Also trennte er sich von der Sozialdemokratie und gründete mit anderen die WASG, um anschließend die Linkspartei mit aus der Taufe zu heben. Da war er Ko-Vorsitzender. Als Wagenknecht zur Gründung ihrer eigenen Kaderpartei rief, folgte er schnell und wurde prompt zum Ko-Vorsitzenden des bayrischen BSW.
Das hinderte ihn auch nicht, sich auf diversen Ebenen mit Rechtsextremen und Putin-Verstehern gemein zu machen. Auch in Klimafragen tendierte er gegen rechts. Versteht sich: als Betriebsrat bei Porsche und den Zulieferern SKF und ZF Sachs und Porschefahrer konnte er sich schlecht als Klima-Kritiker äußern.
Es darf gerätselt werden, was die Zukunft dem Ernst noch bringt. Viel kann es angesichts seines Alters von 70 Jahren nicht mehr sein, aber man weiß ja nie!
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Aus anderen Gründen, muss ich zugeben, sind mir die vielen Dönerläden auch zu viele: Ich esse keine Döner, wenn orientalisch, dann lieber Falafel. Und dann gibt es für mich vor allem zu wenige Würstchen-Buden. Wo kann man denn noch eine richtig echte Bockwurst bekommen, oder eine echte Curry-Wurst mit Pommes? Eine, die nicht einfach mit billigem Tomaten-Catchup übergossen, sondern mit einer richtig scharfen, hausgemachten Curry-Soße gewürzt ist.
Meine Kritik gilt auch den „richtigen“ Restaurants. Wo immer eins wegen Personalmangel geschlossen wird, ist schwupps eine Pizzeria im Laden, der von einer italienischen Großsippe geführt wird. Da gibt’s genügend Familienangehörige, die helfen. Ich esse sehr gern italienisch, aber nicht nur. Warum gibt es nur noch so wenige griechische, jugoslawische, portugiesische und französische Lokale?
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Der Zeitpunkt schien günstig: Bundeskanzler Scholz telefonierte zeitnah ein Stunde lang mit Putin, um einen Waffenstillstand und Verhandlungen einzufordern. Erwartbar ließ dieser den Kanzler abblitzen. Wie bekannt weigerte er sich das eroberte und besetzte Gelände zu räumen, um die territoriale Integrität der Ukraine wiederherzustellen.
Kaum lagen die Telefonhörer wieder auf den Gabeln bekräftigte Putin seine Meinung mit massivem Bombardement der Ukraine bis dicht an die rumänischen und polnischen Grenzen.
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Ich grübelte vor dem Stein: Wer hat ihn wohl initiiert und aufgestellt? Wer waren die Richter? Sind sie belangt und bestraft worden? Wer war in dem Peloton, das auf dem Schiff das Urteil exekutiert hat? Wie viel ist über den Fall bekannt?
Sehr nachdenklich, aber auch überrascht über meinen Fund setzte ich die Wanderung fort.
Abschrift des Textes:
"Wir werden die letzten Opfer dieses Krieges sein,
und auch umsonst, wie so viele Gefallene."
Matrose Fritz Wehrmann, 26 Jahre
Obergefreiter Martin Schilling, 22 Jahre
Obergefreiter Alfred Gail, 20 Jahre
Zwei Tage nach der Kapitulation am 10 Mai 1945 von NS-Marinekriegsrichtern wegen "schwerer Fahnenflucht" zum Tode verurteilt und an Bord des Begleitschiffes "Buea" vor Noorgardholz erschossen.
"Aber glaubt mir, ich bin kein Verbrecher, wenn man mir jetzt die Ehre genommen hat. Ich habe es lediglich getan, nachdem der Krieg ja aus war, und um euch dann schützen zu können."
Aus dem Abschiedsbrief von Alfred Gail an seine Eltern.
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Das knallgelbe Monstrum verfügt über sehr breite Reifen, ist überdimensioniert breit, verfügt über diverse Zusatzscheinwerfer und andere Accessoires. Alles spricht dafür, dass das Gefährt eher dazu da ist, die Sahara zu durchqueren, oder andere Wüsten und unwirtliche Landschaften.

