Kompromisse zwischen Maximalforderungen ausgehandelt. Änderungen finden meist nur zwischen den Wahlen vorgenommen, und die schlagen zum Negativen aus. Man nehme nur die Migrationspolitik. Die Parteien versuchen sich gegenseitig durch Verschärfungen zu übertreffen. Im Hintergrund feixt Frau Weidel (AfD): Es läuft alles nach ihrem Wunsch und zuungunsten der MigrantInnen, zum Schaden auch der Wirtschaft, die dringend auf Zuwanderung angewiesen ist.
08.04.25

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Trumps Begriff von Meinungsfreiheit
Immer mal wieder posaunen die Lautsprecher von Donald Trump, u.a. vom Formt seines Außenministers, Fake-News in die Welt. Ein Beispiel: In Europa, in Deutschland gäbe es keine Meinungsfreiheit. Welche Quellen dafür sprechen, wird dabei nicht verraten. Vielleicht dieselbe Quelle, die behauptet, die Ukraine sei faschistisch?
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Dazu steht in seltsamem Kontrast, die Tatsache, dass das Weiße Haus, also da wo Trump residiert, der US-amerikanischen Nachrichtenagentur Associated Press (AP) den Zutritt verweigert. AP ist in USA und der übrigen Welt eine der größten in der Branche. Mehr noch: eine Klage von AP gegen das Verbot wurde von einem Gericht abgeschmettert. Wer also unterdrückt die Meinungsfreiheit?

Als Begründung für den Maulkorb muss die Weigerung der Agentur dienen, den Golf von Mexiko weiterhin so zu nennen. Das widerspricht dem Dekret von Trump, der Golf heiße ab sofort Golf von Amerika, zumal Trump territorialen Anspruch auf Mexiko erhebt. Er will das mittelamerikanische Land nebst Kanada und Grönland seinem Reich einverleiben.

Apropos Fake-News: Grönland will Trump von der dänischen Unterdrückung befreien. Die Einwohner der weltgrößten Insel wollen das, so die Begründung. Das mag früher so gewesen sein, die jüngsten Wahlen beweisen aktuell das Gegenteil. Man könnte die Retour-Kutsche bemühen, dass Trump solle sich ja auch mal um die eigenen Ureinwohner kümmern. Das kommt ihm als Nachfahre europäischer Einwanderer nicht in den Sinn.

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Montag, 7. April 2025
BSW – Oh, weh!
Nachdem das Bündnis Sarah Wagenknecht bei der Bundestagswahl eine saftige Ohrfeige kassieren musste – 4,98% statt des erhofften zweistelligen Ergebnisses -, ist es nachvollziehbar leise um die Partei geworden. Die sonst so beredsame Namensgeberin scheint in sich gegangen zu sein.
Sit back and let the evening go

Nur hoch im Norden, in Hamburg werden Schlagzeilen produziert. Vor der Wahl war man dort hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt. Folgerichtet erzielte das BSW dort müde 1,8 %. Wesentlich beigetragen hat das Parteistatut, das neue Mitglieder nur handverlesen aufnimmt. Allein im Hamburg warteten zig Aspiranten auf einen Parteiausweis. Wer nun denkt, die Hamburger würden ebenfalls nachdenken, irrt gründlich. Das Hickhack geht weiter. U.a. wird eine Diskussion über Inhalte gefordert. Wie originell!

Das bisherige Programm ist Flickwert aus Versatzstücken: ein bisschen von der Linken (die man gerade verlassen hat), ein bisschen von den Sozis, eine Prise CDU, ein Hauch grün und ein kräftiger Schluck AfD. Was fehlt noch? Vielleicht haben die Hamburger ja noch eine zündende Idee.

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Unbelehrbare Ewiggestrige fordern neue AKWs
Vor annähernd 70 Jahren machte die Parole von der „friedlichen Nutzung“ der Atomenergie die Runde. Vor annähernd 60 Jahren wurden die ersten AKWs projektiert. Vor annähernd 50 Jahren meldeten sich die ersten Stimmen, die vor den Gefahren der Atomenergie warnten und die die Frage nach dem Verbleib des Atommülls stellten.

