Samstag, 1. November 2025
Rausschmiss nach Fastnachts-Rede
jf.bremen, 13:11h
„Der Hofnarr gehört“ – laut Wikipedia – „zum ständigen (und bezahlten) Personal, mit dem der Fürst sich umgibt, und er hat die Aufgabe, das Verhalten des Fürsten teils öffentlich, teils vertraulich zu kommentieren und ihm einen kritischen Spiegel vorzuhalten.“
Der durfte – und sollte! – dem Fürsten, gern auch in komischer, satirischer Form, Wahrheiten und Korrektive vorhalten, was den übrigen Höflingen, schon gar dem gemeinen Volk, streng verboten war. Der Narr hatte eine eigene Freiheit und durfte wegen seiner Äußerungen nicht bestraft werden.
Zur besseren Kenntlichkeit trug er eine Narrentracht, meist gelbe und grüne Hose, Wams und Kappe. Letztere war mit kleinen Glocken besetzt. So war der Narr als solcher optisch und akustisch kenntlich. Bis heute gibt es in ritualisierter Form Narren und Bühnen für ihren Spott. Da sind in erster Linie der Karneval und die Fastnacht zu nennen.
In Bayern wird traditionell zur Fastnacht am Nockherberg ein Starkbierfest begangen. Hauptattraktion ist das Politiker-Derblecken. Ein oder mehrere Redner halten eine Rede, in der sie sich auf humorvolle Weise kritisch mit aktuellen Ereignissen auseinandersetzen. Ein ebenfalls satirisches Singspiel und ein musikalisches Rahmenprogramm gehören auch dazu.
In den Vorjahren hielt der Allgäuer Kabarettist Maxi Schafroth die Rede. In scharfer Form kritisierte er – nicht nur – den bayerischen Ministerpräsidenten Söder. Dieser machte, wie früher schon keine gute Miene zum Spiel. 2025 war nunmehr das letzte Mal. Nach scharfer Kritik aus der CSU beschloss der Veranstalter, die Paulaner-Brauerei, Maxi Schafroth im nächsten Jahr nicht wieder einzuladen. Schafroth sprach im Interview der SZ von einem Rauswurf.
Da haben wir es: die jahrhundertealte Narrenfreiheit, d.h. die Immunität des Hofnarren gegen Bestrafung, galt vom Feudalismus bis letztes Jahr. In Bayern hält man Kritik, vor allem scharfe Kritik, nicht aus. Da muss gestraft werden. Mit Kündigung.
Was die humorlosen Bayern mal wieder nicht berücksichtigt haben: So ein Rauswurf steigert das öffentliche Interesse an dem Rausgeworfenen. Schafroth ist weiter gut beschäftigt, u.a. bei extra3 im Norddeutsche (!) Rundfunk. Blamiert sind die Paulaner-Brauerei, die Staatsregierung und die CSU.
Der durfte – und sollte! – dem Fürsten, gern auch in komischer, satirischer Form, Wahrheiten und Korrektive vorhalten, was den übrigen Höflingen, schon gar dem gemeinen Volk, streng verboten war. Der Narr hatte eine eigene Freiheit und durfte wegen seiner Äußerungen nicht bestraft werden.
Zur besseren Kenntlichkeit trug er eine Narrentracht, meist gelbe und grüne Hose, Wams und Kappe. Letztere war mit kleinen Glocken besetzt. So war der Narr als solcher optisch und akustisch kenntlich. Bis heute gibt es in ritualisierter Form Narren und Bühnen für ihren Spott. Da sind in erster Linie der Karneval und die Fastnacht zu nennen.
In Bayern wird traditionell zur Fastnacht am Nockherberg ein Starkbierfest begangen. Hauptattraktion ist das Politiker-Derblecken. Ein oder mehrere Redner halten eine Rede, in der sie sich auf humorvolle Weise kritisch mit aktuellen Ereignissen auseinandersetzen. Ein ebenfalls satirisches Singspiel und ein musikalisches Rahmenprogramm gehören auch dazu.
In den Vorjahren hielt der Allgäuer Kabarettist Maxi Schafroth die Rede. In scharfer Form kritisierte er – nicht nur – den bayerischen Ministerpräsidenten Söder. Dieser machte, wie früher schon keine gute Miene zum Spiel. 2025 war nunmehr das letzte Mal. Nach scharfer Kritik aus der CSU beschloss der Veranstalter, die Paulaner-Brauerei, Maxi Schafroth im nächsten Jahr nicht wieder einzuladen. Schafroth sprach im Interview der SZ von einem Rauswurf.
Da haben wir es: die jahrhundertealte Narrenfreiheit, d.h. die Immunität des Hofnarren gegen Bestrafung, galt vom Feudalismus bis letztes Jahr. In Bayern hält man Kritik, vor allem scharfe Kritik, nicht aus. Da muss gestraft werden. Mit Kündigung.
Was die humorlosen Bayern mal wieder nicht berücksichtigt haben: So ein Rauswurf steigert das öffentliche Interesse an dem Rausgeworfenen. Schafroth ist weiter gut beschäftigt, u.a. bei extra3 im Norddeutsche (!) Rundfunk. Blamiert sind die Paulaner-Brauerei, die Staatsregierung und die CSU.
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Neuer Feiertag: Halloween
jf.bremen, 12:18h
Vor 508 Jahren versuchte ein Augustinermönch, Martin Luther, die verkommene katholische Kirche zu reformieren. Der Versuch scheiterte wie alle anderen auch, bis heute. Dafür entstand eine neue Kirche, die evangelische. Der Jahrestag, an dem er seine 95 Thesen an der Wittenberger Kirche anschlug, wird bis heute von Protestanten gefeiert: 31. Oktober. Dieser Tag ist in den meisten überwiegend evangelischen Bundesländern offizieller Feiertag.
Am 30. Oktober d.J. tauchte unser Enkel L. bereits morgens bei uns auf. Nanu, hatte er keine Schule. Nein, die Lehrer haben eine Konferenz. Und morgen, also am 31. Oktober hätten sie auch frei, wegen Halloween. - Der christliche Glaube spielt wohl inzwischen im Leben der Kleinen keine Rolle mehr, dafür der vorchristliche Aberglaube, der aus Irland stammt und auf dem Umweg über Amerika seit einigen Jahren bei uns gefeiert wird: „Süßes oder Saures“ fordern die Kleinen an der Haustür. So wird auf einen Streich auch gleich das Rummelpott-Laufen mit abgeschafft.
Am 30. Oktober d.J. tauchte unser Enkel L. bereits morgens bei uns auf. Nanu, hatte er keine Schule. Nein, die Lehrer haben eine Konferenz. Und morgen, also am 31. Oktober hätten sie auch frei, wegen Halloween. - Der christliche Glaube spielt wohl inzwischen im Leben der Kleinen keine Rolle mehr, dafür der vorchristliche Aberglaube, der aus Irland stammt und auf dem Umweg über Amerika seit einigen Jahren bei uns gefeiert wird: „Süßes oder Saures“ fordern die Kleinen an der Haustür. So wird auf einen Streich auch gleich das Rummelpott-Laufen mit abgeschafft.
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