Nur ein Detail fällt auf, das das Auto für die Wüste gänzlich unbrauchbar macht: Es ist ein E-Auto! Man kann davon ausgehen, dass es weder in der Sahara, noch in anderen Wüsten Ladesäulen gibt. Wozu also soll das Auto dienen, als einen dicken Max zu markieren. Der oder die potentiellen Käufer müssen ein sehr schwaches Ego haben, sonst findet sich keiner Grund dafür.
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Das Papier soll zur Diskussion im Bundestag als Antrag eingebracht werden. Das Ziel ist ein Gesetz, das u.a. das Strafrecht, das Aufenthalts- und Asylrecht, sowie das Staatsangehörigkeitsrecht neu definiert. Danach könnte die Kritik an der rechtsradikalen Regierung, am Krieg in Gaza und Libanon sowie in anderen Fragen, z.B. des Rechtssystems unterbunden bzw. bestraft werden. (S. miniaturen 14.02.24 „Israel: Regierung oder Verbrecher-Syndikat?“)
Das Papier macht sich auch gleich Gedanken darüber, wie ohne gesetzliche Grundlage im Bildungssystem bei „Verstößen“ vorgegangen werden soll: das Hausrecht, Ausschluss vom Unterricht bzw. Studium, die Exmatrikulation an Unis sollen angewandt werden.
Freie Träger der Bildungsarbeit, Vereine und politische Zusammenschlüsse sollen ggf. durch Mittelentzug oder Betätigungsverbot bestraft werden. Damit würde gleich eine ganze Reihe von Grundgesetz-Artikeln außer Kraft gesetzt: Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Koalitionsfreiheit.
Inzwischen haben 600 Prominente – KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, politische AktivistInnen und Vereinigungen von Amnesty International bis Luisa Neubauer – gegen das Papier protestiert und ihren Protest in der FAZ veröffentlicht.
Die allfällige Distanzierung ist auch hier fällig: Kritik an der israelischen Regierungspolitik ist nicht gleichzusetzen mit Antisemitismus und schließt die Verurteilung terroristischer Aktionen – 7. Oktober! – ein, aber auch völlig übertriebenes militärisches Vorgehen. Die Tötung EINES Hamas-Terroristen rechtfertigt nicht den „Kollateral-Schaden“ von Dutzenden Zivilisten, darunter überwiegend Frauen, Alte und Kinder. (s. miniaturen 10.06.24 „Geiselbefreiung mit Kollateralschaden“)
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Nun fand irgendein spitzfindiger Besserwisser aus der Abteilung political correctness heraus, dass das Lied eine Zeile enthält, in der Lindenberg Erich Honecker einen „Oberindianer“ nennt, eine wunderbare Respektlosigkeit gegenüber einer eingebildete Autorität, die sich kurze Zeit später als Popanz herausstellte.
..............Erichs Kommentar...

Die Humorlosigkeit der modernen Sittenwächter wird nur noch übertroffen durch ihre Ignoranz gegenüber Scherz, Satire, und Ironie. Das hat Udo wirklich nicht verdient!
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Ein Vertreter der Polizeigewerkschaft bot folgende Erklärung für den traurigen Rekord: Die Gewaltkriminalität sei gesamtgesellschaftlich steigend, das sei der Polizei zuzurechnen. Da kann man spekulieren: Ist die Polizei Spiegelbild der Gesellschaft, dann muss die Zahl der Gewalttäter in der Polizei auch steigen. Reagiert die Polizei nur auf die steigende Gewalttätigkeit, dann muss überlegt werden, wie Polizei“arbeit“ optimiert werden kann.

Ein Kriminologe erklärt, dass eskalierende Einsatzsituationen durch Angriffe unterbunden werden müssen. Das steht im Widerspruch zu anderen Kriminologen, die fordern, dass eskalierenden Situationen keinesfalls durch Angriff begegnet werden dürfe, sondern im Gegenteil durch Rückzug, Deeskalation und Hinzuziehen von Moderatoren (Sozialarbeiter, Psychologen). Sie kritisieren auch, dass die Ausbildung nicht ausreichend oder gar nicht auf Deeskalation zielt, sondern auf Durchsetzung und Angriff. Die Deeskalation mit anderen Mitteln als Pistole (oder sogar Maschinenpistole) und Elektroschocker wird nicht geübt..............................