1979 wurde ein Albtraum wahr, ein Ereignis, vor dem die Atomgegner gewarnt hatten und von dem die Atomindustrie behauptet hatte, es passiere einmal in 10.000 Jahren: das AKW in Harrisburg schrammte knapp am Größten anzunehmenden Unfall (GAU) vorbei. Wie schnell die Zeit vergeht!

Wenig später, 1986, explodierte des AKW von Tschernobyl, was laut Propaganda der Atomindustrie NIE passieren könnte. Halb Europa wurde von radioaktiven Fall-Out verstrahlt. Eltern verboten ihren Kindern, auf öffentlichen Spielplatz zu spielen, „der Sand könnte verstrahlt sein“. Feinschmecker verzichteten auf Pilz- und Wildgerichte aus dem gleichen Grund: Verstrahlung. Es dauerte nicht lange bis die Gefahren vergessen waren.

2011 passierte wieder etwas: In Fukoshima/Japan verursachte ein Tsunami bei drei Reaktoren eine Kernschmelze. Diesmal war die Erschütterung weltweit. Bis heute leiden Menschen und Umwelt unter den Folgen.

Die Reaktion in Deutschland war erstmalig angemessen. Eine besonnen handelnde Physikerin und Politikern, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), entscheid, das Atomprogramm in Deutschland zu beenden. Die noch laufenden AKW sollten schrittweise stillgelegt und abgebaut und die regenerativen Energien – Wind, Sonne Wasser – sollten systematisch ausgebaut werden. 2025 wurde der letzte Meiler heruntergefahren.

Aber: AKW-Fans ließen nicht locker, allen voran Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) verkündete großspurig, dann werde sein Land eben AKWs betreiben. Was rechtlich unmöglich ist: Die Atomenergie ist Bundessache.

Gleichzeitig erklärten die Energie-Unternehmen - das war neu -, die alten AKWs könnten nicht reaktiviert werden, der Abbau sei bereits zu weit fortgeschritten, neue zu bauen und zu betreiben, sei unwirtschaftlich, zudem sei die Endlager-Frage bisher ungeklärt – also nicht mit uns!

Es gibt aber einige Unbelehrbare, Ewig-Gestrige in der CDU, die jetzt von der Bundesregierung neue Atommeiler fordern. Ja, wo leben die denn? Gibt es nicht genug Beweise gegen die Atomenergie, wenn selbst die Betreiber nicht mehr wollen? Beifall kommt von ganz Rechtsaußen, von der AfD. Dass deren Politik von allen guten Geistern verlassen ist, überrascht Menschen mit klarem Verstand nicht mehr.
ALSO:
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Freitag, 28. März 2025
Die Rache des kleinen Mannes
Die Bundestagswahl 2017 spülte den damals 25-jährigen Philipp Amthor aus der vorpommernschen Provinz ins Parlament. Seinen Einstand gestaltete er innovativ, indem er kurz danach einen Lobby-Brief mit Bundestagsbriefkopf an den Wirtschaftsminister Altmeyer schickte, in dem er für eine Firma warb, an der er selbst beteiligt war. Die Öffentlichkeit wie die Opposition wetterte gegen diese Form von Korruption.

Bubi Amthor will hoch hinaus.

Die Öffentlichkeit wurde hergestellt durch eine NGO, die das Informationsfreiheitsgesetz (IFG) zur Recherche nutzte.