Ein Gewerkschafter setzt noch eins drauf und macht die Täter zu Opfern: Der tödliche Schusswaffeneinsatz sei „das Schlimmste, was einem Polizisten widerfährt“. Dann soll er es doch lassen, möchte man sagen. Es war doch SEINE Entscheidung. Eine Salve aus einer Maschinenpistole gegen einen Mann mit Messer könnte vom Schützen vermieden werden. Das hat er gewollt, und niemand aus seiner Truppe hat ihn gestoppt. (s. miniaturen 11.08.2022 „MP gegen Messer – ein Toter“)
Und noch etwas: Die Opfer 2024 waren überwiegend in psychischen Ausnahmesituationen oder als psychisch Kranke bekannt. Und es waren außerdem meist Drogenkranke, Obdachlose, Außenseiter und Menschen mit Migrationsgeschichte. Keine Gewalttäter oder Schwerkriminelle!
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Wenn das Management etwas Neues auf den Markt brachte, war es oft ein Flop. Den VW 1600 TL mit Fließheck putzte jede Seitenbö von der Piste. Die Produktion musste eingestellt werden.
Das zieht sich wie ein roter Faden durch die VW-Geschichte. Jetzt ist das Heulen und Zähneklappern groß: Das Management plant, drei Standorte ganz zu schließen, andere zu reduzieren oder ins Ausland zu verlegen. Ein Grund ist die Unfähigkeit, ein preiswertes E-Modell beizeiten auf den Markt zu bringen. Nun hat China uns den Markt verstopft. Der Dieselskandal – ein massiver Marketing-Fehler – tat ein Übriges.
Und die Belegschaft muss leiden. Zehntausende Arbeitsplätze in Deutschland werden wegfallen, ein Heer von Arbeitslosen wird produziert. Es fehlt nur noch, dass die Konzernleitung jetzt nach dem Staat und den Steuerzahlern schreit. Das wäre ein weiterer Beleg für das Prinzip „Profite privatisieren, Verluste vergesellschaften“.
Aber es gilt auch andere Quellen anzuzapfen. Konzernchef Blume kassierte 2023 9,7 Millionen Euro Gehalt. Damit ist er kein Spitzenverdiener, andere Firmenchefs „verdienen“ ein Vielfaches, aber man kann ja weiter rechnen. Die anderen Vorständler bekommen zusammen 46 Millionen. Die Aktionäre 4,5 Milliarden. Der dickste Hammer ist der Dieselskandal, er kostete bisher 32 Milliarden, die auf Kosten des Missmanagements gehen.
Ganz nebenbei: die 4,5 Milliarden sind ungefähr so viel, wie bei der Belegschaft jetzt eingespart werden soll.
Und da soll man nicht zum Systemgegner werden?
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Vor allem die Redner des Vorprogramms ließen keine antidemokratische Floskel aus. So wurde die demokratische Kandidatin Kamala Harris rassistisch als „die erste samoanisch-malaysische Staatsanwältin mit niedrigem IQ“ charakterisiert, wegen ihres familiären Hintergrunds. Das ist nicht nur rassistisch, sondern beleidigend. So auch die sexistische Invektive „Harris und ihre Zuhälter-Handlanger“, die sie indirekt als Hure bezeichnet. Die Parole „Amerika ist nur für Amerikaner“ erinnert fatal an die SA-Parole „Deutschland den Deutschen“, die gerade gerne auch seitens der AfD benutzt wird und die gerichtlich verboten wurde.
Den Höhepunkt lieferte Trump selbst. Der Wahltag – 5. November – werde Tag der Befreiung“ werden. Das werde der Tag, so er denn gewählt wird, der „das größte(n) Abschiebungsprogramm(s) in der Geschichte“ sein. Da könnte er in seinem nächsten Umfeld beginnen: mit seiner slowenischen Ehefrau. Etwa ein Drittel der weißen US-Gesamtbevölkerung wäre auch fällig: Sie haben deutsche Wurzeln, wie Trump selbst: seine Familie stammt aus der Pfalz. Im Übrigen - außer der indigenen Bevölkerung müsste das ganze Land entvölkert werden.
Garniert wurde die Trump-Rede durch die üblichen Lügen und Hetze: u.a. sei die „Lügenpresse“ der größte Feind im Innern, schlimmer als China und Russland.
Immerhin gibt es noch Teile einer funktionieren Justiz. Der Bezirksanwalt von Philadelphia erhebt Anklage gegen Elon Musk, der eine Million $ pro Tag an einen registrierten Wähler auszahlen will. Der Verdacht: es handelt sich um ein verbotenes Lotterie-Spiel.
Man kann in Deutschland un- oder anti-demokratische Missstände beklagen, aber was da im Madison Square Garden geliefert wurde, wäre bei uns eines Politikers moralisch unwürdig und könnte strafrechtlich verfolgt werden. Die USA können als Demokratie kein Vorbild mehr sein.
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Bisherige Erfahrungen mit ehemaligen Ostblockstaaten legen nahe, außer auf die Wirtschaft vor allem auf die demokratische, gesellschaftliche, rechtliche Entwicklung zu blicken. In Ungarn herrscht uneingeschränkt ein Quasi-Diktator ohne Rechtssicherheit, Meinungsfreiheit, demokratische Rechte – Wahlen! – für die Bürger. Polen ist gerade mal noch gut gegangen. Bulgarien und Rumänien geben auch keine glänzenden Beispiele für Demokratie. Die Lage in der Slowakei ist prekär.
Europa sollte daher gewarnt sein und genau auf die Essentials der Europäischen Charta zu achten. Allein die Drohung von Russlands wachsendem Einfluss auf dem Balkan kann kein Grund für einen beschleunigten Aufnahmeprozess sein.
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„Die Vorsitzende von BSW ist auch bekannt unter ihrem Künstlernamen: Wahrer Zarenknecht.“
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Ich versuchte zu verdeutlichen, dass der Kapitalismus weltweit zu faschistischen oder halbfaschistischen Systemen führte. Aktuelle Beispiele waren Chile und andere südamerikanische Länder, Griechenland, Portugal, Spanien usw.
Dabei handelte ich mir heftige Kritik der Teilnehmenden ein. Eine amerikanische Kollegin versuchte es versöhnlich: Für sie es schwierig sich vorzustellen, wie sie ihren zukünftigen Kindern den Vietnam-Krieg erkläre könne. Meine Rolle sei ähnlich hinsichtlich meines Landes und seiner Geschichte.
Ich bedaure, dass es mit nicht gelang, meine Position zu vermitteln. Indirekt wurde mir vorgeworfen, ich wolle vom deutschen Faschismus ablenken und auf andere zeigen. Das lag mir fern, denn sonst hätte ich das Thema gar nicht angeboten. Ein Teilnehmer konzedierte, meine Analyse sei stimmig, aber die Dimension des deutschen Nationalsozialismus und des Holocaust sei damit nicht zu erklären.
Jetzt las ich in einem Interview mit dem gerade verstorbenen, großen israelischen Historiker Yehuda Bauer (1926 geboren in Prag, 1924 gestorben in Jerusalem), wie er meinen Widerspruch auflöste:
„Der Holocaust ist ein Genozid unter vielen und zugleich ohne Vorbild. Dies macht ihn universell, denn jede Gruppe von Opfern wird immer singulär sein. Keine Gruppen können sicher sein, dass sie nicht die nächsten Juden sein werden.“
Zum aktuellen Nahost-Krieg brachte er meine Meinung ebenfalls auf eine knappe Formel. Er befürworte eine Verhandlungslösung zwischen Israel und Palästina, sei aber äußerst skeptisch: „Aber wir haben die dümmste Regierung, die man sich vorstellen kann, geleitet von radikalen Politikern, die einen extremen Nationalismus predigen. Fürchterlich.“
(vgl. miniaturen vom 14.0223: „Israel. Regierung oder Verbrechersyndikat?“ sowie 21.10.23 „Ein zweiter Yom-Kippur-Krieg“)
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Ein ähnliches Schicksal ereilte die Deutschen Jungdemokraten (DJD). Bereits 1919 als Jugendorganisation der Deutschen Demokratischen Partei wurden sie nach dem Krieg Teil der Freien Demokratischen Partei. Als die 1982 die sozialliberale Koalition verließen und mit der CDU koalierten, trennten sich die DJD von der Partei.