Seiner Karriere schadete die Aktivität wenig. Inzwischen mischt er in den Koalitionsverhandlungen als Leiter der Arbeitsgruppe „Bürokratieabbau“ mit. Und er nutzt das, um sich an den Whistle-Blowern zu rächen. Er macht sich stark für die Abschaffung zweier Gesetze zur Herstellung demokratischer Öffentlichkeit: Neben dem IFG das „Umweltinformationsgesetz“. Schließlich sorgen beide Gesetze nicht nur für Transparenz, sondern für Bürokratie, die dadurch bemüht wird. Da sei Bubi Amthor vor: er schafft die Gesetze ab und entlastet so die Bürokratie. Vielleicht sollte gleich die Demokratie abgeschafft werden, die nur für Verwaltungsaufwand sorgt.

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Schadenfreude ist die schönste Freude
Neulich äzte Markus Söder gegen seinen Parteifreund Daniel Günther. Der solle sich mit seiner Meinung zurückhalten. Seinem schönen, kleinen, aber armen Schleswig-Holstein (S-H) stehe Kritik an Bundespolitik nicht zu. Günther hatte sich für eine schwarz-grüne Koalition im Bundestag stark gemacht. Das klappe in S-H sehr gut, während Söder das als Grünen-Hasser rigoros ablehnt.

Nebenbei: Das neben Bayern andere größte Bundesland NRW wird ebenfalls geräuschlos von einer schwarz-grünen Koalition geführt.

Jetzt kommt raus: Bayern dümpelt in Sachen Wirtschaftswachstum (BIP) in seichtem Wasser. 2024 SANK es in Bayern, während Daniel Günther sich über eine positive Entwicklung der Wirtschaft im Norden freuen kann!

Hochmut kommt vor dem Fall.

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Donnerstag, 27. März 2025
Koalitions-Verhandlungen-Zwischenstandsbericht
Dankenswerter Weise hat die heutige taz (27.03.25) einen Zwischenstandsbericht zu den Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD gegeben.

Zum Thema Migration: „Es geht immer noch restriktiver“. Z.B. will die CDU/CSU Asylverfahren in Drittstaaten auslagern. Die Migranten sollen Deutschland erst gar nicht betreten.

Zum Thema Innere Sicherheit: Horst Seehofer lässt grüßen. Z.B. soll an Bahnhöfen, Flughäfen und „Kriminalitäts-Hotspots“ automatische Gesichtserkennung möglich sein.

Zum Thema Zivilgesellschaft: Union verprellt munter weiter. Z.B. sollen geförderte zivilgesellschaftliche Projekte auf die Verfassungstreue geprüft werden. (Vgl. miniaturen vom 28.02.25 „Frust macht aggressiv“)

Zum Thema Entwicklungshilfe: Die CDU/CSU will die Entwicklungshilfe deutlich unter das bisherige Niveau absenken. Das Entwicklungshilfe-Ministerium soll aufgelöst und ins Innenministerium eingegliedert werden.

Zum Thema Tierschutz und Landwirtschaft gibt es kaum Fortschritte. Z.B. soll der klimaschädliche Fleischkonsum nicht verringert werden.

ZUM Thema ÖPNV und Flugverkehr. Z.B. soll das Deutschlandticket schrittweise teurer, dafür das Fliegen billiger werden.

Wer’s genauer wissen will: https://taz.de „Noch lange nicht ausverhandelt

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Fake-News à la Bavaria
Jüngst jammerte der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, feindliche Kräfte seien in seinen Hof „eingebrochen“. Die Feinde waren Tierrechtler der Organisation Animal. Sie hätten Rauch in sein Zuhause eingeleitet, seine Frau bedroht, sein Zuhause sei nicht mehr sicher. Deshalb könne er nimmer Bundeslandwirtschaftsminister werden.

Nun denn: Tatsache ist, dass die Aktion der Tierrechtler nicht in Felßlers „Zuhause“, sondern an dem 400 m entfernten Stall stattgefunden hat. Wovor der Bauer und seine Frau Angst hatten, erschließt sich dem unbeteiligten Beobachter nicht. Vielmehr sieht es so aus, als habe Felßner Angst vor seiner Courage bekommen, Bundesminister werden zu w(s)ollen. Fakt ist, dass bis in die CSU, ja bis in die CSU-Landesgruppe Zweifel aufgekommen waren, ob der Mann der richtige für einen Bundesministerposten sei.