Was den Beispielen gemeinsam war: Sie radikalisierten sich nach ihren Trennung von den Parteien. Der SHB näherte sich den Kommunisten an. Die DJD vereinigten sich 1990 mit der Marxistischen Jugendvereinigung Junge Linke.
Erwartet die Grüne Jugend eine ähnliche Entwicklung?
Grundsätzlich sind die Jugendorganisationen fortschrittlicher Parteien deren Motoren für die Entwicklung. (Die Junge Union macht da eine Ausnahme: Deren Mitglieder kommen meist als „Funktionäre auf die Welt“ und übertreffen oft die Älteren konservativ.) Trennen sie sich von ihren Parteien oder diese sich von den Jungen, scheint eine Radikalisierung vorprogrammiert zu sein. Die jungen Grünen haben z.T. schon angekündigt, dass sie eine neue linke Organisation anstreben.
Die Parteien sind eigentlich immer außerstande, die fortschrittlichen und radikalen Impulse der Jungen zu integrieren, zu ihrem eigenen Schaden. „Die Jugend ist unsere Zukunft“ lautete die Parole früher. Daran scheint sich niemand in den Parteien mehr zu erinnern. Sollte das auch für die Grünen gelten?
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In Berlin kocht die Debatte sehr hoch. Die für die LzpB zuständige Bildungssenatorin problematisiert sogar einzelne Angebote und wirft ihr „linken woken Quatsch“ vor. Der uralte Trick wird wieder angewendet, einzelne Veranstaltungen rauszupicken, die abseitig zu sein scheinen. Hier ist es ein Siebdruckseminar. Was eigentlich spricht gegen einen solchen Kurs? Immerhin lassen sich so auch politische Inhalte transportieren.
Wenn man von dem erprobten Prinzip ausgeht, dass politische Bildung ein konstituierender Teil aller Angebote sein sollte, dann wird der Sinn deutlich. In meiner aktiven Zeit habe ich ein explizites Konzept der Verbindung von politischer und kultureller Bildung entwickelt und über Jahre erfolgreich umgesetzt. Schon damals musste ich Fragen u.a. der CDU beantworten.
Wir scheinen wieder da angekommen zu sein, wo die Tradition der politischen Bildung nach 1949 begann: Politische Bildung diente ausschließlich dem Antikommunismus und dem was dafür gehalten wurde. Daher rührt auch der Fakt, dass die Zentralen noch heute überwiegend den Innenministerien unterstehen. Heute soll die Bindung an Regierung und die Kontrolle der Inhalte diese ungute Tradition wiederzubeleben.
Nicht zufällig ist der Zeitpunkt. Seit Jahren schon wettert die AfD gegen politische Bildung, auch in der Schule. Sie animiert SchülerInnen, LehrerInnen zu verpetzen, die kritische, antifaschistische Themen behandeln. Man kann sicher sein, dass Listen der denunzierten LehrerInnen geführt werden. Und Höcke hat schon angekündigt, was passiert, wenn die AfD die Macht übernimmt: „diese sogenannte Zivilgesellschaft, die sich aus Steuern finanziert und daraus ernährt“ soll „trockengelegt“ werden.
Und wieder funktioniert der alte ganz schlimme Mechanismus: Die Rechten lassen nicht locker, fordern, drohen und denunzieren so lange, bis bestimmte demokratische Parteien „parieren“ – in Fällen wie Berlin und NRW die CDU. Das zu verhindern ist auch die Aufgabe politischer Bildung!
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Tatsächlich war die UN-Truppe wenig effektiv. Ihre Anwesenheit konnte nichts mehr sein als symbolisch. Sie durfte weder gegenüber libanesischen noch israelischen Soldaten oder der Hisbollah die Waffen gebrauchen. Die waren nur zur Selbstverteidigung erlaubt.

Inzwischen scheint die israelisch Armee (IDF) „united nothing“ praktisch werden zu lassen. Gehäuft greift sie nicht nur UN-Einrichtungen – Wachtürme, Bunker, Überwachungskameras – an, sondern nahm auch UN-Soldaten unter Feuer und setzte einen chemischen Kampfstoff ein. Zuletzt verwundeten sie fünf Blauhelmsoldaten. Eine militärisch-strategischer Sinn lässt sich dafür nicht erkennen.
Die Armee scheint den Auftrag von Netanyahu ernst zu nehmen, die UN zu vertreiben („sofortiger“ Abzug). Die israelische Regierung scheute nicht einmal davor zurück, den UN-Generalsekretär Guterres mit Verhaftung zu bedrohen.
Es fällt mir immer schwerer das Vorgehen Israels in Gaza, der besetzten Westbank und im Libanon zu vertreten. Klar, Israel wurde am 7.10.23 von der Hamas äußerst brutal überfallen, aber die Reaktion der IDF überschreiten inzwischen alle Grenzen. Bis zu 50.000 Zivilisten wurden bereits getötet, vorgeblich, um Hamas-Führer zu treffen. Netanyahus Plan, die Hamas zu zerschlagen ist zum Scheitern verurteilt, denn jedeR tote palästinensische Tote schürt den Hass auf Israel und fördert die Unterstützung für die Hamas.
Der einzige Ausweg ist die Einstellung der Kämpfe, um welchen Preis auch immer. Und eins ist sicher: so bekommt man die gefangenen Geiseln nicht frei. Selbst hohe Militärführen bezweifeln inzwischen, dass die Regierung die Geiseln überhaupt befreien WILL.
Und Deutschland: befördert den Wahnsinn durch weitere Waffenlieferungen und halbherzige Appelle an die rechtsextreme Regierung Netanyahus.
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Das Geld solle besser in die Bildung u.a. Nachhilfestunden investiert werden. Ja, was bitte ist ein Museumsbesuch anderes als Bildung? Da hat der Lobbyverband einen etwas sehr reduzierten Bildungsbegriff. Der Vergleich zwischen Freimarkt und Schule hinkt an dieser Stelle auf allen Beinen.
Der Steuerzahlerbund ist ein Lobby-Verband, der primär die Interessen der Wirtschaft vertritt. Er kritisiert vielleicht mit Recht die missbräuchliche Verwendung von Geld, aber politische Entscheidungen – wie die Freikarte – gehören nicht eigentlich zu seiner Kompetenz. Da mischt er sich ebenso wie Rechnungshöfe in etwas ein, was diese nichts angeht.
Dieser Text wurde als Leserbrief vom Weserkurier abgelehnt; angeblich enthalte er falsche Behauptungen.
Vgl. miniaturen 10.10.24 "Schwarzbuch der Inkompetenz"
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Bisherige Erfahrungen mit ehemaligen Ostblockstaaten legen nahe, außer auf die Wirtschaft vor allem auf die demokratische, gesellschaftliche, rechtliche Entwicklung zu blicken. In Ungarn herrscht uneingeschränkt ein Quasi-Diktator ohne Rechtssicherheit, Meinungsfreiheit, demokratische Rechte – Wahlen! – für die Bürger. Polen ist gerade mal noch gut gegangen. Bulgarien und Rumänien geben auch keine glänzenden Beispiele für Demokratie. Die Lage in der Slowakei ist prekär.
Europa sollte daher gewarnt sein und genau auf die Essentials der Europäischen Charta zu achten. Allein die Drohung von Russlands wachsendem Einfluss auf dem Balkan kann kein Grund für einen beschleunigten Aufnahmeprozess sein.
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