Felßner zog sich durch Rückzug von der Kandidatur aus der Affäre und bot Markus Söder Gelegenheit zu der Aussage, die Aktion als „brutalen Angriff auf eine einzelne Person“ zu werten.

Nolens, volens haben die Aktivisten Söder und der CSU damit Munition für eine Attacke gegen Tierrechtler insgesamt geliefert. Ein Bärendienst für die Gegner der CSU-Landwirtschaftspolitik!

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Überfall von Siedlern auf palästinensischen Oscar-Preisträger
Aus Israel und den besetzten Gebieten auf der Westbank kommen immer wieder verstörende Nachrichten. Gerade gehen die israelischen Siedler mit dem Rückenwind des Terrorüberfalls der Hamas am 7. Oktober 2023 brutal gegen die Palästinenser vor. Bei einem Übergriff von Siedlern und Militär auf einen der Regisseure des Dokumentarfilms „No Other Land“, Hamdan Ballal, wird dieser zusammengeschlagen, verletzt und von israelischen Soldaten verhaftet. (Der Film bekam gerade den Oscar-Preis als bester Dokumentarfilm.) Das nur als EIN Beispiel für die Brutalität der Siedler. Die mit dem rechtsextremen Itamar Ben-Gvir einen „Schutzpatron“ im Kabinett von Ministerpräsident Netanyahu haben. Ben Gvir ist von einem israelischen Gericht vorbestraft wegen rassistischer Aufhetzung und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung (s. miniaturen 08.01.2023 „Regierung oder Verbrecher-Syndikat?“)

Diese Ereignisse haben eine lange Vorgeschichte, deren Anfänge Ilan Pappe kin seinem Buch „Die ethnische Säuberung Palästinas“, 4. Auflg., Frankfurt (Zweitausendeins) 2008 detailliert beschrieben hat. Aus diesem Anlass erinnere ich an den Beitrag „70 Jahre Staat Israel“ in miniaturen vom 13.05.2018 (Suchwort "Ilan Pappe")

In Oren Kesslers gerade erschienen Buch beginnt die von Ilan Pappe beschriebene Linie bereits in den 30ern: Oren Kessler, Palästina 1936. Der große Aufstand und die Wurzeln des Nahostkonflikts, Berlin (Hanser) 2025

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Sonntag, 23. März 2025
Weg in den Autoritarismus
Das Sondierungspapier der zukünftigen Koalitionäre CDU/CSU und SPD macht sich Gedanken, ob man „Terrorunterstützern, Antisemiten und Extremisten“ die deutsche Staatsbürgerschaft entziehen kann, die eine zweite Bürgerschaft besitzen.

Nun verbietet Art. 16 des Grundgesetzes grundsätzlich, die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen. Die AutorInnen der Verfassung zogen damit die Konsequenzen aus der Nazi-Praxis, rassisch, politisch, religiös und anders unliebsamen Deutschen als Strafe die deutsche Staatsbürgerschaft zu abzuerkennen. Diese Praxis sollte im demokratischen Deutschland verboten sein.

Die Koalitionäre in spe folgten einem Drehbuch von Donald Trump und der AfD. Als Begründung wird diesmal – erneut – der Antisemitismus-Vorwurf als Keule geschwungen. Das hat Vorläufer: Im November 2024 beschloss der Bundestag mit den Stimmen der Ampel und der CDU/CSU eine Antisemitismus-Resolution, die auch der AfD gut in ihrem Kram passte.

Beatrix von Storch engte den Antisemitismus auf die Migration aus Nordafrika und den Orient ein. Der Antrag solle – mit ihrer Billigung – „repressive Möglichkeiten ausschöpfen (…) insbesondere im Straf- und Staatsbürgerschaftsrecht und im Asyl- und Aufenthaltsrecht“.
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Bei all dem wird nicht definiert, was denn „Antisemitismus“ ist. Die Resolution bezog sich ausdrücklich, aber nicht ausschließlich auf die Unterstützung der Israel-Boycott-Bewegung (BDS). Sie bezog sich auf die sehr weit gefasste Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA). Wer also z.B. Obst aus dem von Israel besetzten und von rechtsradikalen Siedlern okkupierten Westjordanland boykottiert, kann als Antisemit diffamiert und als solchem die Staatsbürgerschaft entzogen werden. Die Stichwortgeber Trump (USA) und Storch (AfD) zeigen, dass Deutschlands Weg in den Autoritarismus nicht droht, sondern unter Führung von CDU/CSU und SPD bereits beginnt. Jetzt sage niemand, er habe es nicht gewusst!

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Samstag, 22. März 2025
Eier oder nicht Eier?
Den Amis fehlen Eier. Also Hühnereier, wegen eines Vogelgrippe-Ausbruchs.

Nun ist Schadenfreude ganz unangemessen. Ostern steht ins Haus! Es gibt Anfragen an Europa, speziell Dänemark und auch Deutschland. Und ausgerechnet Dänemark! Wohl ein "deal" gegen Grönland?
Sollen wir aushelfen?
Die Amis haben grade exorbitante Zölle auf Import-Waren vom alten Kontinent angekündigt bzw. erhoben - 25 - 50 Prozent auf Autos, Stahl und Alu.

Und da sollen wir ihr Ostern retten und mit Eiern aushelfen? Wohl eher nicht.

Obwohl: die Zölle hat Trump angeordnet. Die Eier fehlen Hinz und Kunz - oder eher Burns und Keats. Also wohl doch liefern?

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Missverständnis mit CK
Neulich - ist schon ein paar Jahre her: Wir betreuten eine chinesische Austauschtauschstudentin. Wir luden sie zu uns ein, machten gemeinsame Ausflüge an die Nordsee und nach Worpswede, naja was man so macht.

Zu ihrem von der Hochschule organisierten Programm gehörte eine Exkursion nach Berlin. Zur Vorbereitung hatte der Dozent eine Reihe von Filmen über die Stadt Berlin gezeigt. Wir fragen nach den Titeln und nach den Inhalten. Sie zählt auf: "Himmel über Berlin", "Sommer vorm Balkon", "Sonnenallee", "Lieber Thomas", "Nacktgestalten" usw.
Wir fragten nach "Nacktgestalten?"
"Ja, 'Nacktgestalten'."
Wir lachen, sie fragt, warum.
"Der Film heißt 'Nachtgestalten' mit CH, nicht mit CK."
"Was ist der Unterschied?"
"Nackt heißt ohne Kleider."
Sie erschrickt, in China ist man eher prüde, so prüde, dass man sich nicht mal die Hand gibt, überhaupt körperlichen Kontakt vermeidet.

Wir lachen die Peinlichkeit weg und erklären, DAS wäre auch eine Idee: den Film "Nackgestalten" zu drehen!

Die Geschichte hatte einen Vorlauf: Bei der ersten Vorstellung der Pateneltern und StudentInnen erwartete ihre Freundin deren Patin. Endlich kam die, lief auf ihre Studentin zu, umarmte sie. Für Chinesinnen und Chinesen ein Unding. Unsere Studentin fragte uns erschrocken: "Macht man das hier so?" Panik im Gesicht.

Wir erklärten ihr, dass das ganz und gar ungehörig bei einer Fremden und einer Erstbegegnung ist. Das tue man nur unter guten FreundInnen. Sie ist erleichtert.

Am letzten Tag vor ihrer Rückreise ins Reich der Mitte laden wir sie mit anderen FreundInnen ein. Beim Abschied dreht sie sich in der Haustür um, winkt zunächst, stürzt dann auf mich zu und umarmt mich.
"Das muss jetzt sein!" sagt sie und geht winkend.

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